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13.08.2014 | Gefährlicher Verkehr, stundenlange Staus, Schritttempo, Stop-and-Go, rote Ampeln - Worst-Case-Szenarien für einen Radfahrer, die schlussendlich deutlich machen: Nein, der Weg von Wolfgang Fasching kann nicht quer durch die Innenstadt der russischen Mega-Metropole Moskau führen, sondern am weniger stressigen Außenring.
Und doch war klar, dass eine Ehrenrunde auf dem Roten Platz
gedreht werden muss. Die russischen Medien warteten darauf, und außerdem war dem Extrem-Sportler im "Swissotel" ein stimmkräftiger Empfang zum 47. Geburtstag vorbereitet worden.
So kam es zur kurzfristigen Plan-Änderung, die laut Reglement der UMCA (Ultra-Marathon Cycling Association), die den Weltrekord-Versuch überwacht, selbstverständlich zulässig ist. Fasching fuhr am späten Montag abend mit dem Auto bis ins Moskauer Stadtzentrum, und drehte dort eine Ehrenrunde: eine 7,4 Kilometer lange Fleißaufgabe.
Am Dienstag um vier Uhr früh fuhr er wieder retour zu jener Stelle,
an der er zuvor ins Auto gestiegen war, und sattelte wieder um auf das Rad, um seinen Weg nach St. Petersburg lückenlos fortzusetzen.
Die Entspannung der prekären Verkehrs-Situation in der City auf dem Moskauer Außenring kostete zwar gut sechs Stunden Zeit, doch sparte viele Nerven: Safety first - nach so vielen Schrecksekunden und einem Sturz!
Die geplante kurze Luxus-Nacht im Fünf-Sterne-"Swissotel"
genoss Fasching dann übrigens nicht mehr. Er ging nur kurz zum Duschen auf die Suite. Und schlief dann lieber nicht einmal zweieinhalb Stunden im Auto vor dem Hotel - kein Faschings-Scherz... Auf diese Weise wollte er wieder Zeit gutmachen.
Die Ehrenrunde um den Kreml und Roten Platz in Moskau ging im Konvoi der Begleitfahrzeuge, mit den internationalen Medien und mehr als 30 km/h durch den imposanten Stadtkern über die Bühne - samt Unebenheiten wie Kanaldeckel, Pflaster- und Bordsteine.
"Das war sehr actionreich, fast wie in einem James-Bond-Film",
sagte Wolfgang Fasching dazu. Es war bereits Mitternacht, als er vor der berühmten, bunt beleuchteten Basilius-Kathedrale auf dem Roten Platz zum flotten Shooting vom Rennrad stieg.
"Ich kann die Eindrücke gar nicht alle zuordnen, so viel ist da passiert", erzählt Fasching, als er nur wenige Stunden später wieder auf dem Weg nach St. Petersburg war. Die Stadt an der Westküste Russlands will er bis Donnerstag erreichen. Etwa 750 Kilometer liegen noch vor ihm:. 750 Kilometer, die ihn von einem wunderbaren Weltrekord trennen...