Ire gewinnt 18. Etappe aus Ausreißergruppe

Roche siegt, Aru attackiert und Dumoulin bleibt cool

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Roche siegt, Aru attackiert und Dumoulin bleibt cool"
Nicolas Roche (Sky) gewinnt die 18. Etappe der Vuelta. | Foto: Cor Vos

10.09.2015  |  Nicolas Roche hat auf der 18. Etappe der 70. Vuelta a Espana für den ersten Tageserfolg der britischen Sky-Mannschaft gesorgt. Im Zweier-Sprint verwies er nach 204 Kilometern von Roa nach Riaza Haimer Zubeldia (Trek) als Platz zwei. Dahinter entbrannte der erwartete Kampf um den Gesamtsieg. Doch Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) konnte sein Führungstrikot vorerst verteidigen.

Die drei Etappen der Wahrheit stehen bei der Vuelta an, bevor das obligatorische Schaulaufen auf der Schlussetappe durch Madrid folgt. Die Zeitabstände sind knapp, der Gesamtsieg der Rundfahrt noch völlig offen. Den Anfang machte eine wellige Etappe auf der als einzige Hürde der Puerto de la Quesera (1. Kategorie) 23 Kilometer vor dem Ziel wartete. Mit einer Durchschnitssteigung von 5,2 Prozent kein besonders schwerer Anstieg, doch die verbleibenden 13 Kilometer vom Gipfel führten bergab: Eine Etappe gemacht für Ausreißer. Aber auch für späte Attacken auf die Gesamtwertung! Beides sollte eintreten.

Den Tagessieg sicherte sich schließlich Nicolas Roche (Sky), der zu einer 25-köpfigen Spitzengruppe gehörte, die sich nach rund 50 Kilometern fand. Das Ziel erreichte er zusammen mit seinem letzten Fluchtbegleiter, Haimer Zubeldia (Trek). Beide hatten sich im letzten Anstieg aus der Spitzengruppe lösen konnte. Im Schlusssprint war Zubeldia allerdings chancenlos gegen den Iren. Etappendritter wurde José Gonçalves (Caja Rujal) 18 Sekunden hinter dem Duo.

"In der Abfahrt haben wir alles gegeben, das war auch unsere einzige Chance. Den Sprint wollte ich von vorne fahren, denn Zubeldia ist sehr erfahren. Ich habe bereits Sprints in der Vergangenheit in San Sebastian gegen ihn verloren, daher wollte ich die Kontrolle. Ich habe immer nur auf seinen Schatten geschaut und im Ziel gedacht: Gott sei Dank hat es geklappt", sagte Roche.

Nach dem Ausfall von Chris Froome ist der Tagessieg das erste Erfolgserlebnis für das Team Sky in einer bislang durchwachsenden Vuelta. „Es ist natürlich schade, dass Chris [Froome] raus ist und wir mussten ein paar harte Tage durchstehen. Aber wir haben nicht aufgegeben, haben unsere Taktik etwas umgestellt und ich freue mich sehr, dass Nico [Roche] dieser Sieg gelungen ist“, sagte Sky-Manager Dave Brailsford im Ziel.

38 Sekunden hinter dem Sieger erreichte die Gruppe der Favoriten geschlossen das Tagesziel. Dabei gab sich vor allem Fabio Aru während des Puerto de la Quesera größte Mühe, die Gruppe zu sprengen. Drei Sekunden liegt er im Klassement hinter Spitzenreiter Tom Dumoulin (Giant-Alpecin), doch so gering der Rückstand auch ist, Dumoulin war nicht klein zu kriegen. Der Niederländer fuhr in einer Art Manndeckung den kompletten Anstieg am Hinterrad von Aru. Egal, wo der Italiener war, Dumoulin war bei ihm. So konnte Dumoulin auch die etlichen Attacken von Aru jedes Mal parieren.

Neben Aru versuchten sich auch andere Fahrer mehrfach in der Offensive. Bereits 33 Kilometer vor dem Ziel wagte Joaquim Rodriguez (Katusha) einen ersten Vorstoß. Doch sein Angriff war ebenso erfolglos wie spätere Versuche von Rafal Majka (Tinkoff-Saxo), Alejandro Valverde (Movistar) und Esteban Chaves (Orica GreenEdge).

Damit bleibt die Gesamtwertung unverändert. Dumoulin führt weiterhin drei Sekunden vor Aru und 1:15 Minuten vor Rodriguez. Alles eng - und alles weiterhin offen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.12.2015Boeckmans: "Ich wäre sechsmal fast gestorben"

(rsn) – Kris Boeckmans (Lotto Soudal) hat sich bei seinem schweren Sturz auf der 8. Etappe der Vuelta a Espana offenbar viel schwerer verletzt als bisher nach außen drang. „Ich wäre sechsmal fas

20.09.2015Dumoulin veröffentlicht seine Vuelta-Leistungsdaten

(rsn) – Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) war die Entdeckung der diesjährigen Spanien-Rundfahrt. Bis zum vorletzten Tag führte der Niederländer die Gesamtwertung der Vuelta an, eher er noch auf den se

14.09.2015Hansen: Rekordjagd, „bis ich vom Rad falle"

(rsn) – Zu einem zweiten Etappensieg nach 2014 hat es für Adam Hansen bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Vuelta a Espana nicht gereicht. Doch die 70. Auflage der letzten großen Rundfahrt des Ja

14.09.2015Rodriguez mit 36 bei der Vuelta so gut wie nie

(rsn) – Bei der Vuelta-Siegerehrung am Sonntagabend in Madrid stand natürlich Gesamtsieger Fabio Aru (Astana) im Mittelpunkt des Interesses. Aber auch Joaquim Rodriguez hatte allen Grund zum Strahl

