1. Maglia Rosa seiner Karriere

Greipel erfüllt sich seinen Kindheitstraum

Von Lorenz Rombach

Foto zu dem Text "Greipel erfüllt sich seinen Kindheitstraum"
Stolz wie Oskar: André Greipel (Lotto-Soudal) präsentiert nach seinem Sieg auf der 2. Etappe das Rosa Trikot des Gesamtführenden | Foto: Cor Vos

07.05.2017  |  (rsn) – Obwohl André Greipel (Lotto-Soudal) auf dem gestrigen 2. Tagesabschnitt des 100. Giro d’Italia bereits den 22. GrandTour-Etappensieg seiner Karriere feierte, war der Erfolg eine Premiere für den kraftvollen Hürther. Denn in seiner 12. Profisaison streifte der Deutsche Meister erstmals das Maglia Rosa über. 

„Es war ein Kindheitstraum das Führungstrikot zu tragen. Es gibt nur wenige Möglichkeiten in der Karriere eines Sprinters, dass Führungstrikot einer GrandTour überzustreifen", sagte Greipel im Ziel in Tortoli nach seinem Coup. Im letzten Jahr hatte er das Führungstrikot noch verpasst, da er sich auf den ersten beiden Sprint- Etappen jeweils Marcel Kittel (Quick-Step Floors) geschlagen geben musste, der diesmal aber nicht am Start ist.

Nachdem auf der 1. Etappe überraschend der Österreicher Lukas Pöstlbeger (Bora-hansgrohe) den Sprintern enteilte, schlug gestern die Stunde des „Gorilla“ – für ihn durchaus unerwartet.

Denn die 2. Etappe hatte es in sich. Mehr als 2000 Höhenmeter und einen langen Anstieg der 2. Kategorie mussten die Fahrer auf dem Weg durch das Landesinnere Sardiniens bewältigen. „Zu Beginn des Tages dachte ich nicht, dass es ein Massensprint wird. Ich habe mehr Attacken erwartet, vor allem am letzten Berg. Das Feld hätte dort zerlegt werden können, aber der Gegenwind hat uns Sprintern eine Chance gegeben", so Greipel über die günstigen Bedingungen am Anstieg, die für ein moderates Tempo sorgten.

Mit dem siebten Giro-Etappensieg seiner Karriere führte Greipel zudem seine beeindruckende Serie an GrandTour-Erfolgen fort. Seit dem Giro 2008, wo er seine erste Etappe einer dreiwöchigen Landesrundfahrt gewann, holte er bei jeder GrandTour, die er fuhr, auch einen Etappensieg.

In diesem Jahr rettete der Hürther damit die magere Frühjahrsbilanz seiner Lotto-Soudal-Mannschaft. „Für mich und das Team ist das ein besonderer Sieg. Es war eine schwierige Saison bis hierhin. Ein belgisches Team versucht in den Klassikern immer, erfolgreich zu sein. Doch auch die anderen sind gut vorbereitet.  Wir kämpften, aber der Sieg stellte sich nicht ein", erklärte der Deutsche Meister, warum dieser Giro-Erfolg für Lotto-Soudal nach den sieglos gebliebenen Frühjahrsklassikern so wichtig war.

Greipel höchstpersönlich war mit Etappensiegen bei Paris-Nizza und der Algarve-Rundfahrt, sowie dem siebten Platz bei Paris-Roubaix noch der stärkste seiner Mannschaft. „Jeder Fahrer hat seine Rolle erfüllt: Bak, Hansen. Marczynski, Hofland, De Buyst. Ich wartete auf den richtigen Momenten, um den Sieg für mein Team und mich nach Hause zu fahren", sagte Greipel im Ziel und betonte erneut die Unübersichtlichkeit des Finals: "Genau wie gestern lag der entscheidende Punkt 4,5 Kilometer vor dem Ziel mit engen und winkligen Straßen. Es war der Schlüssel zum Erfolg, vorne zu sein und das haben wir geschafft", zeigte sich der 34-Jährige zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.

Das Minimalziel haben Greipel und Lotto-Soudal damit schon erreicht. „Um ehrlich zu sein, unser Giro ist bereits jetzt ein Erfolg, aber natürlich wollen wir mehr. Aber lass uns zuerst diesen Sieg und das Rosa Trikot genießen.“

Gleich auf der heutigen 3. Etappe von Tortoli nach Cagliari hat Greipel die nächste Chance auf einen Etappensieg. Doch er muss auch wachsam sein, da der junge Australier Caleb Ewan (Orica-Scott), der gestern im Sprint aus dem Pedal rutschte, auf Platz drei der Gesamtwertung lediglich acht Sekunden zurückliegt.

Nach zwei Tagen im Führungstrikot der Vuelta 2009 hat er das wichtigste Leibchen einer dreiwöchigen Rundfahrt nun also auch beim Giro getragen. Fehlt nur noch die Tour.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.12.2017Dumoulin will ein zweites “shit-gate“ vermeiden

(rsn) - Noch steht nicht fest, ob Tom Dumoulin im kommenden Jahr beim Giro d’Italia zur Titelverteidigung antreten wird. Sollte es dazu kommen, möchte der Niederländer auf jeden Fall Szenen wie be

01.06.2017Giro-Sieger Dumoulin in seiner Heimatstadt Maastricht geehrt

(rsn) - Tom Dumoulin ist am Mittwoch in Maastricht von Tausenden von Radsportfans gefeiert worden. Der Gewinner des diesjährigen Giro d’Italia präsentierte sein Rosa Trikot und die Trofeo Senza Fi

30.05.2017Gazetta: Nibali verzichtet zugunsten der Vuelta auf die Tour

(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird auf die Tour de France verzichten und stattdessen die Vuelta a España zu seinem nächsten große Ziel in diesem Jahr machen. Das meldete die Gazzetta de

30.05.2017Lastet auf dem Giro ein Triple-Fluch?

(rsn) - Nachdem Vincenzo Nibali am vergangenen Wochenende dabei gescheitert ist, seinen dritten Gesamtsieg beim Giro d’Italia einzufahren, drängt sich der Eindruck auf, dass ein Triple-Fluch auf de

29.05.2017Giro-Sieger Dumoulin rückt auf Rang drei der WorldTour-Rangliste vor

(rsn) - Mit seinem Gesamtsieg beim Giro d’Italia, wo er zudem noch zwei Etappenerfolge feiern konnte, hat sich Tom Dumoulin (Sunweb) vom 27. auf den dritten Platz der WorldTour-Einzelwertung verbess

29.05.2017Quintana bekam nicht das, was er wollte

(rsn) - "You can’t always get what you want“ lautet der Titel einer der berühmtesten Songs der Rockgeschichte. Das Stück von den Rolling Stones könnte Nairo Quintana - so er die "Stones" überh

29.05.2017Dumoulin: “Irgendwann will ich die Tour gewinnen“

Mailand (dpa) - Kaum war Tom Dumoulin in Mailand als erster niederländischer Sieger beim Giro d`Italia gekrönt, folgten auch schon die Fragen zur Tour de France. "Das Nächste sind ein Bier und Barb

29.05.2017Gaviria: "Diese Erfolge waren außerhalb meiner Fantasie"

(rsn) - Bereits beim letztjährigen Giro d´Italia lieferte die Quick-Step Floors-Mannschaft eine beeindruckende Vorstellung ab. Durch Marcel Kittel, Gianluca Brambilla und Matteo Trentin gewann das b

29.05.2017Van Emden brachte auch Dumoulins Übersetzung an ihre Grenze

(rsn) - Natürlich stand Tom Dumoulin (Sunweb) nach dem Giro-Abschlusszeitfahren in Mailand im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Schließlich hatte der 26-Jährige gerade seine erste Grand Tour

29.05.2017Nibali: "Ich habe mehr von mir selbst erwartet"

(rsn) - Zum großen Giro-Finale in Mailand konnte Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) die Hoffnungen der italienischen Fans auf seinen dritten Giro-Triumph nach 2013 und 2016 nicht erfüllen. Der 32-jäh

