Däne gewinnt auch die 12. Vuelta-Etappe

Cort Nielsen lässt dem Ausreißer- einen Sprintsieg folgen

Foto zu dem Text "Cort Nielsen lässt dem Ausreißer- einen Sprintsieg folgen"
Mit seinem Sieg auf dem 12. Tagesabschnitt hat sich Magnus Cort Nielsen (EF Education – Nippo) | Foto: Cor Vos

26.08.2021  |  (rsn) - Mit seinem Sieg auf dem 12. Tagesabschnitt hat sich Magnus Cort Nielsen (EF Education – Nippo) zu einem der Protagonisten der 76. Spanien-Rundfahrt aufgeschwungen. Im Sprint eines reduzierten Feldes setzte sich der Däne nach 175 Kilometer gegen Andrea Bagioli (Deceuninck – Quickstep) und Michael Matthews (Bike Exchange) durch und holte sich seine zweite Vuelta-Etappe, nachdem er schon das sechste Teilstück gewonnen hatte.

Odd Christian Eiking (Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux) verteidigt die Gesamtführung für einen weiteren Tag. Primoz Roglic (Jumbo – Visma) war erneut in einen Sturz verwickelt, konnte aber ebenso wie der ebenfalls zu Boden gegangene Adam Yates (Ineos Grenadiers) das Rennen fortsetzen.

Seinen ersten Etappensieg feierte Cort Nielsen als Ausreißer auf einer Etappe, die auf Puncheure zugeschnitten war. Gestern hätte er dieses Kunststück fast wiederholt, wurde aber kurz vor dem Ziel noch von Roglic abgefangen. Trotz dieser Anstrengungen war der 28-jährige nur 24 Stunden später der Schnellste auf der Zielgeraden in Córdoba. “Ich hatte noch schwere Beine von gestern. Am Ende hat Jens Keukeleire in der Sprintvorbereitung perfekte Arbeit geleistet. Es waren noch ein paar schnelle Leute dabei, aber wir haben es probiert und ich bin superhappy über diesen Sieg“, erzählte Cort Nielsen im Ziel.

Die Vuelta wird zu Cort Nielsens Lieblingsrundfahrt

Die Erfolge wurden auch durch einem klaren Plan seiner Mannschaft ermöglicht, die nach dem frühen Aus des Briten Hugh Carthy den Fokus auf Tagessiege richten musste. “Wir haben im Team abgesprochen, dass wir nicht die großen Massenankünfte bestreiten. Auf Etappen wie heute sollte ich unterstützt werden. Das Team eine tolle Leistung gezeigt. Ich konnte mich die ersten Stunden entspannt zurücklehnen, während im Feld viele Fahrer versuchten auszureißen“, lobte Cort Nielsen die Taktik seiner Mannschaft.

Nach seinem insgesamt fünften Etappensieg dürfte sich die Vuelta endgültig als Cort Nielsens Lieblingsrundfahrt etabliert haben. “Ich kriege anscheinend immer mehr spanische Fans. Gestern habe ich viele Anfeuerungen von Spaniern bekommen. Scheinbar sehen sie mich gern kämpfen“, freute er sich. Im Sprint des Feldes konnte sich Felix Großschartner (Bora - hansgrohe) mit dem sechsten Rang eine weitere Top-Platzierung sichern.

Eiking bleibt in Rot, Roglic und Yates gestürzt

Das Rote Trikot bleibt weiterhin auf den Schultern von Eiking. Damit folgt er seinem Landsmann Thor Hushovd, der vor genau 15 Jahren ebenfalls in Córdoba als erster Norweger das Führungstrikot der Spanien-Rundfahrt übernahm. “Es ist cool, dass ich das Trikot auch hier anhabe. Die morgige Etappe ist flach, aber man weiß nie. Ich werde mein Bestes tun, um das Trikot im Team zu halten“, erklärte der 26-Jährige. Die Chancen stehen gut, dass er die Gesamtführung bis zur nächsten Bergankunft am Samstag behalten kann.

Eikings Binsenweisheit, dass man nie wisse, was passieren kann, wurde für Roglic und Yates schmerzhafte Realität, als sie knapp 50 Kilometer vor dem Ziel in einen Massensturz verwickelt waren. In einer einfachen Linkskurve rutschte ein Fahrer weg und löste eine Kettenreaktion aus. “500 Meter nach Beginn der Abfahrt ist fast unser gesamtes Team gestürzt - und Ineos ebenfalls. Primoz und Steven Kruijswijk sind ziemlich schwer gestürzt, aber sie scheinen okay zu sein“, schilderte Koen Bouwman (Jumbo – Visma) die Szene.

