Vorschau 83. Gent-Wevelgem

Den Sprintern droht der Wind und ein hochmotivierter Van Aert

Foto zu dem Text "Den Sprintern droht der Wind und ein hochmotivierter Van Aert"
Gent-Wevelgem 2020: Jumbo - Visma führt das Feld an. | Foto: Cor Vos

28.03.2021  |  (rsn) - Mit dem 83. Gent-Wevelgem am Sonntag gehen die Flandern-Festspiele in die nächste Runde. 248 schwere Kilometer sind am Sonntag zwischen Ypern und Wevelgem zurückzulegen. Auch wenn einige Kopfsteinpflasterabschnitte und Passagen über Naturstraßen auf dem Programm stehen, wollen am Ende die Sprinter die Oberhand behalten.

Die ersten 150 Kilometer weisen keine topografischen Hürden auf und werden Ausreißern die Möglichkeit bieten, sich einen möglichst großen Vorsprung herauszufahren. Der im Schnitt neun Prozent steile Scherpenberg läutet die hügelige zweite Hälfte des Rennens ein, wobei alle elf Hellingen innerhalb von nur 63 Kilometern folgen. Nach der dritten Überquerung des bis zu 20 Prozent steilen Kemmelbergs geht es über 40 flache Kilometer zum Ziel in Wevelgem.

Zwischen den Kilometern 179 und 184 sorgen noch drei Passagen über Feldwege, die so genannten Plugstreets, für einiges Spektakel. Hier bietet sich den Klassikerspezialisten eine weitere Chance, die Sprinter ins Hintertreffen zu bringen. In der Vergangenheit gelang das aber kaum einmal.

Bläst der Wind das Feld auseinander?

Eine größere Rolle dürfte dagegen der Wind spielen, der am Sonntag in Flandern ordentlich wehen soll. Das könnte zu frühen Attacken verleiten, etwa bei der windanfälligen De Moeren-Passage, die nach 90 Kilometern passiert wird. Bei Gegenwind allerdings dürften die Sprinter im Vorteil sein.

Von denen ist Sam Bennett (Deceuninck - Quick-Step) am stärksten einzuschätzen. Der Ire schaffte es zwar bei den  Klassiker noch nicht aufs Podium, doch aufgrund seiner überragenden Verfassung und unterstützt durch ein starkes Team, gehört er diesmal sogar zu den Sieg-Kandidaten.

"Wir sind sehr zuversichtlich, besonders nach unserer Vorstellung vom Freitag (Doppelsieg bei der E3 Classic durch Kasper Asgreen und Florian Senechal, d. Red.)", sagte Sportdirektor Wilfried Peeters. "Bennett kann im Finale dabei sein und um ein gutes Resultat kämpfen, aber wir haben mehr als nur eine Karte, die wir spielen können", so der Belgier, der dabei vor allem Omloop-Sieger Davide Ballerini und den E3-Fünften Zdenek Stybar im Blick haben dürfte.

Auf den Sprint einer möglichst großen Gruppe hoffen zudem Bennetts ehemaliger Teamkollege Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe), Tim Merlier, Jasper Philipsen (beide Alpecin - Fenix), Arnaud Demare (Groupama - FDJ / Dritter 2018) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates), der das Rennen 2019 gewann. Aber auch Europameister Giacomo Nizzolo (Qhubeka Assos), Cees Bol (DSM), Sonny Colbrelli (Bahrain Victorious), Christophe Laporte (Cofidis), John Degenkolb (Lotto Soudal / Sieger 2014) und Michael Matthews (Bike Exchange) muss man nach einem schweren Rennen noch auf dem Zettel haben.

Deceuninck -Quick-Step wieder mit vielen Optionen

Stark besetzt ist auch Trek - Segafredo, das Titelverteidiger Mads Pedersen (Trek - Segafredo) und Mailand-Sanremo-Gewinner Jasper Stuyven aufbietet, die ebenso wie Wout Van Aert (Jumbo - Visma) auf einen Sprint setzen oder aber eine vorzeitige Attacke setzen können. Nach einem enttäuschenden Abschneiden bei der E3 Classic, wo er durch einen Defekt ausgebremst wurde, ist der 26-jährige Van Aert zudem auf Revanche aus. "Wie das Rennen lief, ist bitter. Aber zum Glück kommt schon bald Gent-Wevelgem", sagte der Belgier nach Platz elf in Harelbeke.

