Bulgarien-Rundfahrt: Wiele stark am Berg

Nolde mit Vorarlberg im Nacken weiter auf Podiumskurs

Von Christoph Adamietz

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Tobias Nolde (P&S Benotti) | Foto: P&S Benotti

30.08.2022  |  (rsn) - Zwei Etappen vor Ende der sechstägigen Bulgarien-Rundfahrt (2.2) liegt Tobias Nolde (P&S Benotti) weiter auf Podiumskurs. Auf den beiden Halbetappen am Dienstag fuhr der 23-Jährige jeweils in die Top Ten, rutschte im Gesamtklassement aber vom zweiten auf den dritten Platz, da der Italiener Francesco Di Felice (Gallina Ecotek) am Vormittag auf der ersten Halbetappe in Gabrovo beim Sieg des Polen Patryk Stosz (Voster ATS) als Dritter dank der Zeitbonifikationen am Deutschen vorbeizog.

Am Nachmittag folgte die deutlich schwerere zweite Halbetappe, die nach 133 Kilometern und je zwei Bergen der 2. und 3. Kategorie in Sliven zu Ende ging. Diese gewann Stoszs Landsmann und Teamkollege Szymon Rekita als Solist mit sechs Sekunden Vorsprung auf eine achtköpfige Verfolgergruppe, in der erneut Di Felice dabei war und damit seinen Teamkollegen Kyrylo Tsarenko von der Spitze des Gesamtklassements verdrängte.

Nolde kam 47 Sekunden hinter dem Tagessieger als Neunter ins Ziel, nachdem er am Vormittag noch Rang acht belegt hatte und machte auf Tsarenko 22 Sekunden gut. Somit liegt der P&S-Kapitän vor den beiden letzten Etappen in der Gesamtwertung 44 Sekunden hinter Di Felice, aber nur drei Sekunden hinter Tsarenko.

Allerdings sitzt Nolde auch das Vorarlberg-Duo Alexis Guerin und Roland Thalmann im Nacken, das 15 respektive 20 Sekunden Rückstand auf den Deutschen hat.

"Die Nachmittagsetappe war richtig hart. Die Vorarlberger haben ab der ersten Welle versucht mich abzuhängen. Ich habe mit Leuchte (Jakob Schmidt) zusammen gekämpft, er hat einen Monsterjob gemacht und mich bis ins Ziel chauffiert. Auf der letzten Abfahrt konnte ich mich noch mal aus meiner Gruppe absetzen. Trotzdem wird die Lücke zu den Vorarlberger Jungs immer kleiner, aber das wird schon", sagte Nolde zu radsport-news.com.

Ein positives Fazit von der zweitgeteilten 3. Etappe zog auch Teamchef Lars Wackernagel. "Die Jungs zeigen hier wirklich eine überragende Leistung, speziell auch Leuchte. Er ist dieses Jahr neu dazugekommen, hat vom Radsport eigentlich keine Ahnung, ein absoluter Quereinsteiger, der sich aber immer besser zurechtfindet und weiß, was er zu tun hat", lobte Wackernagel gegenüber radsport-news.com den 21-Jährigen, der auf Rang 15 ins Ziel kam.

Aber auch über Nolde hatte Wackernagel nur Positives zu berichten. "Eine bärenstarke Leistung, wie er da mit seinen 80 Kilogramm gegen die Bergfahrer versucht zu bestehen. Da sieht man, was man schaffen kann, wenn man es will und dafür auch mal über den Punkt hinausgeht", so der Teamchef, der anfügte: "Dass Tobi noch auf dem Podium ist, das ist fantastisch. Wir schauen jetzt von Tag zu Tag.

Schnelle Stelle: Wiele klettert stark

Auch das zweite deutsche Team am Start, die Elite-Mannschaft Schnelle Stelle, hatte Erfreuliches zu vermelden. Nachdem am Vormittag bei der Sprintankunft Johannes Banzer und Marc Clauss auf den Plätzen 17 und 22 landeten - "für Nichtsprinter war das schon ordentlich", so der Sportliche Leiter Eric Baumann gegenüber radsport-news.com -, trat am Nachmittag Kletterer Mathias Wiele in Erscheinung.

Das Team Schnelle Stelle bei der Bulgarien-Rundfahrt. Foto: Team Schnelle Stelle.

Der 36-Jährige kam zeitgleich mit dem Gelben Trikot auf Rang 13 ins Ziel. "Willi (Mathias Wiele) ist ein megastarkes Rennen gefahren. Ab dem ersten Berg sind 30 Mann auf Stärke weg, da war er dabei. Auch Johannes Banzer hat viel geholfen, bis er zurückfiel", berichtete Baumann.

Zu Beginn der Etappe hatten seine Schützlinge Clauss und Lokalmatador Gabriel Grozev in der fünfköpfigen Ausreißergruppe mitgemischt. Deshalb sprach auch Baumann von einem "sehr guten Tag. Die Jungs hatten eine Mega-Moral", fügte der Ex-Profi an.


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