Romandie: Roglic bringt Gelb nach Hause

Ackermann belohnt sich in Genf für die Qualen

Von Eric Gutglück

Foto zu dem Text "Ackermann belohnt sich in Genf für die Qualen"
Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) hat die Schlussetappe der Tour de Romandie gewonnen. | Foto: Cor Vos

29.04.2018  |  (rsn) - Auf dem Zielstrich brach es aus Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) heraus. Lautstark bejubelte der Südpfälzer seinen ersten Profisieg. Im Massensprint der 5. und letzten Etappe der Tour de Romandie über 182 Kilometer von Mont-sur-Rolle nach Genf vollendete Ackermann die perfekte Vorarbeit seines Anfahrers Rüdiger Selig und verwies Michael Morkov (Quick-Step Floors) und Roberto Ferrari (Team United Emirates) mit einigen Radlängen Vorsprung auf die Plätze.

An der Spitze der Gesamtwertung gab es derweil wie erwartet keine Veränderungen mehr. Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) verteidigte seinen Vorsprung von acht Sekunden auf den Kolumbianer Egan Bernal (Sky) und gewann die diesjährige 72. Auflage der Rundfahrt durch die Westschweiz. Richie Porte (BMC) rundete als Dritter das finale Podium ab, der Ravensburger Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) beendete das WorldTour-Rennen als Gesamtneunter (+3:09 Minuten).

"Ich hatte den besten Leadout, das Team hat super gearbeitet. Nicht nur heute, sondern die ganzen Woche. Sie mussten mich über die Berge bringen", bedankte sich Ackermann bei seiner Mannschaft. Bereits fünf Mal hatte er in diesem Frühjahr auf dem Podium gestanden, nur der erste Profisieg wollte bislang nicht gelingen. "Nach der gestrigen Etappe haben wir gesagt, 'morgen gewinnen wir'. Die letzten Tage waren sehr schwer, ich bin jeden Tag gestorben aber mein Team hat mich motiviert, weiterzumachen und die Qualen durchzustehen", beschrieb Ackermann die Anstrengungen, die letztlich mit seinem ersten Profisieg belohnt wurden.

Auch der Gesamtsieger Roglic war im Ziel happy: "Das Team war unglaublich stark und es war ein Vergnügen, mit ihm zu arbeiten und den Sieg zu holen", unterstrich auch der Vizeweltmeister im Zeitfahren die kollektive Leistung. "Jeder Tag war schwer. Mit meinem guten Prolog hatte ich eine tolle Ausgangslage und auch das Bergzeitfahren und die Etappe gestern liefen gut für mich. Ich war die ganze Woche wirklich stark und das macht mich froh", so der 28-Jährige nach seinem zweiten Rundfahrtsieg in dieser Saison.

Schon nach zehn Kilometern hatte sich bei erneut besten äußeren Bedingungen eine Spitzengruppe gebildet, zu der Winner Anacona (Movistar), Alexis Gougeard (AG2R), Carlos Verona (Mitchelton-Scott), Pavel Sivakov (Sky) und Michael Storer (Sunweb) gehörten. Das Quintett verschaffte sich einen Maximalvorsprung von 3:30 Minuten auf das Feld, in dem LottoNL-Jumbo den Abstand kontrollierte.

Anacona als Bestplatzierter wies vor dem Start 7:51 Minuten an Rückstand auf, so dass das Gelbe Trikot von Roglic zu keiner Zeit in Gefahr geriet. Aus der Gruppe heraus gewann Sivakov alle drei Bergwertungen, die für das Bergtrikot von Thomas De Gendt (Lotto Soudal) jedoch keine Relevanz mehr hatten. Der belgische Ausreißspezialist sicherte sich neben dem Trikot des besten Kletterers auch die Punktewertung der Rundfahrt.

Vor allem Bora-hansgrohe für Ackermann und Bahrain-Merida für Sonny Colbrelli, der dann nur Tagessechster wurde, bestimmten das Tempo im Feld. Rund zehn Kilometer vor dem Ziel war die Gruppe gestellt, was William Clarke (EF-Drapac) dazu veranlasste, etwa einen Kilometer später in die Konterattacke zu gehen. Der Australier riss zwar schnell eine Lücke, doch die Sprinterteams ließen sich die Butter nicht vom Brot nehmen und führten das Feld geschlossen auf den letzten Kilometer.

