71. Paris-Nizza

Talansky nach Ausreißer-Coup im Gelben Trikot

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Andrew Talansky (Garmin-Sharp) hat die 3. Etappe von Paris-Nizza gewonnen. | Foto: ROTH

06.03.2013  |  (rsn) – Andrew Talansky (Garmin-Sharp) hat die 3. Etappe von Paris-Nizza gewonnen und die Gesamtführung übernommen. Der US-Amerikaner setzte sich bei strömendem Regen über 170,5 Kilometer von Châtel-Guyon nach Brioude im Sprint einer sieben Fahrer starken Ausreißergruppe vor dem Italiener Davide Malacarne (Europcar) und dem Spanier Gorka Izaguirre (Euskaltel) durch und feierte seinen ersten Saisonsieg.

Der Italiener Elia Viviani (Cannondale) wurde im letzten Berg des Tages abgehängt und musste nach nur einem Tag das Gelbe Trikot wieder abgeben. Aber nicht nur Viviani büßte Zeit ein, sondern auch eine ganze Reihe von Klassementfahrern wie der Niederländer Robert Gesink (Blanco), der Däne Jakob Fuglsang (Astana), der Belgier Maxime Monfort (RadioShack-Leopard) der Franzose Jêrome Coppel (Cofidis) und der Russe Denis Mentschow (Katusha), die sämtlich in der zweiten Verfolgergruppe mit 1:05 Minuten Rückstand das Ziel erreichten. Ivan Basso schaffte nach einem Defekt nicht mehr den Anschluss und rollte an der Seite seines Landsmanns und Teamkollegen Viviani über die Ziellinie.

„Das ist ein wirklich wichtiger Sieg für mich, denn Garmin-Sharp hat ein komplettes Team hierher geschickt, um mich im Gesamtklassement zu unterstützen. Hier eine Etappe zu gewinnen und das Gelbe Trikot zu erobern, ist ein wichtiger Schritt in meiner Karriere", sagte Talansky nach seinem bisher größten Sieg als Profi. „Als ich realisiert hatte, dass wir durchkommen könnten, habe ich mir überlegt, wie ich die Etappe gewinnen könnte. Aus einer kleinen Gruppe heraus kann ich gut sprinten.“

Vierter wurde der Spanier David Lopez vom starken Sky-Team, das den Weißrussen Vasile Kiriyenka nach einem Sturz in der letzten Abfahrt des Tages verlor. Der 31-Jährige konnte das Rennen zwar fortsetzen, erreichte aber mit großem Rückstand das Ziel.

Platz fünf sicherte sich Lopez’ australischer Teamkollege Richie Porte, einer der Anwärter auf den Gesamtsieg. Platz sechs ging an den aus Brioude stammenden Franzosen Romain Bardet (Ag2R), der bei seinem Heimspiel leer ausging. Rang sieben sicherte sich der Ukrainer Andrej Grivko (Astana), der nun im Gesamtklassement mit drei Sekunden Rückstand auf Talansky Platz zwei vor dem zeitgleichen Malacarne belegt. Bester deutscher Fahrer ist Andreas Klöden (Radio-Shack-Leopard) mit 17 Sekunden Rückstand auf Platz 19.

Viviani, der in einer Verfolgergruppe knapp drei Minuten hinter dem Tagessieger das Ziel erreichte, behauptete das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers. Der Niederländer Martijn Keizer (Vacansoleil-DCM) löste seinen Teamkollegen Bertjan Lindeman im Bergtrikot ab. Der 24 Jahre alte Talansky steht auch an der Spitze der Nachwuchswertung. In der Teamwertung führt nun Astana.

 

Auch auf der 3. Etappe von Paris-Nizza schaffte es das niederländische Vacansoleil-DCM-Team, einen Fahrer in der Ausreißergruppe des Tages zu platzieren. Diesmal war es der Niederländer Martijn Keizer, der sich bei strömendem Regen in Begleitung des Dänen Mads Christensen (Saxo-Tinkoff) sowie der beiden Franzosen Alexis Vuillermoz (Sojasun) und Sebastien Minard (Ag2r) gleich nach dem Start aufmachte.

Vuillermoz, der vor der Etappe nur 18 Sekunden Rückstand auf Viviani hatte, fuhr schon nach kurzer Zeit im virtuellen Gelben Trikot, der Abstand zwischen Spitze und Feld pendelte sich schließlich zwischen drei und vier Minuten ein. Der 24-jährige Keizer sicherte sich als Erster an den beiden ersten Bergwertungen (3. Kategorie) jeweils vier Punkte und löste damit seinen Teamkollegen Bertjan Lindemann an der Spitze der Bergwertung ab. Im Feld hielten vor allem Cannondale und Omega Pharma-Quick-Step das Tempo auch, und wie schon gestern beteiligte sich auch der Belgische Meister Tom Boonen daran.

22 Kilometer vor dem Ziel und deutlich vor der letzten Bergwertung war die Flucht beendet. In der 2,7 Kilometer langen und 6,7 Prozent steilen Côte de Mauvagnat (2. Kat.) verschärfte Team Sky das Tempo, was zur Folge hatte, dass immer mehr Fahrer aus dem Feld heraus fielen. Das Gelbe Trikot war schon kurz vor der eigentlichen Steigung abgehängt worden.

Kurz vor der Bergwertung löste sich Grivko aus dem Feld, gefolgt von Kiriyenka, Porte, Malacarne, Izagirre, López, Bardet und Talansky. Im technischen Teil der Abfahrt stürzte Kiriyenka spektakulär, konnte das Rennen aber ohne größere Blessuren fortsetzen.

Auf den letzten Kilometern kam das erste Feld immer näher an die sieben Ausreißer heran, fünf Kilometer vor dem Ziel schien der Zusammenschluss unmittelbar bevorzustehen. Doch die kleine Spitzengruppe wehrte sich zäh und hielt einen kleinen Vorsprung auf die Verfolger.

Auf der Zielgeraden eröffnete Bardet vor seinen heimischen Fans den Sprint, doch der Ag2R-Profi war zu früh vorne und musste bis auf Grivko alle seine Begleiter noch an sich vorbei ziehen lassen. Talansky hatte nach einem relativ kurzen, aber dafür umso härteren Tag die meisten Kraftreserven und sicherte sich schließlich den Tagessieg und das Gelbe Trikot.

„Es ist schön, dass ich das Gelbe Trikot habe. Es ist immer einfacher, etwas zu verteidigen als darum kämpfen zu müssen, um es zu kriegen. Es gibt viele starke Konkurrenten, aber wir werden tun, was wir können, um es zu verteidigen“, kündigte der neue Gesamtführende an, der bereits vierte in vier Tagen.

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