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29.06.2021 | (rsn) - Als er den Giro d’Italia aufgrund von Knieproblemen schon auf der 8. Etappe beenden musste, konnte Caleb Ewan (Lotto Soudal) dennoch zufrieden sein. Schließlich hatte der kleine Sprinter bis dahin schon zwei Tagessiege eingefahren und konnte deshalb nach einer kleinen Erholungspause zuversichtlich mit seiner Vorbereitung auf die Tour de France beginnen.
Doch die zweite Grand Tour des Jahres nahm für Ewan ein noch früheres Ende-und ein besonders bitteres dazu. Weil er im Finale der 3. Etappe ans Hinterrrad von Tim Merlier (Alpecin - Fenix) geriet, rutsche der Australier in der letzten Kurve kurz vor dem Ziel weg und räumte dabei auch noch unabsichtlich Peter Sagan (Bora - hansgrohe) ab.
Während der Slowake sich trotz seiner Blessuren noch aufs Rad schwingen und die Ziellinie überqueren konnte, bestätigten im Fall von Ewan Röntgenaufnahmen die ersten Befürchtungen: Der 26-Jährige zog sich bei dem Sturz einen komplizierten Bruch des rechten Schlüsselbeins zu. Ewan muss nach Angaben seines Teams am Mittwoch in Monaco operiert werden und fällt längere Zeit aus.
“Ich erinnere mich nicht mehr an den Crash, da alles so schnell passierte“, sagte der fünfmalige Tour-Etappensieger in der Lotto-Soudal-Pressemitteilung zu seinem frühen Aus. “Normalerweise hast du bei einem Sturz aufgrund des Adrenalinschubs nicht allzu große Schmerzen. Aber ich hatte sofort starke Schmerzen und als das medizinische Personal auf mein Schlüsselbein drückte, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmte“, so Ewan, der sich noch nie zuvor in seiner Karriere eine Fraktur zugezogen hatte. “Es ist das erste Mal, dass ich mir einen Knochen gebrochen habe. Sie sagten mir, dass er an vier Stellen gebrochen sei und ich operiert werden muss.
Trotz der Enttäuschung blickte Ewan aber bereits auf das nächste große Ziel - und das lautet Vuelta a Espana. “Es sollte noch genügend Zeit bleiben, um es mit Blick auf La Vuelta heilen zu lassen, die ich dann in diesem Jahr dann hoffentlich noch anpeilen kann“, fügte er an.
Für Lotto Soudal ist der Ausfall des Sprinters ein besonders herber Verlust, denn das belgische Team hatte sein Aufgebot, in dem Roger Kluge wieder die Rolle eines Anfahrers übernehmen sollte, ganz auf Ewan ausgerichtet.