Roglic und Yates konnten die Etappe im Feld beenden und verloren keine Zeit im Gesamtklassement, das Eiking weiter 58 Sekunden vor Guillaume Martin (Cofidis) anführt. Roglic (+1:56) bleibt Dritter. Das Sprinttrikot trägt weiterhin bei Fabio Jakobsen (Deceuninck – Quick-Step). Damiano Caruso (Bahrain Victorious) büßte an der Bergwertung einen Teil seines Vorsprungs auf Romain Bardet (DSM) ein, behauptete aber sein Trikot. Egan Bernal (Ineos Grenadiers) verteidigte die Führung in der Nachwuchswertung.

 So lief das Rennen:

Auf den leicht abschüssig verlaufenden ersten 70 Kilometern der Etappe konnte sich trotz zahlreicher Attacken keine Spitzengruppe entscheidend absetzen. Der Schnitt der ersten beiden Rennstunden betrug 49,5 Km/h. Auf dem anschließenden flachen Abschnitt bildeten Stan Dewulf (AG2R - Citroen), Jetse Bol (Burgos - BH), Julen Amezqueta (Caja Rural), Mikel Iturria (Euskatel - Euskadi), Sebastian Berwick (Israel Start-Up Nation), Maxim Van Gils (Lotto Soudal), Sander Armée (Qhubeka NextHash) und Geburtstagsking Chad Haga (DSM) die Gruppe des Tages.

Die Ausreißer konnten ihren Vorsprung auf maximal 1:45 Minuten ausbauen. Im zweiten Teil der Etappe kontrollierten UAE – Emirates, Bahrain Victorious und Bike Exchange die Nachführarbeit. Die Sprintwertung des Tages gewann Dewulf. Am ersten Anstieg des Tages verlor Haga den Kontakt zu seinen Fluchtgefährten. Auf einer kurzen Zwischenabfahrt ereignete sich dann der Sturz, in den Roglic und Yates verwickelt waren. Iturria sicherte sich die Bergwertung und konnte sich kurzzeitig aus der Spitze absetzen.

Am Fuße der letzten Steigung hatte das Feld den Vorsprung der Ausreißer auf 45 Sekunden reduziert. Van Gils setzte sich von seinen Begleitern ab, wurde aber drei Kilometer vor der Bergwertung gemeinsam mit Jonathan Lastra (Caja Rural – Seguros RGA) gestellt, der zwischenzeitlich aus dem Feld attackiert hatte. Anschließend griff Giulio Ciccone (Trek – Segafredo) an, ehe der Italiener Begleitung von Romain Bardet (DSM), Sergio Henao (Qhubeka NextHash) und Jay Vine (Alpecin – Fenix) erhielt.

Das Quartett passierte die Bergwertung 18 Kilometer vor dem Ziel mit einem Vorsprung von 30 Sekunden auf das Feld, Bardet sicherte sich die fünf Bergpunkte. In der Abfahrt konnte sich Matteo Trentin (UAE – Emirates) kurzzeitig mit Ion Izagirre (Astana – Premiertech) aus dem Feld absetzen. Aber auf den flachen zehn Schlusskilometern formierte sich die Bike-Exchange-Mannschaft und holte zunächst Trentin und Izagirre ein.

Mit der Unterstützung von UAE – Emirates wurde die Gruppe um Bardet kurz vor dem Teufelslappen gestellt. Knapp 600 Meter vor dem Ziel übernahm Keukeleire die Sprintvorbereitung, ehe Cort Nielsen auf den letzten 250 Metern antrat. Bagioli befand sich zwar in Cort Nielsens Windschatten, konnte aber nicht mehr vorbeiziehen. Matthews war von zu weit hinten angetreten und konnte die Lücke ebenfalls nicht mehr schließen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.10.2021Lopez: “Movistar schafft bestimmte Dinge nicht gut“

(rsn) - Erstmals seit seinem vorzeitigen Weggang von Movistar hat sich Miguel Angel Lopez öffentlich gegenüber spanischsprachigen Medien zu den Umständen der Trennung geäußert. Movistar und Lopez

18.09.2021Bestätigt: Lopez verlässt Movistar nach Vuelta-Eklat

(rsn) – Nun ist offiziell, was sich in den vergangenen zwei Wochen seit dem Ende der Vuelta a Espana immer mehr andeutete: Miguel Angel Lopez wird das spanische Team Movistar verlassen. Wie sein Arb

07.09.2021Roglic ist der erste, der Romingers Serie einstellen konnte

(rsn - Bis zu Primoz Roglic‘ drittem Vuelta-Gesamtsieg in Folge war der Schweizer Tony Rominger alleiniger Rekordsieger der Spanienrundfahrt. Zwar hatte Roberto Heras das Rennen in den Jahren 2000,

