Paris-Roubaix: Stybar gegen Degenkolb chancenlos

Etixx-Quick-Step setzt sein Frühjahr der zweiten Plätze fort

Foto zu dem Text "Etixx-Quick-Step setzt sein Frühjahr der zweiten Plätze fort"
Das Podium von Paris-Roubaix 2015, v.l.: Zdenek Stybar (Etixx-Quick-Step), John Degenkolb (Giant-Aloecin), Greg Van Avermaet (BMC) | Foto: Cor Vos

13.04.2015  |  (rsn) – Auch wenn bei den großen Klassikern kein Sieg herausgesprungen ist, so hat das Team Etixx-Quick Step den Ausfall von Kapitän Tom Boonen bei den großen Klassikern bestens verkraftet. Nachdem Niki Terpstra am vergangenen Sonntag bei der Flandern-Rundfahrt Rang zwei belegt hatte, zog eine Woche später bei Paris-Roubaix Zdenek Stybar mit derselben Platzierung nach.

„Es wäre zwar die ideale Taktik gewesen, um John Degenkolb zu besiegen, aber ich konnte im Finale nicht mehr attackieren“, sagte der Tscheche, der erst drei Kilometer vor dem Ziel  zum Deutschen sowie seinem Teamkollegen Yves Lamapert und Greg Van Avermaet hatte aufschließen können. Im Sprint der letztlich sieben Fahrer starken Spitzengruppe war der Cross-Spezialist  aber ohne Chance gegen den Degenkolb.

„Ich wusste, dass es schwer werden würde, ihn zu schlagen. Aber es war ein hartes Rennen, auch John hatte durch das Zufahren von Lücken viel Kraft verbraucht“, beschrieb Stybar seine Hoffnung, Degenkolb aufgrund dessen Müdigkeit doch hinter sich lassen zu können. Doch die erfüllte sich nicht. „John war sehr stark und hat den Sieg verdient“, so der Tscheche.

Doch nicht nur Stybar zeigte eine starke Vorstellung. Auch Lampaert spielte im Finale eine tragende Rolle. Der junge Belgier, der bei seiner zweiten Roubaix-Teilnahme Siebter wurde, hatte zwölf Kilometer vor dem Ziel attackiert und konnte bis auf seinen Landsmann Van Avarmaet zunächst alle Kontrahenten auf Distanz halten.

„Das war eine gute Situation für uns“, so Stybar und Lampaert ergänzte. „Die Attacke kam instinktiv. Ich hatte das Gefühl, dass es der richtige Moment war.“ Erst als fünf Kilometer später Degenkolb zum Spitzenduo aufschließen konnte, stellte Lampaert seine Arbeit ein und wartete, bis dem Tschechischen Meister der Anschluss gelang. „Als Degenkolb so schnell von hinten kam, da wusste ich, dass es nichts mit dem Sieg werden würde“, meinte Lampaert, der nicht nur aufgrund von Rang sieben von seinem „bisher besten Klassikerrennen“ sprach.

Als erster Etixx-Fahrer hatte zuvor Stijn Vandenbergh rund 45 Kilometer vor dem Ziel mit einer Attacke das Finale eingeläutet. Ihm folgten Stybar, Bradley Wiggins (Sky) und der Belgische Meister Jens Debusschere (Lotto Soudal), doch das Quartett war 25 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. „Vielleicht hätte ich etwas energiesparender fahren können“, meinte der offensivfreudige Stybar im Nachhinein.

Der 29-Jährige zog aber aufgrund der starken Teamleistung ein positives Fazit, und zwar für die gesamte Klassikersaison. „Wenn man sich all die Rennen anschaut, in denen wir Zweiter, Dritter oder Vierter waren und dort immer unser Bestes gezeigt haben, muss man sagen, dass wir in jedem Rennen konkurrenzfähig waren. Natürlich ist das Team an Siege gewohnt, aber ich denke, wir dürfen uns nicht beschweren", so Stybar, dessen Teamkollege Niki Terpstra auch beim Omloop Het Nieuwsblad und Gent-Wevelgem jeweils Rang zwei belegt hatte. Bei Paris-Roubaix langte es für den Titelverteidiger dagegen nur zu Rang 15.

