WM-Rundkurs für 2016 vorgestellt

Keine künstlichen Berge: Katar setzt auf Wind und Kopfsteinpflaster

Von Felix Mattis aus Doha

Foto zu dem Text "Keine künstlichen Berge: Katar setzt auf Wind und Kopfsteinpflaster"
Scheich Khalid Bin Ali Al Thani, Eddy Merckx und John Lelangue stellen den WM-Rundkurs für 2016 vor. | Foto: Felix Mattis

07.02.2015  |  (rsn) – Dass die Straßen-Weltmeisterschaften 2016 eine Angelegenheit für die Sprinter wird, war seit der Vergabe der WM an Katar kein großes Geheimnis. In Doha hat das Organisations-Komitee um den Verbandschef der Kataris, John Lelangue, nun die Strecke für die Welttitelkämpfe vorgestellt, die vom 9. bis 16. Oktober stattfinden – etwas später als sonst, um der größten Hitze zu entgehen und auch den Kalender nach den Olympischen Spielen in Rio etwas zu entzerren.

„Fünf Jahre nach Kopenhagen sind die Sprinter und die Klassikerfahrer wieder an der Reihe“, so der ehemalige Sportliche Leiter des BMC-Teams, Lelangue, der aber auf die starken Winde des Emirats im Persischen Golf hinwies. „Der Rundkurs führt die ganze Zeit nah am Meer entlang und sogar auf eine Insel.“

Die Entscheidung in den Straßenrennen wird auf einer 19 Kilometer langen Runde fallen, die im Norden Dohas ihren Start- beziehungsweise Zielpunkt hat und unterwegs auf die künstlich angelegte Insel „The Pearl“ hinausführen wird. Innerhalb des Katara Cultural Village führt die Runde außerdem für 1,2 Kilometer über Kopfsteinpflaster, welches allerdings nicht besonders anspruchsvoll sein soll und in den vergangenen Jahren bereits Bestandteil eines Zeitfahrens der Katar-Rundfahrt war.

„Es gab damals keine Beschwerden von den Fahrern. Mark Cavendish ist zwar gestürzt, hat aber gesagt, dass es sein eigener Fehler war“, erklärte Scheich Khalid Bin Ali Al Thani vorsichtshalber bereits.

Die Juniorenklassen werden sich ausschließlich auf dem 19 Kilometer langen Rundkurs aufhalten, während die Männer, die Frauen und das U23-Rennen nach dem Start am Doha Exhibition Center zunächst auf eine 80 Kilometer lange Schleife durch die Wüste geschickt werden. 

Dabei soll die Strecke vor allem über kleine Straßen führen und um die bei der Ladies Tour of Qatar in dieser Woche unangenehm aufgefallenen „Speed-Bumps“ einen großen Bogen machen. Lediglich eine von den in Katar sehr hohen Bodenwellen zum Einbremsen der Autos sei auf der gesamten Strecke zu finden, versprach Eddy Merckx, der gemeinsam mit Scheich Khalid Bin Ali Al Thani die WM-Bewerbung Katars anschob, radsport-news.com.

„Auf der großen 80-Kilometerrunde gibt es gute Chancen für Windkantenrennen“, versprach Lelangue, der den genauen Verlauf der großen Schleife aber noch nicht vorstellen wollte. „Die letzten zwei Kilometer sind von der UCI noch nicht abgenommen, weil an den dortigen Straßen noch gearbeitet wird“, erklärte er und vertröstete genau wie im Bezug auf die Zeitfahrkurse auf eine weitere Streckenpräsentation Ende September im Rahmen der Straßen-Weltmeisterschaften 2015 in Richmond.

Anstiege wird es auf dem Kurs in Katar jedenfalls keine geben. „Wir haben auch nicht darüber nachgedacht, künstlich so etwas einzubauen“, sagte Lelangue mit Blick auf derartige Gerüchte. Man wolle mit dem WM-Kurs den Charakter Katars widerspiegeln und sei sich außerdem sicher, dass die gewählte Strecke auch mit Hilfe des Windes für tolle Rennen sorgen werde.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.11.2016Andersen bei der WM absichtlich von Polizeiauto umgefahren?

(rsn) – Bei der Straßen-WM in Doha ist die Norwegerin Susanne Andersen von einem Polizeiauto umgefahren worden, nachdem sie von ihrem Einsatz im Zeitfahren der Juniorinnen auf dem Weg zurück zum T

18.10.2016Bitte nie wieder eine Qual Qatar!