06.09.2021Lopez war rücksichtslos gegenüber seinen Teamkollegen

(rsn) - Der Fall Miguel Angel Lopez (Movistar) hat für heftige Diskussion in der Szene gesorgt. Wie ist es zu bewerten, dass der 27-jährige Kolumbianer aus Trotz während der vorletzten Etappe der V

06.09.2021Mäder: “Das Ergebnis ist vielleicht etwas zu gut ausgefallen“

(rsn) - Für die Vuelta a Espana hatte sich das Team Bahrain Victorious große Ziele gesteckt. Mikel Landa sollte nach seinem sturzbedingten Ausscheiden beim Giro d`Italia nun in seiner spanischen He

06.09.2021Lopez-Aus: Unzue kritisiert scharf, zeigt aber auch Verständnis

(rsn) – Movistar-Teamchef Eusebio Unzué hat sich im spanischen Radio am Sonntag erstmals öffentlich zum Ausstieg seines Schützlings Miguel Angel Lopez bei der Spanien-Rundfahrt am Samstag geäuß

06.09.2021Roglic: körperlich, mental und taktisch in neuen Dimensionen

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) war bei dieser Vuelta ein viel beschäftigter Mann. Im Rennen, aber auch noch nach dem Rennen. Während auf dem Platz vor der Kathedrale von Santiago de Compost

06.09.2021Großschartner: “Man gewinnt oder man lernt daraus“

Nach drei Wochen bei der Vuelta a Espana wollte Felix Großschartner im Bus zufrieden mit seiner Leistung sein. Das gab der Österreicher im Trikot von Bora – hansgrohe vor dem Auftakt der Rundfahrt

06.09.2021Video-Highlights zur 21. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Mit dem erwarteten Zeitfahr-Triumph von Gesamtsieger Primoz Roglic (Jumbo – Visma) ist die 76. Vuelta a Espana am Sonntag in Santiago de Compostela zu Ende gegangen. Beeindrucken konnte ab

05.09.2021Roglic kannte bei seinem 3. Vuelta-Triumph keine Gnade mit Mas

(rsn) – Sein Sieg kam nur wenig überraschend; Primoz Roglic (Jumbo – Visma), der Goldmedaillengewinner von Tokio im Zeitfahren, hat mit seinem Triumph im Kampf gegen die Uhr in Santiago de Compos

05.09.2021Roglic gewinnt Zeitfahren und feiert 3. Gesamtsieg in Folge

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) hat auch im abschließenden Zeitfahren der Vuelta a Espana seine Überlegenheit mit einem deutlichen Sieg demonstriert. Der Slowene überholte kurz vor dem Ziel

05.09.2021Palzer: “Ich habe noch nie so viel leiden müssen“

(rsn) - Es war ein völlig neues Kapitel seiner Karriere, dass Anton Palzer vor drei Wochen in Burgos aufschlug und nun in Santiago de Compostela erfolgreich abschloss. Der 28-Jährige, der im April a

Weitere Radsportnachrichten

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leichter Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

18.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

18.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

18.04.2024Steinhauser: Giro-Test mit Prädikat sehr gut

(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue

18.04.2024Belgrade Banjaluka: Ausreißer Albrecht zum Auftakt Zweiter

(rsn) – Zum Auftakt von Belgrade Banjaluka (2.2) hat das Team P&S Metalltechnik – Benotti einen starken Auftritt hingelegt. Auf der 140 Kilometer langen 1. Etappe zwischen Belgrad und Bijeljina b

18.04.2024Auf der Königsetappe macht Carr die schwachen Tage vergessen

(rsn) – Mit einem Soloritt über rund 30 Kilometer hat sich Simon Carr (EF Education – EasyPost) die Königsetappe der 47. Tour of the Alps (2.Pro) gesichert. Der 25-jährige Brite setzte sich üb

18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze

(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata

18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll

(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no

18.04.2024Trotz wenig Schlaf: Benoot holt ein “exzellentes Ergebnis“

(rsn) – Vor dem Start des 88. Flèche Wallonne in Charleroi hatte Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) noch mehr über die Geburt von Töchterchen Loes gesprochen, die am Abend zuvor zur Welt gekom

18.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

18.04.2024Lopez: “Einer der härtesten Tage meines Lebens“

(rsn) – Die 3. Etappe der Tour of the Alps 2024 wird den Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Zwar hatte der 124,8 Kilometer lange Abschnitt rund um Schwaz in Tirol nur wenig an Spektakel zu bie

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)
  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)