Deutschlands “kleiner Egan“ beeindruckte in Italien

Lipowitz nach überstandenem Infekt bei Adriatica Ionica top

Von Peter Maurer aus Comacchio

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Florian Lipowitz (KTM Tirol Cycling Team) | Foto: Mario Stiehl

17.06.2021  |  (rsn) – Den Motor eines Profis und die Erfahrung eines U17-Athleten bescheinigte ein früherer Trainer Florian Lipowitz (KTM Tirol Cycling Team). Der 20-Jährige wird von seinen Teamkollegen liebevoll 'Egan' genannt - auch wegen der optischen Ähnlichkeit mit dem Sieger des Giro d’Italia 2021. Und auf dessen Spuren bewegte er sich auch beim Adriatica Ionica Race in Italien.

Denn viele der Straßen und Anstiege standen auch bei den letzten Austragungen der Italien-Rundfahrt auf dem Programm. Wieder genesen von einem Darminfekt, den sich der 20-Jährige zuletzt beim Nationalteameinsatz in Tschechien zuzog, belegte er einen Top 15-Rang bei dem dreitägigen Rennen von Triest nach Comacchio.

"Die Einladung kam sehr kurzfristig und ich war krank in den letzten Wochen. Von dem her war ich sehr zufrieden", zog der junge Deutsche eine zufriedene Bilanz von seinem dreitägigen Einsatz in Italien. Gezeichnet vom Staub der Schotterabschnitte der finalen Etappe von Ferrara in den italienischen Strandort an die Adriaküste, zeigte er erneut inmitten der Elite des Radsports auf.

"Es war mein erstes Rennen mit solchen Gravel-Abschnitten. Ich habe mich ganz wohlgefühlt und es hat auf jeden Fall Spaß gemacht", erklärte er. Die heißen Temperaturen jenseits der 30 Grad in Italien ließen Lipowitz aber kalt. Ganz cool und souverän beendete er den flachen Abschnitt mit dem Feld: "Heute habe ich es nur noch reinrollen lassen. Ich wollte nichts mehr riskieren."

Denn schon am Sonntag warten die Deutschen Meisterschaften. Zwar zählt das junge Team von Tirol nicht zu den Hauptfavoriten, aber neben Lipowitz verfügen sie mit Georg Steinhauser, Felix Engelhardt und Leslie Lührs über insgesamt vier starke und hungrige Fahrer, die durchaus für eine Überraschung gut sind: "Die drei Tage in Italien werden wir in den Beinen haben, aber vielleicht geht ja was. Vor allem Steinhauser ist relativ frisch und der wird auch gut sein."

Als Bernal-Double in Richtung WorldTour unterwegs

Der frühere Biathlet, der in Österreich das berühmte Skigymnasium in Stams besuchte, kam über Marathons eher zufällig zum Radsport. Er gilt als echter Rohdiamant und holt sich seinen ersten Schliff nun in seiner Wahlheimat. Seit 2020 steht er beim KTM Tirol Cycling Team unter Vertrag. Die Mannschaft von Thomas Pupp hat sich in den letzten Jahren dem Nachwuchs verschrieben. Ihr Kader besteht nur aus U23-Rennfahrern und hat Athleten wie Tobias Bayer (Alpecin – Fenix), Georg Zimmermann (Intermarché – Groupe Gobert) oder Patrick Gamper (Bora – hansgrohe) hervorgebracht.

"Mein Spitzname im Team ist Egan. Dafür müsste ich aber noch ein wenig mehr Farbe bekommen", scherzte Lipowitz. Die drei Tage in Italien waren dann auch in dieser Hinsicht wieder ein kleiner Schritt in Richtung des Giro-Siegers. "Ich finde den Spitznamen lustig. Als ich 2020 zum Team stieß, hatte ich den gleichen Helm wie Bernal und auch eine ähnliche Sonnenbrille und daher kam der Vergleich", erzählte der 20-Jährige.

Drittes starkes Resultat in diesem Jahr für U23-Nationalteamkapitän

"Ich würde gerne mal ein Rennen gegen ihn fahren, eine große Rundfahrt. Aber dieses Ziel hat jeder junge Radsportler. Ich hoffe, dass dieser Traum irgendwann mal in Erfüllung geht", schilderte der Tirol-Fahrer. Zuletzt wurde er Zehnter bei der Friedensfahrt, trotz seiner gesundheitlichen Probleme als Kapitän der deutschen U23-Mannschaft. Nun holte er nach Platz 18 bei der Tour of the Alps mit Rang 13 bei Adriatico – Ionica ein weiteres Spitzenresultat in dieser Saison.

Vor allem die Rennen in Italien gefallen ihm sehr gut: "Der Radsport wird schon anders geschätzt hier. Die Stimmung in Italien ist aber sehr speziell und vor allem im Nachwuchs geht es oft sehr chaotisch und hektisch zur Sache. Hier im Feld der Profis ist es aber ruhiger." 

Aber Lipowitz spürt auch in seiner Heimat wieder einen Aufschwung. "Der Sport ist sicher wieder im Kommen", ist sich der junge U23-Fahrer sicher. Vielleicht wird ja er in den nächsten Jahren selbst dazu beitragen und ähnliche Geschichten schreiben wie der Vierte der Tour de France 2019, Emanuel Buchmann.

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