13.09.2015Degenkolb sorgt bei der Vuelta für Versöhnung und Krönung

(rsn) - Fast vier Monate ist es her, dass John Degenkolb in Nürnberg die abschließende 5. Etappe der Bayern-Rundfahrt gewann und dort seinen bisher letzten Saisonsieg einfuhr. Bei der Tour und der V

13.09.2015Degenkolb schlägt in Madrid zu, Aru Gesamtsieger

(rsn) – John Degenkolb (Giant - Alpecin) hat am letzten Tag der 70. Vuelta a España doch noch zugeschlagen. Der 26 Jahre alte Frankfurter hatte am Ende der abschließenden 21. Etappe über 98,8 Ki

13.09.2015Majka stellt Jaskulas Grand Tours-Rekord ein

(rsn) - Rafal Majka muss auf der heutigen Etappe der Spanien-Rundfahrt nur ins Ziel kommen, dann hat er den dritten Platz in der Gesamtwertung sicher. Der 25-jährige Kletterspezialist würde damit de

13.09.2015Dumoulin: „Die Vuelta war für mich einen Tag zu lang"

(rsn) – Am Freitag noch wähnte man Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) auf dem besten Weg zum Vuelta-Gesamtsieg, nachdem er der Konkurrenz im Finale der 19. Etappe einige Sekunden abgenommen hatte. Doch a

13.09.2015Aru: „Wir hatten gesehen, dass Dumoulin müde war"

(rsn) - Die Vuelta begann für Astana mit einem Betrugsversuch und endete in einem Freudentaumel. Ausgelassen schlug Fabio Aru seinem Teamkollegen Luis Leon Sanchez kurz vor dem Überqueren der Zielli

12.09.2015Astana fährt Dumoulin in die Krise und Aru zum Vuelta-Sieg

(rsn) - Auf den allerletzten Drücker haben Fabio Aru und das Team Astana das Ruder herum und die Vuelta doch noch an sich gerissen. Mit einer beeindruckenden Teamleistung fuhren die Hellblauen auf de

12.09.2015Aru vor Vuelta-Sieg, Dumoulin bricht völlig ein

(rsn) - Fabio Aru (Astana) steht vor dem Gewinn der 70. Vuelta a Espana. Der Italiener hat am vorletzten Tag der Rundfahrt das Rote Trikot von Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) übernommen und den NiederlÃ

12.09.2015Dumoulin: Erleben wir heute die Geburt eines großen Fahrers?

(rsn) - Von San Lorenzo de El Escorial nach Cercedilla (175,8 km). Für Spitzenreiter Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) und seine Herausforderer ist es die ultimative Etappe der 70. Vuelta a Espana. Erlebe

Weitere Radsportnachrichten

14.05.2024Valentin Paret-Peintre holt als Ausreißer ersten Profisieg, Geschke 6.

(rsn) – 176 Zentimeter und 52 Kilogramm – das sind die Köpermaße von Leichtgewicht Valentin Paret-Peintre (Decathlon – AG2R La Mondiale), der die 10. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) über 1

14.05.2024Wegen Lawinengefahr: 16. Giro-Etappe ohne Stelvio

(rsn) – Nachdem bereits Ende vergangener Woche entsprechende Meldungen zirkulierten, ist es nun offiziell: Die für die frühe Phase der 16. Giro-Etappe am 21. Mai vorgesehene Überquerung des Stil

14.05.2024BDR darf bei Olympia alle 14 Bahn-Startplätze nutzen

(rsn) - Der Bund Deutscher Radfahrer hat in allen Bahn-Disziplinen die Nominierungskriterien für die Olympischen Spiele in Paris erfüllt und darf im Velodrom von Saint-Quentin-en-Yvelines im August

14.05.2024O´Connor zieht aus Oropa-Übermut Motivation für Attacken am Berg

(rsn) – Ben O´Connor (Decathlon – AG2R) ist nach der ersten Woche des Giro d´Italia einer der aussichtsreichsten Anwärter auf einen Podestplatz in Rom. Obwohl der Australier bei der ersten Berg

14.05.2024Uijtdebroeks: “Pogacar ist eine Stufe über uns“

(rsn) – Nach dem ersten Ruhetag steht beim 107. Giro d’Italia gleich die nächste schwere Etappe ins Haus. Das zehnte Teilstück beginnt in Pompeii und endet nach nur 142 Kilometern mit der Bergan

14.05.2024Hayter bei Ineos Grenadiers vor Abschied?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

14.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 10. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

14.05.2024Pogacar rechnet in zweiter Giro-Hälfte mit Attacken seiner Gegner

(rsn) – Angesichts des deutlichen Vorsprungs von 2:40 Minuten auf den zweitplatzierten Daniel Martinez (Bora – hansgrohe) und in überlegener Manier herausgefahrenen drei Etappensiegen zweifelt ka

14.05.2024Kooij, Kanter, Vernon und Mayrhofer nicht mehr beim Giro dabei

(rsn) – Die Fraktion der Sprinter beim Giro d’Italia ist nach dem ersten Ruhetag um gleich drei Namen geschrumpft. Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Max Kanter (Astana Qazaqstan) und Ethan Vern

14.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Martinez und Bora wollen nicht nur Platz 2 verteidigen

(rsn) – Sollte der Status Quo beim Giro d´Italia auch nach der Schlussetappe in Rom noch Bestand haben, so wäre man bei Bora – hansgrohe sicher zufrieden. Ein zweiter Gesamtplatz mit Kapitän Da

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)