29.05.2017Viva il Giro d´Italia - so spannend war die Tour seit Jahren nicht

(rsn) - Vive le Tour de France - die Frankreich-Rundfahrt ist im Radsport das Maß der Dinge. Doch der Giro d´Italia hat mächtig aufgeholt und in Punkto Spannung der Frankreich-Rundfahrt wenigstens

28.05.2017Platz 16 beim Giro - Pömer sagt Konrad eine große Zukunft voraus

(rsn) - Mit einem weiteren Top-Ten-Ergebnis hat das deutsche Bora-hansgrohe-Team den 100. Giro d’Italia beendet. Jan Barta landete im abschließenden Zeitfahren von Monza nach Mailand auf dem sechst

Weitere Radsportnachrichten

22.05.2024Power to the Peloton: Mit Einigkeit bekommen Fahrer ihren Willen

(rsn) – Der Radsport hat sich am Dienstag auf der 16. Etappe des Giro d´Italia einmal mehr nicht mit Ruhm bekleckert. Und das lag nicht am nächsten überlegenen Sieg von Tadej Pogacar (UAE Team Em

21.05.2024Defekt bremste Arensman nicht, dafür aber sein Kapitän

(rsn) – Er schaute sich um. Er schaute sich nochmal um. Und nochmal. Aber sein Kapitän kam einfach nicht. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) fuhr also mit gebremstem Schaum auf den letzten Kilomete

21.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

21.05.2024Nach Rückkehr auf Rang zwei Optimismus bei Martinez und Bora

(rsn) – Noch ist nichts in Sack und Tüten. Aber der nächste Schritt ist gemacht. Der nächste Schritt für Daniel Martinez und Bora – hansgrohe, den Giro d’Italia 2024 mit der maximalen Ausbeu

21.05.2024Zum Abschluss der Kletter-Trilogie zweimal Passo Brocon

(rsn / ProCycling) – Die Kletter-Trilogie bei diesem 107. Giro d'Italia endet mit einer klassischen Etappe durch die Dolomiten: relativ kurz, aber dennoch intensiv, mit 4.200 Höhenmetern auf 159 Ki

21.05.2024Majka: “Ich habe Tadej gesagt, dass er fahren soll“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat seinen fünften Tagessieg beim diesjährigen Giro d’Italia 2024 (2.UWT) eingefahren. Allerdings musste die 16. Etappe wurde wegen Schneefall und extre

21.05.2024Highlight-Video der 16. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat beim 107. Giro d’Italia die Konkurrenten zum wiederholten Mal stehenlassen und seinen fünften Tagessieg eingefahren. Der 25-jährige Slowene entschie

21.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 16. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

21.05.2024Pogacar bleibt auch in der dritten Woche eiskalt

(rsn) – So wie die zweite geendet hatte, begann auch die finale Woche des 107. Giro d´Italia: mit einem weiteren Triumph von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Der Slowene holte sich im Dauerregen

21.05.2024O´Connor: “Eines der am schlechtest organisierten Rennen“

(rsn) – Nach heftigen Protesten von Teams und Fahrern haben die Organisatoren des 107. Giro d’Italia in letzter Minute den Start der 16. Etappe von Livigno auf 1.915 Metern nach Prato (Prad) am En

21.05.2024Aldag: “Ich bin kein Freund davon, dass 22 Teams abstimmen“

(rsn) - Quälend lange, über fast 24 Stunden, zog sich die Entscheidung hin, wo das Peloton die 16. Etappe des Giro d’Italia von Livigno nach Santa Christina Val Gardena in Angriff nehmen wird. Ers

21.05.202416. Etappe startet in Laas und ist auf 118,4 Kilometer verkürzt

(rsn) – Die 16. Etappe des 107. Giro d´Italia wird nicht wie geplant in Livigno beginnen und über den Passo di Foscagno sowie den Umbrailpass führen. Nach vehementen Protesten der Fahrer und Team

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)