Auf eine Zerteilung des Feldes in den Anstiegen oder auf einer Windkarte hoffen dagegen Stefan Küng (Groupama - FDJ), Matteo Trentin (UAE Team Emirates / Dritter 2020), Michael Gogl (Qhubeka Assos), Heinrich Haussler (Bahrain Victorious), Sep Vanmarcke (Israel Start-Up Nation / Zweiter 2016), Nils Politt (Bora - hansgrohe), Philippe Gilbert (Lotto Soudal) und das AG2R-Duo Greg Van Avermaet (Sieger 2017) und Oliver Naesen (Dritter 2019) .

Auch einem solchen Szenario kann Deceuninck - Quick-Step gelassen entgegen blicken, denn mit Stybar und Yves Lampaert stehen gleich zwei Fahrer parat, die es auf eigene Faust probieren können.


Mehr Informationen zu diesem Thema

31.03.2021Hinter den Kulissen auf dem Weg zu Brennauers Gent-Wevelgem-Podium

(rsn) – Lisa Brennauer (Ceratizit – WNT) ist am Sonntag zum bereits dritten Mal in ihrer Karriere aufs Podium von Gent-Wevelgem gesprintet. Die Deutsche Meisterin musste sich nach 142,8 Kilometern

29.03.2021Van Aert: “Van Hooydonck war der Schlüssel zum Sieg“

(rsn) - Bei Mailand-Sanremo und der E3 Classic gehörte Wout Van Aert (Jumbo - Visma) zu den stärksten Fahrern, doch am Ende belegte er nur den dritten respektive den elften Platz. Aber am Ende diese

29.03.2021Highlight-Video des 83. Gent-Wevelgem

(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo - Visma) hat die 83. Auflage von Gent-Wevelgem gewonnen und sich dabei für seinen elften Platz bei der E3 Saxo Bank Classic revanchiert. Der 26-jährige Belgier ließ üb

28.03.2021Finale des 83. Gent-Wevelgem im Video

(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo - Visma) hat die 83. Auflage von Gent-Wevelgem gewonnen und sich dabei für seinen elften Platz bei der E3 Saxo Bank Classic revanchiert. Der 26-jährige Belgier ließ üb

28.03.2021Van Aert beschert den Belgiern den Jubiläumssieg

(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo - Visma) hat bei Gent-Wevelgem für den 50. Sieg eines Belgiers gesorgt. Der dreimalige Cross-Weltmeister setzte sich nach 248 Kilometern im Sprint einer siebenköpfigen S

28.03.2021Denk: “Ich bin sehr enttäuscht und verärgert“

(rsn) - Nachdem Matthew Walls positiv auf Corona getestet worden war, konnte Bora - hansgrohe nicht an der E3 Saxo Bank Classic teilnehmen. Bei den nachfolgenden Überprüfungen stellte sich heraus, d

28.03.2021Van Aert siegt souverän vor Nizzolo und Trentin

(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo - Visma) hat die 83. Auflage von Gent-Wevelgem gewonnen und sich dabei für seinen elften Platz bei der E3 Saxo Bank Classic revanchiert. Der 26-jährige Belgier ließ üb

28.03.2021Gent-Wevelgem ohne Bora - hansgrohe und Trek - Segafredo

(rsn) - Ohne das deutsche Team Bora - hansgrohe sowie Trek - Segafredo um Titelverteidiger Mads Pedersen und Mailand-Sanremo-Sieger Jasper Stuyven findet heute die 83. Ausgabe von Gent-Wevelgem statt.

28.03.2021Die Renneinsätze der Fahrer aus deutschsprachigen Ländern

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 hat trotz der Corona-Pandemie an Fahrt aufgenommen, auch die deutschsprachigen Fahrer sind bereits wieder im Einsatz. Wir liefern Ihnen einen wöchentlichen Überblick

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber trotzdem eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)