RSNplusRSN-Rangliste, Platz 23: Maximilian Schachmann

Ein Jahr zum Abhaken! Es kann nur besser werden

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Ein Jahr zum Abhaken! Es kann nur besser werden"
Max Schachmann durchlebte 2022 ein aus sportlicher Sicht schwarzes Jahr - hier bei Paris-Nizza. | Foto: Cor Vos

01.12.2022  |  (rsn) – 41 Renntage hat Max Schachmann in der Saison 2022 nur absolviert. So wenige wie nie, seit er Profi geworden ist. Doch das allein beschreibt noch nicht, wie schwergängig das Jahr für den 28-Jährigen war. Während er privat im September jubeln durfte, als seine Tochter Emma Valentina geboren wurde, gab es sportlich in den vergangenen zwölf Monaten kaum Grund zur Freude, und so brach Schachmann seine Saison sogar vorzeitig ab.

___STEADY_PAYWALL___ "Das ist für mich natürlich ein Jahr zum Abhaken gewesen", bilanzierte er gegenüber radsport-news.com nun recht schonungslos. "Die Krankheiten haben mich über das ganze Jahr nie auf mein normales Niveau kommen lassen. Selbst die Erfolge im Juni trösten darüber nicht hinweg."

Kurz vor dem kalendarischen Sommeranfang präsentierte sich Schachmann nämlich stark. Nach fünf sehr zähen Monaten, kam er scheinbar pünktlich zur Tour de France in Form und verpasste einen Sieg sowohl beim GP Kanton Aargau als auch auf der 1. Etappe der Tour de Suisse nur knapp.

Juni-Hochgefühle halten nur kurz an

Insgesamt spielte er in der Schweiz eine starke und wichtige Rolle, als er beispielsweise in Novazzano auf der 5. Etappe Aleksandr Vlasov den Weg zum Etappensieg ebnete oder im Schlusszeitfahren von Vaduz Sechster wurde und insgesamt Sergio Higuita zu Gesamtrang zwei verhalf.

Bei der Tour de Suisse, hier mit Geraint Thomas (links), hatte Maximilian Schachmann seine wohl beste Form der Saison 2022. | Foto: Cor Vos

Doch anstatt danach ganz geschmeidig zur Tour zu kommen, stoppte ihn in den letzten zwei Wochen vor der Großen Schleife dann doch noch eine Corona-Infektion – die zweite innerhalb eines halben Jahres. Schachmann musste die Deutschen Meisterschaften auslassen und bestritt die Tour zwar, schien aber nicht mehr so stark wie in der Schweiz erhofft und konnte nur im Einzelzeitfahren am vorletzten Tag einmal selbst in die Top 10 fahren. Nach der Frankreich-Rundfahrt dann war er schwer erschöpft und entschied gemeinsam mit dem Team schließlich Anfang September, die Saison zu beenden.

Eine Saison, die schon denkbar schlecht begonnen hatte: mit einer Corona-Infektion im Winter. Schachmann konnte deshalb erst bei Paris-Nizza ohne anderen Renneinsatz zuvor ins Peloton zurückkehren. Seiner Rolle als Titelverteidiger wurde er dort daher aber nicht gerecht – auch, weil ihn sofort die nächste Infektion lahmlegte. Nach nur drei Tagen war das Rennen für ihn vorbei. Er pausierte bis zur Tour de Romandie und ließ daher auch seine geliebten Ardennen-Klassiker aus.

"Wenn ich gesund bin, sieht das anders aus"

"Man muss den Tatsachen ins Auge sehen und es macht aktuell einfach keinen Sinn, Rennen zu fahren. Nach meiner Corona-Infektion im Januar war ich vor Paris-Nizza wieder auf einem guten Niveau, dann kam der nächste Rückschlag", erklärte er damals in einer Pressemitteilung seines Teams.

Bei der Tour de France versuchte es Schachmann immer wieder offensiv, hatte aber kein Glück – im Gegensatz zu Simon Geschke (links). | Foto: Cor Vos

Einfach sei der Umgang mit all den Rückschlägen nicht gewesen, gab er nun gegenüber radsport-news.com rückblickend zu. Trotzdem aber weiß der gebürtige Berliner, das alles richtig einzuordnen: "Es war nicht leicht", erklärte er. "Aber mir ist ja dennoch klar, dass ich 2022 nie auf meinem normalen Level war. Wenn ich gesund bin, sieht das anders aus. Das muss man sich in den schwierigen Phasen immer wieder vor Augen führen, um an der Situation nicht kaputt zu gehen. Und die Geburt unserer Tochter war sicher auch gut, um in Balance zu bleiben."

Saisonauftakt 2023 in Australien

Das Glück der vergangenen zwei Monate scheint Schachmann aber auch wieder sportlich und gesundheitlich vorangebracht zu haben. Schachmann steht wieder mitten im Training und fühle sich "wohl und gesund", erklärte er. "Ich hoffe, dass ich alles Pech in 2022 abgearbeitet habe."

Ziele für die kommende Saison wollte er öffentlich aber noch nicht formulieren. Sicher sei bisher nur, dass es 2023 in Australien mit der Tour Down Under für ihn losgehe. "Darauf freue ich mich. Der Rest ist aber noch nicht final besprochen", erklärte er und fügte abschließend an: "Alles was kommt, kann nur besser sein als die letzte Saison."

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

10.12.2022Die Beständigkeit in Person

(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

03.07.2025Neue GPS-Technologie wird auch bei Rad-WM in Ruanda eingesetzt

(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine

03.07.2025Tudor erweitert Partner-Portfolio prominent

(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber

03.07.2025Das Grüne Trikot der Tour de France

(rsn) – Was haben der Reifenhersteller Michelin, der Anbieter von Pferdewetten PMU, Mineralölkonzern BP oder Autohersteller Skoda gemeinsam? All die international tätigen Konzerne waren (oder sind

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)