Die Tour-Teambilanzen am 1. Ruhetag / Teil 1

Europcar obenauf, Astana am Boden

Foto zu dem Text "Europcar obenauf, Astana am Boden"
Thomas Voeckler (Europcar) trägt nach sieben Jahren wieder das Gelbe Trikot der Tour de France. | Foto: ROTH

11.07.2011  |  (rsn) - Die Tour-Starter haben bereits neun schwere und von Stürzen überschattete Etappen hinter sich gebracht und genießen heute den ersten Ruhetag. Zeit also für eine erste Zwischenbilanz. Wer hat die Erwartungen erfüllt, wer fuhr bisher hinterher? Radsport News gibt Antworten.

Ag2r: Mit dem nominell stärksten Aufgebot der zwölfjährigen Tour-Teamgeschichte trat Ag2r zur 98. Austragung der Frankreich-Rundfahrt an. Viel Zählbares ist auf den ersten neun Etappen noch nicht herausgesprungen für die Mannschaft von Manager Vincent Lavenu. Sebastian Hinault sprintete einmal auf Platz vier. Klassementfahrer Nicholas Roche hat auf Platz 13 noch Tuchfühlung zu den Top Ten. Auf den nervösen ersten Etappen zeigten vor allem die Kletterer John Gadret, Hubert Dupont und auch John-Christophe Peraud Schwächen. Alle drei liegen in der Gesamtwertung schon recht weit zurück. Allerdings kommen die Etappen für die Kletterer erst noch.

Astana: Schon vor dem ersten Ruhetag ist die Tour für die Kasachen praktisch schon gelaufen. Kapitän Alexander Winokurow, auf den das gesamte Team ausgerichtet war, ist nach seinem bösen Sturz am Sonntag nicht mehr dabei. Roman Kreuziger kämpft nach einem schweren Sturz um Anschluss und spielt in der Gesamtwertung auch keine Rolle mehr. Die einzige Podiumsplatzierung erzielte Winokurow, der einen dritten Platz an der Mur de Bretagne herausfuhr. Auch auf den weiteren Etappen zeigte sich der 37-Jährige gewohnt kampfeslustig. Die Lücke, die Winokurow hinterlassen hat, müssen nun die Teamkollegen versuchen auszufüllen. Ob sie es schaffen, auf den nächsten Etappen aus ihren Helferrollen zu schlüpfen?

BMC: Das US-Team mit Schweizer Sponsor zählt bis dato zu den großen Gewinnern. Kapitän Cadel Evans holte seinen ersten Tour-Etappensieg und liegt als bester Klassementfahrer derzeit auf Rang drei der Gesamtwertung. Fast noch überraschender als die blendende Form des Australiers ist die Tatsache, dass er bisher von den zahlreichen Stürzen verschont blieb. Denn in der Vergangenheit war Evans häufig durch Stürze ins Hintertreffen geraten. Das Team stellt sich voll und ganz in den Dienst des Weltmeisters von 2009 und gab sich bisher keine Blöße.

Cofidis: Während sich Kapitän David Moncoutié noch zurückhält, machten zwei Jungspunde auf sich aufmerksam. Der Franzose Tony Gallopin holte als Vierter die bisher beste Platzierung für den Zweitdivisionär. Und der Este Rein Taaramae, der am Sonntag auf der Etappe durch's Zentralmassiv als Elfter eine starke Leistung zeigte, belegt in der Nachwuchswertung mit nur 51 Sekunden Rückstand auf Robert Gesink (Rabobank) Platz zwei.

Europcar: Seit der gestrigen 9. Etappe ist die Tour für Europcar bereits ein  voller Erfolg. Thomas Voeckler konnte zum zweiten Mal nach 2004 das Gelbe Trikot erobern und mit Platz zwei die erste Podiumsplatzierung für seine Equipe herausfahren. Zuvor hatte es der Franzose, der momentan auf Rang zwei in der Bergwertung liegt, auf mehreren Etappen immer wieder mit Attacken probiert, jedoch ohne Erfolg. Auch seine Teamkollegen zeigten sich offensiv. Im Sprint wurde Sebastien Turgot einmal Achter. Viel Medienaufmerksamkeit bekam Vincent Jerome, der nach einem Sturz seit der 1. Etappe die Rote Laterne der Tour trägt.