Dort zog Bahrain-Merida den Sprint an, doch es war Selig, der mit Ackermann am Hinterrad als Erster um die letzte Rechtskurve gut 300 Meter vor dem Ziel schoss. Am Kurvenausgang ließ sich Selig nach außen abtreiben, womit er Ackermann die freie Innenbahn ermöglichte und zugleich der Konkurrenz den Weg verbaute. So konnte der ungehindert durchstarten und sich im Ziel über seinen hart erkämpften Premierenerfolg freuen.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.04.2018Romandie-Sieger Roglic will künftig bei den GrandTours angreifen

(rsn) - Nach seinem zweiten Gesamtsieg in einem WorldTour-Rennen dieser Saison will Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) künftig auch in den großen Rundfahrten ganz vorne mitmischen. “Sicherlich würde i

29.04.2018Seligs Giro-Generalprobe in der Romandie ist geglückt

(rsn) - Die Giro-Generalprobe von Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) ist geglückt. Der 29-Jährige zog auf der Abschlussetappe der Tour de Romandie seinem Teamkollegen Pascal Ackermann den Sprint muster

29.04.2018Finale der 5. Etappe der Tour de Romandie im Video

(rsn) - Nach fünf Podiumsplatzierungen im Jahr 2018 hat es endlich zum ersten Profisieg gereicht. Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) hat zum Abschluss der 72. Tour de Romandie alle Konkurrenten hinter

29.04.2018Ackermann feiert ersten Profisieg, Roglic gewinnt Gesamtwertung

(rsn) - Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) hat zum Abschluss der 72. Tour de Romandie seinen ersten Sieg als Profi eingefahren. Der 24-jährige Pfälzer entschied am Sonntag bei strahlendem Sonnenschei

29.04.2018Pernsteiner leistete in der Romandie fleißige Helferdienste

(rsn) - Hermann Pernsteiner hat sich auf der Königsetappe der Tour de Romandie besonders aktiv gezeigt. Der ehemalige Mountainbikespezialist fährt seine erste volle Straßensaison für das WorldTour

29.04.2018Bernal: “Ich weiß nicht, wie oft ich es probiert habe“

(rsn) - Nach seinem Sieg im Bergzeitfahren der 72. Tour de Romandie hat Egan Bernal (Sky) auf der gestrigen Königsetappe nichts unversucht gelassen, um Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) aus dem Gelben Tr

29.04.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 29. April

rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf d

28.04.2018Buchmann geht früh in die Offensive und wird wieder Neunter

(rsn) - Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) scheint bei der 72. Tour de Romandie ein Abonnement auf neunte Plätze zu haben. Nachdem er sich als Neunter des gestrigen Bergzeitfahrens auf Position neun d

28.04.2018Zweimal distanzierter Fuglsang hat das bessere Ende für sich

(rsn) - Abgerechnet wird zum Schluss: Obwohl Jakob Fuglsang (Astana) zwischenzeitlich zweimal von den Besten abgehängt wurde, gewann der Däne die Königsetappe der Tour de Romandie über 149,2 Kilom

28.04.2018Fuglsang gewinnt Königsetappe, Roglic baut Führung aus

(rsn) - Jakob Fuglsang hat bei der 72. Tour de Romandie für den zweiten Tagessieg des Astana-Teams gesorgt. Der 33-jährige Däne entschied am Samstag die Königsetappe über 149 Kilometer rund um Si

28.04.2018Bernal sorgt auch in der Romandie für Furore

(rsn) - Luke Rowe fand bei Twitter eine kurze wie treffende Aussage über seinen Teamkollegen. "Egan Bernal – eine Waffe", ließ der Brite über das soziale Netzwerk verbreiten und spielte damit au

28.04.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 28. April

rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf d

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Roglic: Pyrenäen-Besichtigung, Höhen-Camp und Dauphiné geplant

(rsn) – Während Jonas Vingegaard aufgrund seiner schweren Verletzungen aus dem Massensturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Mai nicht mit seinem Team Visma – Lease a Bike im Höhentr

06.05.2024Pogacar stellt wie im kindlichen Spiel historische Episoden nach

(rsn) - Tadej Pogacar kopiert beim 107. Giro d´Italia große Szenen der Vergangenheit. Das qualifiziert ihn für den Radsport-Oscar. Das Rosa Trikot könnte er mit zu viel Spielerei aber auch riskie

06.05.2024Thomas: “Der späte Angriff war sicher nicht der Plan“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)