Lotto - Kern Haus fehlt eine Sekunde zum Podium

“Schönes Gefühl“ - Heming auf Rhodos mit erstem UCI-Sieg

Von Christoph Adamietz

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Mika Heming (Topforex - ATT Investment) | Foto: Ivo Benes / Jirout

27.03.2022  |  (rsn) - Die Tour of Rhodes (2.2) ist mit einem deutschen Sieg zu Ende gegangen. Der für das tschechische Team ATT Investments fahrende Mika Heming setzte sich auf der 150 Kilometer langen Schlussetappe, die von Rhodos Stadt nach Maritsa führte, aus einer knapp 30 Fahrer starken Gruppe vor dem Dänen Kasper Andersen (Hagens Berman Axeon) und dem Italiener Andrea Peron (Novo Nordisk) durch. Heming feierte damit seinen ersten Sieg in einem UCI-Rennen.

"Der Sieg bedeutet mir sehr viel. Meine Arbeit hat sich endlich mal ausgezahlt. Ich hatte noch vier Teamkollegen an meiner Seite, bei der Sprinteröffnung saß ich hinter dem Gelben Trikot. Die Beine waren heute gut und ich schnell genug. Das war schon ein schönes Gefühl", sagte der 21-Jährige zu radsport-news.com.

Den Erfolg freute auch seinen ehemaligen Sportlichen Leiter Rupert Hödlmoser (Maloja Pushbikers). "Mika hat endlich seinen Sieg. Schade, dass er ihn nicht in unerem Trikot geholt hat. Aber es war bei ihm nur eine Frage der Zeit, bis er Rennen gewinnt", sagte der Österreicher zu radsport-news.com

Lotto - Kern Haus: Bauer fehlte eine Sekunde für das Podium

Gesamtsieger Louis Bendixen (Coop), der die letzten beiden Etappen gewonnen hatte, überquerte diesmal als Vierter den Zielstrich, direkt gefolgt von Dominik Bauer (Lotto - Kern Haus). Dadurch verteidigte Bauer seinen vierten Platz in der Gesamtwertung, am Ende fehlte ihm eine Sekunde auf das Podium. "Das war heute ein sehr starker Abschluss auf Rhodos. Wir haben jetzt zwölf UCI-Platzierungen und einen Etappensieg", befand Teamchef Florian Monreal gegenüber radsport-news.com.

Dass Bauer so knapp das Podium verpasste, war aus Monreals Sicht "der einzige Wermutstropfen." Der Teamchef lobte vor allem den geschlossenen Auftritt seiner Mannschaft. "Domi Bauer hatte einen schwachen Moment, da hat ihn das Team wieder zurück gebracht. Das zeigt, dass die Mannschaft hervorragend funktioniert. Wir haben gezeigt, dass wir mehr als nur konkurrenzfähig sind und freuen uns auf die nächsten Rennen", so Monreal, der sich zudem über Platz drei in der Mannschaftswertung freuen konnte.

Während der Etappe war Lotto - Kern Haus aufmerksam gewesen und war in der ersten großen Spitzengruppe mit Jakob Geßner und Luca Dreßler vertreten. Die Gruppe war allerdings wieder am letzten Berg gestellt, wo sich die entscheidene Gruppe bildete, die den Sieg unter sich ausmachte. "Am letzten Anstieg ging es richtig los, da hatte ich meine Probleme und konnte nicht vorne mitfahren", gestand Dominik Bauer gegenüber radsport-news.com. Doch mit der Hilfe von Dreßler und Alex Tarlton, konnte er wieder den Anschluss finden und dann noch um den Tagessieg sprinten. "Wäre ich ein bisschen früher losgefahren, dann wäre das Podium drin gewesen", bedauerte er.

Noch besser lief es im Gesamtklassement für Lukas Meiler (Team Vorarlberg), der auf Rang zwei bester Deutscher wurde. Der Prologsieger lag am Ende 27 Sekunden hinter Bendixen. "Ein Fahrer war in der Gesamtwertung stärker und diesem muss man gratulieren. Wir können dennoch super zufrieden sein", spielte Vorarlbergs Sportlicher Leiter Werner Salmen auch auf den dritten Gesamtrang von Alexis Guerin an. Das starke Abschneiden komplettierte Riccardo Zoidl auf Rang fünf. "Wir reisen nun gestärkt und als richtige Mannschaft zurück", so Salmen.

Pushbikers nach den letzten Tagen am Limit

Die Fahrer der Maloja Pushbikers konnten sich am Schlusstag dagegen nicht mehr in Szene setzen. Auf der schweren 3. Etappe war Patrick Reißig mit 3:23 Minuten Rückstand bester Fahrer des Teams, zudem wurde er auch Gesamtdritter.

"Ich hatte es schon ein bisschen im Bauch gehabt, dass es heute nicht so laufen würde. Die Jungs waren nach den letzten Tagen schon ordentlich am Limit", erklärte der Sportliche Leiter Rupert Hödlmoser gegenüber radsport-news.com. Sein Team hatte als einzige Sprintermannschaft am Start auf den letzten Etappen stets die Hauptlast der Nachführarbeit getragen, was die Pushbikers am Schlusstag zu spüren bekamen.

"Ein Erfolgserlebnis gestern wäre Balsam für unsere Seele gewesen. So sind wir heute aber schon angeraucht in die Etappe gegangen", so Hödlmoser, dessen Fahrer den Sprung in die entscheidende Ausreißergruppe "kräftemäßig" verpassten.

In einer ersten Gruppe war das Team noch mit Corey Davis und Liam Bertazzo vertreten gewesen, die aber durch die Nachführarbeit von Vorarlberg gestellt wurde. Dadurch formierte sich die 25 Fahrer starke Gruppe, die den Sieg unter sich ausmachte. "Viel nach vorne hat letztlich nicht gefehlt. Die Jungs lagen alle recht nahe beieinander und haben sich dazu entschieden, aufeinander zu warten, um gemeinsam wieder nach vorne zu kommen. Das war leider ein Fehler", sagte Hödlmoser und fügte an: "Ich kann den Jungs absolut keinen Vorwurf machen und wir schließen die Rundfahrt mit einem absolut positiven Gefühl ab."

Dauner Akkon: Defekt von Munton lässt die Top Ten Hoffnung platzen

Auch bei Dauner Akkon erfüllten sich die Hoffnungen nicht. Der südafrikanische Neuzugang Byron Munton war auf Rang 16 im Gesamtklassement in die letzte Etappe gegangen, da er den Sprung in die entscheidene Gruppe verpasste, rutschte er noch auf Rang 36 ab. Eine Position vor ihm war Frederik Raßmann am Ende der viertägigen Rundfahrt bester Fahrer von Dauner Akkon.

Doch das Ergebnis täuschte über die tatsächliche Leistung hinweg. Denn Munton war in der Ausreißergruppe des Tages. "Er hat sich auch wirklich gut gefühlt. Er hat am letzten schweren Anstieg des Tages noch mal Tempo gemacht und nicht mehr viele konnten ihm folgen", sagte sein Teamchef Philipp Mamos zu radsport-news.com.

Allerdings war sein neuer Kapitän dann im Pech, als Team Vorarlbeg eine größere Gruppe wieder heranführte. Auf der letzten Abfahrt in Richtung Ziel, wo noch die Schlussrunden anstanden, wurde der Südafrikaner durch einen Defekt aufgehalten. "Und wir waren mit dem Fahrzeug noch hinter abgehängten Fahrern in der Kolonne, entsprechend hat es gedauert. Wir hatten dann keine Möglichkeit mehr, ihn nach vorne zu bringen. Das war sehr schade für ihn, aber Byron weiß, dass er was drauf hat. Und beim nächsten Mal ist das Glück dann hoffentlich auf unserer Seite", schloss Mamos.

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