Sportdirektor fuhr Geschke versehentlich beinahe um

Reef: „Ich sagte Iwan: Das gibt Adrenalin und wird helfen"

Von Felix Mattis aus Chorges

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Giant-Alpecins 1. Sportlicher Leiter bei der Tour de France: Marc Reef | Foto: Cor Vos

23.07.2015  |  (rsn) - Nicht die schwierige Abfahrt vom Col d'Allos, sondern der erste Kilometer des Schlussanstiegs von Pra Loup hat auf dem Weg zu Simon Geschkes Tour-Triumph für die große Schrecksekunde gesorgt. Denn um ein Haar wäre der 29-Jährige dort vom eigenen Teamwagen über den Haufen gefahren worden.

„Wir haben bei der Jury gefragt, ob wir an seine Seite fahren dürfen, weil wir ihm mental helfen und den Abstand nach hinten durchgeben wollten", erklärte der Sportliche Leiter Marc Reef, der das Auto steuerte, radsport-news.com die Situation. „Er fuhr die ganze Zeit auf der rechten Seite, als er aus der letzten Kurve kam. Ich bin dann links zu ihm vor und habe gehupt. Aber da waren so viele Leute, dass er wohl nichts gehört hat."

Geschke zog ausgerechnet in dieser Sekunde auf die linke Straßenseite herüber und bemerkte das Auto erst im allerletzten Moment, um die Kollision noch zu vermeiden. „Zum Glück für uns beide blieb er auf dem Rad", so Reef. „Er war nicht sauer auf mich." Und so konnte der erst 29-jährige Sportdirektor am Abend über die Szene lachen.„"Meine erste Reaktion zu Iwan (Spekenbrink, der Teamchef, d. Red.) war: 'Das gibt ihm Adrenalin und wird ihm dabei helfen, das Tempo zu halten.'"

Reef erklärte außerdem, dass Geschkes mutiger Angriff nicht hundertprozentig seinem Ratschlag entsprochen hatte. „Ich habe ihm gesagt, dass es nach rund 120 Kilometern gut sein würde, weil wir dort durch einen winkligen Ort kamen und der Anstieg langsam begann", so Reef. „Vom Zwischensprint (bei Kilometer 111, d. Red.) bis dorthin war es flach, und wenn man dort alleine ist und sich die Anderen dahinter organisieren, dann wird es schwer."

Doch Geschke nutzte nach dem Sprint eine kleine Lücke, die hinter ihm durch die Sprintvorbereitung für John Degenkolb entstanden war und marschierte doch schon dort los. „Da gab es natürlich nichts Anderes, als dann durchzuziehen. Hinter ihm gab es keine wirkliche Kooperation und er hatte eine wirklich gute Pace."

Dass der Angriff aber schon weit vor dem Ziel kommen musste, bestätigte auch Reef. „Die Gruppe war sehr stark besetzt mit Mathias Frank, Thibaut Pinot und Andrew Talansky, die alle in den Top 20 waren." Diesem Trio und auch Fahrern wie Rigoberto Uran oder Richie Porte davonzufahren, wäre am Berg schwer geworden. So aber fuhr sich Geschke bis zum höchsten Punkt der Tour am Col d'Allos ein recht beruhigendes Polster heraus, verteidigte es in der Abfahrt und konnte dann in Pra Loup triumphieren - trotz der Schrecksekunde am Fuß des Schlussanstiegs.

Das Gespräch mit Reef im Video (Englisch):

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