RSN-Rangliste, Platz 13: Justin Wolf

Mit Ende 20 in der nationalen Spitze angekommen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Mit Ende 20 in der nationalen Spitze angekommen"
Justin Wolf (Bike Aid) | Foto: Cor Vos

05.12.2021  |  (rsn) - Drei Etappensiege in UCI-Rennen, dazu Vize-Europameister in der Mixed Relay Staffel sowie jede Menge weiterer Spitzenergebnisse machen Justin Wolf (Bike Aid) zum besten Kontinental-Fahrer in der Jahresrangliste von radsport-news.com. "Meine drei Siege waren super", sagte Wolf entsprechend zufrieden zu radsport-news.com.

Dabei hätte die Saison 2021 ganz im Zeichen der Olympischen Spiele von Tokio stehen sollen, der 29-Jährige machte sich nämlich Hoffnungen auf einen Startplatz im deutschen Bahnvierer. Doch nach der Geburt seines zweiten Kindes im Februar standen bei Wolf zunächst die Straßen-Wettbewerbe im Fokus und dort lief es auf Anhieb perfekt.

Gleich an seinem ersten Renntag am 1. April gewann er in der Türkei den Auftakt der Tour of Mevlana (2.2), das gleiche Kunststück gelang ihm drei Wochen später bei der bosnischen Rundfahrt Belgrade Banjaluka (2.2), wo er zudem in der Gesamtwertung Rang zwei belegte. "Bei den beiden Rennen lief es sehr gut", betonte Wolf.

Mit 50-km-Solo in der Bretagne zum dritten Saisonsieg

Dennoch war er für Olympia nur als Ersatzmann eingeplant, weshalb er sich entschied, stattdessen im Juni bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften anzutreten. "Entsprechend war die Teilnahme an den Olympischen Spielen wieder hinfällig", so Wolf, der sich in Öschelbronn dann jedoch mit Rang fünf begnügen musste. "Die Zeitfahr-DM war eine schwierige Sache. Ich fühlte mich gut in Form und wollte unbedingt starten. Aber deshalb nicht nach Tokio fliegen zu können war nicht einfach und keine leichte Entscheidung", erklärte der Zeitfahrspezialist.

In der zweiten Saisonhälfte war der Fokus auf die Deutschland Tour gerichtet. Beim Heimspiel zeigte sich Wolf als Ausreißer, und auch, wenn er dafür nicht mit einem Spitzenresultat belohnt wurde, bilanzierte er zufrieden: "Es lief wirklich richtig gut.“ Ähnliches ließe sich auch von seinen nächsten beiden Renneinsätzen sagen. Bei den Straßen-Europameisterschaften im italienischen Trento gewann Wolf im Zeitfahren mit der deutschen Mixed Staffel die Silbermedaille, bei der anschließenden Turul Romaniei (2.1) wurde er Dritter im Prolog, holte einen weiteren sechsten Etappenrang und beendete die rumänische Rundfahrt auf dem sechsten Platz.

Das letzte Saison-Highlight folgte schließlich bei der Tour de Bretagne (2.2) Ende September, als der gebürtige Dortmunder nach einem eindrucksvollen 50-Kilometer-Solo am vorletzten Tag seinen dritten Saisonsieg einfahren konnte. "Das war der Lohn der guten Vorbereitung", sagte Wolf, der somit für sämtliche Siege seines Teams verantwortlich zeigte, ehe Lucas Carstensen Anfang Dezember seinen Siegeslauf bei der Thailand-Rundfahrt startete. Zuvor aber konnte der Hamburger wie auch Niko Holler aus gesundheitlichen Gründen nicht an die Leistungen und Ergebnisse der Vergangenheit anknüpfen. "So sind wir als Team nie richtig in eine positive Spirale gekommen", erklärte Wolf.

Wolf reizen die belgischen und niederländischen Eintagesrennen

Auch wenn es für ihn im Jahr 2021 wie am Schnürchen lief, reichte es nicht zu einem Profivertrag. "Die Leistungen waren gut, aber auch nicht so überragend, dass man direkt WorldTour fahren kann", nahm es Wolf gelassen. Viel wichtiger ist ihm, dass er mittlerweile Beruf und Familie miteinander vereinbaren kann. "Bei den Junioren war ich schon gut, doch der Sprung in den Elitebereich fiel mir am Anfang schwer. Ich bin mit 21 das erste Mal Papa geworden und der Fokus lag da erst mal auf der Familie“, so der 1,97 Meter große Wolf, der in dieser Zeit auch deutlich an Gewicht zulegte. "Als ich bei 100 Kilogramm angekommen war, wollte ich einfach wieder mehr Rad fahren und so hat es langsam wieder angefangen. Jetzt bekomme ich alles recht gut unter einen Hut und meine Frau lässt mir da auch viele Freiheiten", erklärte er, weshalb er vergleichsweise spät in der nationalen Spitze angekommen ist.

Statt zu einem Team aus einer der ersten beiden Divisionen wechselt Wolf nun zum luxemburgischen Kontinental-Team Leopard, das von Markus Zingen geleitet wird. "Die drei Jahre bei Bike Aid sind einfach unvergessen. Die Begegnungen und Gespräche mit so vielen anderen Kulturen und Menschen aus verschiedenen Ländern war etwas ganz Besonderes", zeigte sich Wolf dankbar für die Zeit bei seinem bisherigen Team.

Der Leopard-Neuzugang will in der kommenden Saison als Road Captain den jungen Fahrern im Team weiterhelfen, aber etwa auch bei solchen Rennen Akzente setzen, die er bei Bike Aid nur selten bestreiten konnte. "Die Eintagesrennen in Belgien und den Niederländen reizen mich", sagte Wolf, der bei seinem neuen Rennstall “an den Herbst 2021 anknüpfen und Rennen gewinnen" möchte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

24.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

24.04.2024Godon und Vendrame sorgen für Decathlon-Doppelschlag

(rsn) – Synchroner Jubel auf Platz eins und zwei, dahinter kollektiver Ärger: Decathlon – AG2R La Mondiale hat durch Dorian Godon und Andrea Vendrame auf der 1. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT

24.04.2024“Unglaublich“: Dorn fährt auf Ansage ins Bergtrikot

(rsn) – Das Team Bike Aid, allen voran Vinzent Dorn, zeigt sich bei der Tour of Turkiye (2.Pro) weiterhin von der allerbesten Seite. Dorn schaffte es auf der 4. Etappe, die über 138 Kilometer von

24.04.2024Uhlig bremst, Andresen gewinnt vor van Poppel

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat auf der 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Sieg als Profi gefeiert und damit auch die Gesamtführung an sich gerissen.

24.04.2024Bahn WM 2025 zum zweiten Mal nach Südamerika vergeben

(rsn) - Wie der Weltradsportverband UCI am Mittwoch bekanntgab, werden die Bahnweltmeisterschaften vom 15. bis zum 19. Oktober im Velódromo Peñalolén in Santiago de Chile stattfinden. Zunächst hat

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge seiner beiden Kletterer Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten der Arbeitspapi

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)