(rsn) - Wir hätten eine riesengroße Bitte an die Verantwortlichen im Radsportweltverband. Nie wieder! Bitte nie wieder eine Straßen-WM in einem Land, das mit Radsport soviel gemein hat wie Rosamund

17.10.2016Kittel: "Das ist auch Erfahrungssache"

(rsn) – Mit gleich zwei Debütanten trat das nur sechsköpfige deutsche Team in gestrigen WM-Straßenrennen von Doha an. Der Kölner Nils Politt und der Freiburger Jasha Sütterlin hatten sich nach

17.10.2016L´Equipe: Ein "Großes Fiasko" für die Franzosen

(rsn) - Wo waren eigentlich die Franzosen im WM-Straßenrennen von Doha? Einen Tag nach den Titelkämpfen und dem erneuten Triumph von Peter Sagan sind die Mannschaften aus Belgien, Italien, Norwegen,

17.10.2016Degenkolb: Auf "The Pearl" wurde aus Hoffnung Frust

(rsn) – John Degenkolb ist bereits im Besitz von zwei WM-Medaillen. In seinem ersten U23-Jahr gewann der Oberurseler 2008 in Florenz die Bronzemedaille, zwei Jahre später musste er sich im australi

17.10.2016Windkante und Plattfuß kosteten Deutschland alle Chancen

(rsn) - Die Enttäuschung war riesig. Während Vertreter der Nachwuchs- und Frauen-Mannschaften des Bundes Deutscher Radfahrer gemeinsam mit Vize-Präsident Udo Sprenger auf dem Podium die Ehrung als

16.10.2016Weltmeister Sagan: Unfassbar erfolgreich

(rsn) - Selbst den ganz großen Namen wie Eddy Merckx oder Alfredo Binda blieb diese Ehre verwehrt: die Titelverteidigung bei einer Straßen-Weltmeisterschaft. Peter Sagan hat den beiden Radsport-Lege

16.10.2016Medaillenspiegel der Straßen-WM 2016

(rsn) - In insgesamt zwölf Wettbewerben der 89. UCI-Straßen-Weltmeisterschaften in Katar werden vom 9. – 16. Oktober 2016 insgesamt 36 Medaillen vergeben.In Einzelzeitfahren und Straßenrennen kä

16.10.2016Cavendish: Starke Saison ohne fettes Ausrufezeichen

(rsn) - Es wäre das fette Ausrufezeichen hinter eine Saison gewesen, die für Mark Cavendish eine Art sportlicher Wiedergeburt war. Bei der Tour de France katapultierte er sich mit vier Etappensiegen

16.10.2016Leezer fehlten in Doha 300 Meter zum WM-Gold

(rsn) – Wie bei den Deutschen ging auch bei den Niederländern der Plan nicht auf, am Ende des WM-Straßenrennens von Doha zumindest einen schnellen Mann vorne mit dabei zu haben. Denn Sprinthoffnun

16.10.2016Sagan krönt sein fabelhaftes Jahr mit zweitem WM-Gold in Folge

(rsn) – Bereits nach gut 80 Kilometern war in Katar der Traum der deutschen Profis vom ersten WM-Gold seit 50 Jahren jäh beendet. Bei einer von den Belgiern in der Wüste initiierten Windkantenatta

16.10.2016Boonen holt WM-Bronze in Doha - und hadert

(rsn) - Würde der Weltmeister nach Fleißarbeit ermittelt werden, dann hätte die belgische Equipe mit ihrem Einsatz berechtigten Anspruch auf den Titel in Doha gehabt. Doch so groß der Teamgedanke

Weitere Radsportnachrichten

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

26.04.2024McNulty gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Ayuso holt Gelb

(rsn) – 142 Fahrer lang musste Brandon McNulty (UAE Team Emirates) warten, ehe er endgültige Gewissheit darüber hatte, dass ihm seine 20:06 Minuten für das 15,5 Kilometer lange Zeitfahren auf der

26.04.2024Vermeersch von Lotto - Dstny zum UAE Team Emirates?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

26.04.2024Van den Broek nach Sieg auf Königsetappe neuer Spitzenreiter

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der Königsetappe hat Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) die Führung im Gesamtklassement der 59. Türkei Rundfahrt (2.Pro) übernommen. Der 23-jährige Nie

26.04.2024Die Startliste des Einzelzeitfahrens der Tour de Romandie

(rsn) – Der Belgier Stan Van Tricht (Alpecin – Deceuninck) eröffnet um 14.24 Uhr das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie, bei dem rund um Oron 15,5 Kilometer auf dem Programm stehen. Die S

26.04.2024Türkei: Van Poppel zur Königsetappe nicht mehr angetreten

(rsn) – Danny van Poppel (Bora – hansgrohe) ist nicht mehr zur Königsetappe der Türkei-Rundfahrt angetreten. Wie sein Team auf X meldete, haben sich der Niederländer am Morgen unwohl gefühlt.

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Evenepoel nach schwerem Sturz auf dem Weg zurück

(rsn) – Drei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals wieder im Freien trainiert. Wie der Zeitfahrweltmeister auf der Train

25.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Thibau Nys (Lidl – Trek) hat auf der 2. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT) seinen bisher größten Sieg auf der Straße gefeiert. Der 21-jährige Belgier setzte sich über 171 Kilometer

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)