 

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.04.2015Brailsford: „Wiggins einer der größten britischen Athleten"

(rsn) – Bradley Wiggins hat mit seiner Abschiedsvorstellung bei Paris-Roubaix seinem Teamchef und langjährigen Mentor Dave Brailsford am Sonntag emotionale Momente beschert. „Über dieses Rennen

13.04.2015Matzka: Sind bei Paris-Roubaix künftig die Top Ten drin?

(rsn) - Nicht nur Andreas Schillinger wird die 113. Auflage von Paris-Roubaix noch lange in guter Erinnerung bleiben. Auch bei Ralf Matzka, sein Teamkollege bei Bora-Argon 18, lief bei der „Königin

13.04.2015Degenkolb folgte den Fußspuren von Sohn Leo Robert

(rsn) – Irgendwann kamen die Zahlen wie aus der Pistole geschossen: „1896“ und „3“. John Degenkolb wurde nach seinem Triumph in Roubaix immer wieder gefragt, ob er denn wisse, wann zuletzt e

13.04.2015Wiggins redet sich die Niederlage schön

(rsn) - Sieg und Niederlage standen bei Paris-Roubaix direkt nebeneinander. Während am Bus von Giant-Alpecin der grandiose Erfolg von John Degenkolb gefeiert wurde, versuchte Nachbar Sky, sich den 18

13.04.2015Paris-Roubaix: Schillinger gelingt ein Auftritt ohne Fehl und Tadel

(rsn) – Als Sechzehnter jagte Andreas Schillinger (Bora-Argon16) am Sonntag bei Paris-Roubaix über die Ziellinie im berühmten Velodrome der nordfranzösischen Stadt. Damit war er im versammelten W

13.04.2015Ein Team, ein Stein - Giant-Alpecin triumphiert in Roubaix

(rsn) - „Zickezacke, zickezacke, hoi, hoi, hoi!“ - den Trinkspruch des Teams Giant-Alpecin kennt man spätestens seit Marcel Kittels Triumph auf den Champs-Élysées am letzten Abend der Tour de F

13.04.2015Eisenbahngesellschaft erstattet Anzeige gegen Roubaix-Fahrer

Paris (dpa/rsn) - Die französische Eisenbahngesellschaft SNCF hat nach Paris-Roubaix eine Strafanzeige angekündigt, weil im Rennen einige der Profis trotz geschlossener Schranken einen Bahnü

13.04.2015Poitschke: „Das war der Höhepunkt unserer Klassiker"

(rsn) – Ralph Denk und die Sportliche Leitung von Bora-Argon 18 hatten gleich doppelten Grund, sich über die 113. Auflage von Paris-Roubaix zu freuen. Denn mit Ralf Matzka und Andreas Schillinger z

12.04.2015Auch Paris-Roubaix endet für Sagan mit einer Enttäuschung

(rsn) - Paris-Roubaix endete für Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) wie auch alle vorherigen Klassiker, nämlich mit einer Enttäuschung. Diesmal allerdings machten dem Slowaken allerdings nicht seine Beine

12.04.2015Degenkolbs Problem: Wohin mit dem schweren Pflasterstein?

(rsn) - Der Sieg bei Paris-Roubaix war nur wenige Minuten alt, da hatte John Degenkolb (Giant-Alpecin) schon ein schwergewichtiges Problem: „Wohin kommt der Plasterstein? Das Ding ist richtig schwer

12.04.2015Elmiger springt erneut für Haussler und Chavanel ein

(rsn) - Wie schon bei der Flandern-Rundfahrt war es auch bei Paris-Roubaix der Schweizer Meister Martin Elmiger, der für das IAM-Team die Kohlen aus dem Feuer holte und für seine Kapitäne Heinrich

12.04.2015In der „Hölle des Nordens" wurde Degenkolbs Traum wahr

Roubaix (rsn/dpa) - Nach seinem Sprint in die Radsport-Geschichtsbücher riss John Degenkolb (Giant-Alpecin) im Velodrome von Roubaix die Arme in die Höhe, schrie seine Freude heraus und schüttelte

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber trotzdem eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)