Euskaltel: Die erste Tourwoche verlief für die Basken gelinde gesagt suboptimal. Kapitän Samuel Sanchez war bereits auf der 1. Etappe in einen Sturz verwickelt und büßte 1:20 Minuten auf die Konkurrenten ein. Beim Mannschaftszeitfahren bekam er tags darauf noch einmal genau so viel Zeit aufgebrummt. Seitdem hält sich der Olympiasieger von Peking aber schadlos, konnte mit Platz vier bei der Mini-Bergankunft in Super Besse auch die bisher beste Etappenplatzierung für sein Team herausfahren. Der Rest der Mannschaft blieb bisher unauffällig und opfert sich für Kapitän Sanchez auf.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2014Drei Jahre nach „Stacheldraht-Sturz": Entschädigung für Hoogerland

(rsn) – Mehr als drei Jahre nach seinem schweren Unfall bei der Tour de France hat Johnny Hoogerland eine Entschädigung von der Versicherung des Verursachers erhalten. „Es hat lange gedauert, abe

22.12.2011Voeckler: "Fehler kostete das Tour-Podium"

(rsn) - Thomas Voeckler (Europcar) ist der Auffassung, dass ihn ein schwerer taktischer Fehler auf der Alpe d’Huez-Etappe einen Podiumsplatz bei der vergangenen Tour de France gekostet hat. Im Gesp

30.08.2011Alle Doping-Tests der Tour negativ

(rsn) - Die letzten Dopingtests der Tour de France 2011 wurden ausgewertet - sie sind alle negativ. Damit bleibt der Russe Alexandr Kolobnev (Katjuscha) der einzige überführte Dopingsünder der dies

12.08.2011Zehntausende feiern Evans in Melbourne

Melbourne (dpa) - Cadel Evans auf Feier-Tour: In Melbourne haben Zehntausende dem Tour de France-Sieger bei der Rückkehr in die Heimat zugejubelt. "Ich könnte sagen, ich bin überwältigt. Aber das

11.08.2011Melbourne wird Evans mit einer Parade ehren

Melbourne (SID) - Zweieinhalb Wochen nach seinem Triumph bei der Tour de France ist Cadel Evans (BMC) in seine australische Heimat zurückgekehrt. "Es ist immer schön, nach Hause zu kommen und sich e

01.08.2011Horner hat ein Blutgerinnsel in der Lunge

(rsn) – Bei Chris Horner (RadioShack) ist gut drei Wochen nach seinem schweren Sturz auf der 7. Etappe der Tour de France ein Blutgerinnsel in der Lunge festgestellt worden. Das teilte der 39 Jahre

29.07.2011Contador: "Ich brauche ein stärkeres Team"

(rsn) – Ob das bei Bjarne Riis gut ankommt? Sein Star Alberto Contador fordert personelle Verstärkung. "Ich bräuchte ein besseres Team, um Giro und Tour in einem Jahr gewinnen zu können", ließ C

28.07.2011Zeckenbiss war die Ursache für Fedrigos Formschwäche

(rsn) – Ein Zeckenbiss scheint für die bisher eher schwachen Leistungen von Pierrick Fédrigo (FDJ) verantwortlich zu sein. Wie Teamarzt Gérard Guillaume gegenüber der L’Equipe erklärte, war d

27.07.2011Tous Fous du Tour – auch nächstes Jahr

(rsn) - "Tous Fous Du Tour" lautet das Motto der Tour de France. Übersetzt: "Alle sind verrückt nach der Tour"! Warum das so ist, bewies die Ausgabe 2011 auf beeindruckende Weise. Das Rennen war dra

