RSN-Rangliste, Platz 52: Benjamin Stauder

Vom Abenteuer Burkina Faso mit fünf Siegen heimgekehrt

Foto zu dem Text "Vom Abenteuer Burkina Faso mit fünf Siegen heimgekehrt"
Benjamin Stauder (Embrace the World Cycling)im Gelben Trikot der Tour du Faso| Foto: privat

18.11.2017  |  (rsn) - "Im ersten Jahr lernen, im zweiten Jahr ernten" - unter diesem Motto trat Benjamin Stauder (Embrace the World) Ende Oktober nach 2016 zum zweiten Mal bei der Tour du Faso (2.2) an und räumte dort so richtig ab. Gleich fünf Etappensiege, drei Tage im Gelben Trikot und am Ende das Punktetrikot hatte Stauder nach zehn Etappen zu Buche stehen.

"Ich war dieses Jahr top motiviert und habe speziell für Faso Intervall-Trainings gemacht, was ich sonst nie mache", erklärte der 30-Jährige gegenüber radsport-news.com. Dadurch konnte Stauder sich auch sein großes Ziel für die Rundfahrt erfüllen, nämlich an seinem Geburtstag einen Sieg zu erringen. An jenem Tag wurde die 4. Etappe ausgetragen, die er - nachdem er schon das zweite Teilstück gewonnen hatte -, im Sprint gewann und dadurch auch die Gesamtführung übernahm. Diese musste er nach drei Tagen zwar wieder abgeben, dennoch war die Rundfahrt für ihn ein voller Erfolg.

"Es war wieder ein super Abenteuer, welches ich zuhause auch erstmal verdauen musste. Die Medien-Präsenz war enorm. Ich wurde von den Einheimischen und auch von den Fahrern unglaublich herzhaft gefeiert. Manchmal war es mir sogar zu viel. Selten hatte ich eine Minute für mich. Live-Auftritt im TV, Interview für die Zeitungen, Radio Interview etc. Sogar der Präsident von Burkina Faso hat mich am letzten Tag für mein Auftreten gelobt", erzählte Stauder.

Doch nicht nur in Burkina Faso war Stauder 2017 erfolgreich. Auch bei der Tunesien-Rundfahrt (2.2) im Mai konnte er einen Etappensieg erringen und dort auch für einen Tag das Führungstrikot tragen.

"In Afrika ist vieles recht ungewiss. Die Rennen sind mit denen in Europa nicht zu vergleichen. Neben den hohen Temperaturen, teilweise schlechten Straßen muss man mit den dortigen Umständen zu Recht kommen. Teilweise kein fließendes Wasser, keine Luxus Hotels oder unzureichende Nahrung machen das Leben vor und nach dem Rennen nicht sehr einfach. Mit der Zeit gewöhnt man sich an die Umstände und man merkt mit wie wenig man überhaupt auskommt. Man kommt jedes Mal wieder zurück auf den Boden der Tatsache", erklärte Stauder auch den Wettbewerb seiner exotischen Renneinsätze, wo er gemeinsam mit seinen Embrace the World-Teamkollegen auch immer wieder Sachspenden für die Fahrer mitbringt.

"Mannschaften wie Benin, Niger, Mali oder Congo haben so wenig. Mali hat mich letztes Jahr schon bei der Tour du Faso überrascht. Sie haben so schlechtes Material, viel zu große Trikots, kaputte Socken etc. Es macht unheimlich viel Spaß Materialien dort zu übergeben, da die Freude so unendlich groß ist und es viel mehr wertgeschätzt wird als in Europa", erklärte Stauder, der die komplette Nationalmannschaft Nigers mit Hosen seines Teams RV Stegen und Mali mit neuen Rennsocken ausstattete.

Seine bisherigen Saisonerfolge feierte Stauder in Afrika, nun sollen in diesem Jahr noch weitere in Asien folgen. Denn Stauder wird am heutigen Samstag in Indonesien noch die Tour of Singkarak (1.2) bestreiten. "Mein Körper ist zwar leer, aber das wollte ich gerne noch mitnehmen. Denn ich weiß nicht, wie ich jobbedingt nächstes Jahr trainieren oder an Wettkämpfen teilnehmen kann."

Im nächsten Jahr wird Stauder national wieder für sein 2014 selbstgegründetes Amateur-Team RV Stegen aktiv sein, aber auch Embrace the World wird er treu bleiben. "Sei es in der Planung für Wettkämpfe im Ausland oder wenn ich selbst fahre - je nachdem wie es der Job zulässt", so Stauder abschließend.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.12.2017Die rsn-Trophäe “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Vorgestern hatte ich die große Ehre, André Greipel auf Mallorca die neue rsn-Trophäe "Fahrer des Jahres" zu überreichen. Den Preis für den besten deutschsprachigen Rennradler gibt´s bei

18.12.2017Oft knapp geschlagen, aber am Jahresende ganz vorn

(rsn) - André Greipel ist der Gewinner der Radsport-News-Rangliste 2017. Der Hürther verwies John Degenkolb knapp auf Platz zwei. Dafür erhält Greipel als erster die neugeschaffene Trophäe als un

18.12.2017Die Radsport-News-Jahresrangliste 2017

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2017 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

17.12.2017Das ganz große Ding hat gefehlt

(rsn) - Einen Einstand nach Maß beim neuen Team, gute Klassikerauftritte ohne Sieg, eine vom Sturzpech begleitete Tour de France sowie die krankheitsbedingte WM-Absage: Die Saison 2017 hielt für Joh

16.12.201714 Siege - keiner jubelte öfter

(rsn) - In der zurückliegenden Saison hatte kein Fahrer öfter Grund zum Jubel als Marcel Kittel (Quick-Step Floors). Überragend waren dabei die fünf Etappensiege allein bei der Tour de France, wo

15.12.2017Bei den Ardennenklassikern geglänzt

(rsn) - Dank einer abermals sehr starken Saison ist Michael Albasini (Orica-Scott) auf Platz vier bester Schweizer in der Radsport-News-Rangliste. Der 36-Jährige feierte 2017 nicht nur drei Siege, so

14.12.2017Das ganze Jahr über auf hohem Niveau

(rsn) - Trotz eines wieder sehr starken Bob Jungels ist in diesem Jahr Jempy Drucker (BMC) bester Luxemburger in der Radsport-News-Rangliste. Der 31-Jährige fuhr insgesamt 23 Top-Ten-Ergebnisse ein,

13.12.2017Beim Critérium du Dauphiné in Top-Verfassung

(rsn) - In Folge der Verpflichtungen von Peter Sagan und Rafal Majka rückte Emanuel Buchmann bei Bora-hansgrohe 2017 in die zweite Reihe - jedenfalls in den großen Rundfahrten. Sowohl bei der Tour d

12.12.2017Nicht nur der Giro 2017 macht Hoffnung für die Tour 2018

(rsn) - Nachdem er bereits beim Giro d`Italia 2016 mit seinem sechsten Gesamtrang und dem Sieg in der Nachwuchswertung zu imponieren wusste, zählte Bob Jungels (Quick Step-Floors) auch in diesem Jahr

11.12.2017In Düsseldorf nur knapp am Gelben Trikot vorbei

(rsn) - Stefan Küng (BMC) hat sich in der vergangenen Saison endgültig einen Ruf als formidabler Zeitfahrer erarbeitet. Der Schweizer war nicht nur an den BMC-Siegen in den Mannschaftszeitfahren der

10.12.2017Nach der besten Saison der Karriere von BMC verabschiedet

(rsn) - Auch wenn er den herben Rückschlag verkraften musste, kurzfristig aus dem Aufgebot für seine Heimat-Rundfahrt genommen worden zu sein, absolvierte Silvan Dillier (BMC) eine bärenstarke Sa

09.12.2017Nicht immer bei 100 Prozent gewesen

(rsn) - Ein Etappensieg zu Beginn des Jahres bei der Valencia-Rundfahrt (2.1) und Ende Juni die Titelverteidigung im Zeitfahren der Deutschen Meisterschaften: Die sportliche Ausbeute von Tony Martin (

Weitere Radsportnachrichten

14.05.2024Kooij, Kanter und Vernon nicht mehr beim Giro dabei

(rsn) – Die Fraktion der Sprinter beim Giro d’Italia ist nach dem ersten Ruhetag um gleich drei Namen geschrumpft. Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Max Kanter (Astana Qazaqstan) und Ethan Vern

14.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 10. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

14.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Martinez und Bora wollen nicht nur Platz 2 verteidigen

(rsn) – Sollte der Status Quo beim Giro d´Italia auch nach der Schlussetappe in Rom noch Bestand haben, so wäre man bei Bora – hansgrohe sicher zufrieden. Ein zweiter Gesamtplatz mit Kapitän Da

13.05.2024Schachmann: Etappenjäger in wichtiger Doppelfunktion

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat sich von seinem Sturz 58 Kilometer vor dem Ziel der 9. Etappe beim Giro d´Italia bereits recht gut erholt. Das bestätigte der 30-Jährige am

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)