Sütterlins Neo-Profi Blog / Frühjahrsklassiker

Im Velodrome von Roubaix wie ein Sieger gefühlt

Von Jasha Sütterlin

Foto zu dem Text "Im Velodrome von Roubaix wie ein Sieger gefühlt"
Jasha Sütterlin (Movistar), von Paris-Roubaix gezeichnet | Foto: Jasha Sütterlin

16.04.2014  |  (rsn) – Ein mit Highlights gespicktes Frühjahr ist für mich am Sonntag bei Paris-Roubaix zu Ende gegangen. Zuvor durfte ich schon bei Mailand-San Remo, Dwars door Vlaanderen, dem E3 Prijs, Gent-Wevelgem und der Flandern-Rundfahrt ran. Diese Rennen haben mir richtig Spaß gemacht und ich möchte mich in Zukunft auch speziell auf diese Wettbewerbe vorbereiten.

Am besten hat mir Paris-Roubaix gefallen. An diesem Tag fühlte ich mich auch richtig gut und fuhr die ersten Pavé-Passagen von vorne. Pech hatte ich im Wald von Arenberg, als mir die Kette runtersprang. Ich dachte schon, dass mein Rennen da vorbei sein würde, aber zum Glück ging es dann doch schnell für mich weiter und ich konnte wieder Anschluss finden. Das war übrigens mein einziger Defekt bei den Klassikern und gestürzt bin ich auch nicht.

70 Kilometer vor dem Ziel musste ich dann abreißen lassen und bin mit einer etwa zehn Fahrer starken Gruppe ins Ziel gekommen - auf Platz 124 übrigens. Gleich beim ersten Start aber ins Ziel gekommen zu sein war für mich schon wie ein Sieg. Ich hatte auch mit anderen deutschen Startern gesprochen und die meinten, dass den wenigsten Neo-Profis so etwas gelingen würde. 

Die Stimmung bei Paris-Roubaix war fantastisch. Selbst als ich knapp 15 Minuten hinter den Spitzenreitern an den Zuschauern vorbeifuhr, jubelten sie mir und meinen Mitstreitern frenetisch zu.

So euphorisch ich am Sonntag war - am Montag ging gar nichts. Mit tat der ganze Körper weh und ich schlief fast den ganzen Tag. Am Dienstag trainierte ich lockere 1,5 Stunden auf dem Rad, wobei mir noch immer die Finger weh taten. Erinnerungen an das Kopfsteinpflaster. Erst am heutigen Mittwoch habe ich mich vollkommen erholt gefühlt.

Am Wochenende zuvor bei der Flandern-Rundfahrt erreichte ich im Gegensatz zu Paris-Roubaix nicht das Ziel, was mich ein bisschen geärgert hat. Hier war nach etwa 200 Kilometern Schluss für mich. Ich muss aber auch sagen, dass Flandern vom Schwierigkeitsgrad in Kombination mit der Renndistanz für mich doch noch eine Nummer zu hart war.

Viel Zeit zur Erholung zwischen der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix hatte ich nicht, denn ich wurde kurzfristig noch für die Sarthe-Rundfahrt nominiert. Darüber war ich zunächst etwas, sagen wir, überrascht. Denn so blieb nur der Samstag zur Vorbereitung auf Paris-Roubaix. Aber so wie es letztlich gelaufen ist, muss ich sagen: Es hat mir nicht geschadet.

Bei der Sarthe-Rundfahrt hatte ich allerhand zu tun, da mein Teamkollege Alex Dowsett am zweiten Tag das Führungstrikot erobert hatte. Dies bedeutete für mich und meinen Teamkollegen José Ivan Gutierrez, dass wir am folgenden Tag 130 Kilometer von vorne fahren mussten. Schon während der Etappe sind meine Teamkollegen und die Sportlichen Leiter zu mir gekommen und haben mir gesagt, dass ich einen tollen Job machen würde. Das gab natürlich noch einmal extra Motivation, aber antworten konnte ich ihnen nicht. Dafür war ich zu sehr am Limit.

An der Sarthe absolvierte ich auch mein erstes Zeitfahren der Saison. Rang 54 stellte mich natürlich nicht zufrieden. Aber zu meiner Verteidigung muss ich auch sagen, dass das Zeitfahren mit knapp sieben Kilometern für mich einfach zu kurz war. Dazu kam, dass ich lange nicht mehr auf dem Zeitfahrrad gesessen hatte und ich am Morgen auf der Halbetappe zudem noch ordentlich arbeiten musste.

Trotzdem wird mein Fokus auch in Zukunft auf den Zeitfahren liegen. Meine nächste Gelegenheit werde ich bei der Tour de Romandie bekommen. Zuvor werde ich aber noch bis zum 25. April in die Sierra Nevada ins Höhentraining gehen.

Bis dann
Euer Jasha

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.09.2014Noch mal einen richtigen Sprung gemacht

(rsn) – In meinem letzten Blogeintrag Anfang August habe ich euch ja mitgeteilt, dass ich zum Saisonfinale noch einmal zulegen wollte. Und ich denke, das ist mir gelungen. Ich habe noch mal einen ri

04.08.2014Ich will spät in der Saison nochmals zulegen

(rsn) – Das letzte Mal hatte ich mich vor den Deutschen Meisterschaften gemeldet. Und seitdem habe ich ordentlich Rennkilometer sammeln können. Neben den nationalen Titelkämpfen hatte ich mit der

26.06.2014Der Sturz bei der Route du Sud dämpft meine Erwartungen

(rsn) – Mit den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften am Freitag in Baunatal steht für mich einer der Saisonhöhepunkte an. Ich war zwar in den letzten beiden Jahren jeweils U23-Meister, doch bei meine

29.05.2014Heino für die Bayern-Rundfahrt in Form gebracht

(rsn) - Derzeit heißt es für mich: trainieren, trainieren, trainieren. Denn momentan habe ich nicht all zu viele Rennen. Das liegt nicht daran, dass mein Team mich nicht einsetzt, sondern dass wir n

25.03.2014Vom Regen zermürbt - das Ziel leider nicht erreicht

(rsn) – Am Sonntag habe ich mit Mailand-San Remo mein erstes WorldTour-Rennen bestritten. Und es war hammerhart. Die Kälte hat mir eigentlich gar nicht so viel ausgemacht. Nur dieser stundenlange R

27.02.2014Aller Anfang ist schwer!

(rsn) - Mit der Mallorca-Challenge und der Tour du Haut Var habe ich meine ersten Rennen für Movistar absolviert. Und ich muss sagen: Aller Anfang ist schwer. Bei der Mallorca Challenge lief es auf d

03.02.2014Ein Betrieb wie bei Real Madrid

(rsn) - Das letzte „Lebenszeichen" von mir habt ihr ja Anfang Januar aus der Casa Ventoso erhalten. Ich selbst bin dort noch bis zum 21. Januar geblieben und habe mich meinem britischen Teamkollegen

07.01.2014Privat-Trainingscamp im Hause Ventoso

(rsn) - Hallo liebe Radsport News Leser, seit ein paar Tagen darf ich auch offiziell mein neues Movistar-Trikot im Training tragen. Zunächst bekommen es die Spanier in der Nähe von Alicante zu sehe

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Pogacar stürmt am Santuario di Oropa ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 in Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs einen Defekt hatte. 25 Jahre später tat es ihm Tadej Pogacar (UAE

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch Plattfuß nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

05.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier Protagonisten nach den

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten auf den 140 Kilomet

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)