27.07.2011„Wir haben immer an den Tour-Sieg geglaubt“

(rsn) – Marcus Burghardt (BMC) war bei der 98. Tour de France einer der wichtigsten Helfer von Cadel Evans, der erstmals in seiner langen Karriere nach drei Wochen in Paris ganz oben auf dem Podium

27.07.2011Kreuziger fuhr Tour de France mit gebrochenem Handgelenk

Prag (dpa) - Roman Kreuziger (Astana) hat fast die ganze Tour de France mit gebrochenem Handgelenk absolviert. Er müsse nun für sechs Wochen einen Gips tragen, berichtete der 25 Jahre alte Tscheche

27.07.2011Gilbert: "Evans ist ein toller Sieger"

(rsn) – Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) kehrt mit einer eindrucksvollen Bilanz von der Tour de France zurück. „Ich habe eine Etappe gewonnen, das Gelbe Trikot getragen, das Grüne Trikot ge

Weitere Radsportnachrichten

01.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

01.05.2024Highlight-Video des 61. Eschborn-Frankfurt

(rsn) – Maxim Van Gils (Lotto – Dstny) hat die 61. Ausgabe von Eschborn – Frankfurt (1.UWT) gewonnen. Der 24-jährige Belgier setzte sich über 203,8 Kilometer von Eschborn nach Frankfurt im Spr

01.05.2024Bergkönig Degenkolb feiert in Frankfurt erst nach tiefem Frust

(rsn) - Neben Sieger Maxim Van Gils (Lotto Dstny) war John Degenkolb (dsm–firmenich - PostNL) der Mann des 61. Eschborn - Frankfurt. Der Lokalmatador war 150 Kilometer als Ausreißer unterwegs und k

01.05.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

01.05.2024Schachmann düste von der Alten Oper direkt zum Flughafen

(rsn) - Nach dem hessischen Klassiker ist vor dem Giro – zumindest für Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe). Der zweimalige Deutsche Meister musste sich nach der Zieleinfahrt in Frankfurt, be

01.05.2024Deutsche Talente verpassen es, sich in Szene zu setzen

(rsn) - Für die deutschen Fahrer und Teams gab es bei der U23-Variante von Eschborn - Frankfurt (1.2u) nichts zu holen. Nach 129 Kilometern und zwei Feldberg-Überquerungen machte eine international

01.05.2024Highlight-Video der 4. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson den zweiten Abschnit

01.05.2024Bénin: Bike Aid holt sich mit einem Tag Verspätung Gelb

(rsn) - Nachdem Bike-Aid-Fahrer Yoel Habteab zum Auftakt der Tour du Bénin (2.2) das Gelbe Trikot noch verwehrt blieb, weil ihm der Etappensieg genommen und er hinter Azzedine Lagab auf Platz zwei z

01.05.2024Faulkner landet als Ausreißerin Coup in Zaragoza

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson die 2. Etappe für si

01.05.2024Van Gils krönt im Sprint vor der Alten Oper sein Frühjahr

(rsn) – Im Sprint einer rund 35-köpfigen Spitzengruppe hat Maxim Van Gils (Lotto – Dstny) das 61. Frankfurt-Eschborn (1.UWT) für sich entschieden und damit sein großartiges Frühjahr gekrönt.

01.05.2024Slowene Primozic fängt Vorjahressieger Boros noch ab

(rsn) - Der aktuell Führende und Titelverteidiger der Road Cycling League Austria, Jaka Primozic (Hrinkow Advarics), hat den Grand Prix Vorarlberg in Nenzing, den dritten Stopp der heimischen Radbund

01.05.2024Rick Zabel beendet nach Rund um Köln seine Karriere

(rsn) - Rick Zabel (Israel - Premier Tech) wird am 26. Mai bei Rund um Köln (1.1) das letzten Rennen als Radprofi bestreiten. Den zum Saisonende auslaufenden Vertrag hat der 30-Jährige in Absprache

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine