--> -->
05.11.2019 | (rsn) - Hallo aus Batusangkar Sumatra, Indonesien! Um 5 Uhr klingelte heute der Wecker und als ich aufstand, fühlte ich mich ziemlich steif, besonders an meiner lädierten Schulter und im Nacken. Beim kurzen Frühstück machte mich Stephan, der Betreiber von procyclingstats.com, darauf aufmerksam, dass ich letztes Jahr auf dieser Etappe Zweiter geworden war. Allerdings ging es damals in umgekehrter Richtung über dieselbe Strecke, was mir eindeutig besser lag. Bereits um 5:30 Uhr war dann Abfahrt mit den Bussen. Der Transfer dauerte "nur“ 2:45 Stunden und wir waren bereits 1:45 Stunde vor dem Start vor Ort und gammelten dort sinnlos herum.
Nach der Neutralisation ging es sofort ordentlich zur Sache, denn das halbe Feld wollte trotz der 205 Kilometer langen Etappe in die Ausreißergruppe. Wir waren bei fast allen Attacken und kurzzeitigen Gruppen dabei, doch Sapura hatte die Lage jederzeit unter Kontrolle und holte bis Kilometer 35 alle Gruppen zurück. Dann ließen sie endlich vier Fahrer, die sich gut kontrollieren ließen, gewähren und vereitelten gekonnt alle Versuche, im letzten Moment noch auf den gerade abfahrenden Zug aufzuspringen. Nun kehrte zunächst Ruhe ein und ich hielt mit Peter am Ende des Feldes ein Schwätzchen.
Leider dauerte diese Phase nicht allzu lange. Das Tempo wurde wieder angezogen und wir fuhren in Einerreihe, mit Sapura und den Philippinos vom Team “Go for Gold“ an der Spitze bei der Tempoarbeit. Es ging die ganze Zeit auf ziemlich schlechten Straßen hoch und runter und wir fuhren etwas zu weit hinten im Feld. Dort wurde nämlich kein konstantes Tempo gefahren, sondern es gab einen sehr unangenehmen Ziehharmonika-Effekt mit ständigen, relativ harten Tempoverschärfungen. Loic fand, das war besser, als sich bei konstantem Tempo einlullen zu lassen und müde zu werden.
Mir ging es nicht besonders gut, meine Position auf dem Rad fühlte sich irgendwie falsch an und ich musste oft aufstehen, um mich zu dehnen, sicher noch Folgen des gestrigen Sturzes. An den unzähligen Wellen und kurzen Anstiegen schmerzten außerdem meine Beine mal mehr, mal weniger stark. Die Spitzengruppe hatte maximal fünf Minuten Vorsprung und hielt sich trotz des ganz und gar nicht langsamen Tempos im Feld wirklich gut. Am Straßenrand standen wieder sehr viele Zuschauer und Schulklassen, die laute Musik machten und für gute Stimmung sorgten, wie es in Indonesien eben üblich ist.
Als es endlich ins Finale ging, war abzusehen, dass die Gruppe wieder eingeholt werden würde und eigentlich wäre das nun eine gute Situation für mich gewesen. Doch leider hatten die Streckenplaner kurz vor dem Ziel noch einen drei Kilometer langen Anstieg eingebaut, gefolgt von einer nur zweieinhalb Kilometer langen Abfahrt ins Ziel. Wir fuhren Loic vorne in den Anstieg hinein, ich konnte dem Tempo an der Spitze nicht mehr folgen und wurde noch vor der Kuppe von einigen Begleitfahrzeugen überholt.
Diese blockierten dann die sehr kurvige und enge Abfahrt und bremsten mich in den gefährlichen Kurven aus. Ich frage mich wirklich, was sich die Autofahrer dabei denken. Heil im Ziel angekommen war dann nichts von unseren Betreuern zu sehen und auch unser Teamzelt im Zielbereich war leer, dabei brauchte ich schleunigst etwas zu trinken. Als ich den Weg zum Bus gefunden hatte, bekam ich mit, dass Loic Dritter geworden war, obwohl er in der vorletzten Kurve sogar stürzte. Ich habe keine Ahnung, wie er es dann noch mit nur sieben Sekunden Rückstand aufs Podium hinter Raileanu und Ewart, die wieder einen Sapura Doppelsieg feierten, geschafft hatte. Peter wurde starker Siebter, beim ihm läuft es wirklich gut.
Morgen geht es nicht ganz so früh los wie heute, Abfahrt ist erst um 7 Uhr. Die Etappe führt über 206 Kilometer und endet mit der berühmt berüchtigten Bergankunft "Kelok 44“. Dabei geht es von einem sehr schönen Vulkankratersee 9 Kilometer mit 44 durchnummerierten Kehren hinauf. Für mich gibt es dort nichts zu holen, also heißt es, Loic vorher bestmöglich zu unterstützen.
Radfahrzeit: 5:36 h
Transferzeit: 4:00 h
Souvenir des Tages: T-Shirt der Rundfahrt
Morgen gleiche Stelle, gleiche Welle. Gez. Sportfreund Radbert
(rsn) - Hallo aus Padang, Sumatra, Indonesien! Ich habe es tatsächlich bis zur letzten Etappe geschafft und darf/muss heute noch ein letztes Mal in diesem Jahr zu einem Radrennen starten. Am Morgen
10.11.2019Die Überquerung des Zielstrichs als spirituelle Erfahrung(rsn) - Hallo aus Padang, Sumatra, Indonesien! Gestern Abend gab es in unserem Hotel tatsächlich spärlich Wasser, doch ich verzichtete erneut auf eine Dusche, da ich keine Lust auf die Schmerzen in
08.11.2019Verdammt! Ich bin doch noch im Rennen(rsn) - Hallo aus Sungai Penuh, Sumatra, Indonesien! Nach einer schlechten Nacht wachte ich wie gerädert auf und fühlte mich wie dreimal vom Bus überfahren. Es gab immer noch kein Wasser im „Hot
08.11.2019Ein paar Meter einen steinigen Abhang hinunter gestürzt(rsn) - Hallo aus Sungai Penuh Sumatra, Indonesien! Auch wenn es mir gerade schwer fällt, werde ich auch heute meiner Chronistenpflicht nachkommen. Abfahrt am Hotel war wieder um 7 Uhr, denn bereit
06.11.2019Facebook-Video rettete Loics 3. Platz, aber Kelok 44 war zu viel(rsn) - Hallo aus Batusangkar Sumatra, Indonesien! Nachtrag zu gestern: da Loic ja wie berichtet 500 m vor dem Ziel gestürzt war, greift in diesem Fall die 3-km-Regel, er bekommt also die gleiche Ze
04.11.2019Es läuft einfach nicht rund(rsn) - Hallo aus Batusangkar Sumatra, Indonesien! Heute Morgen wurden wir um sechs Uhr unsanft geweckt und uns wurde mitgeteilt, dass sich die Abfahrtszeit vom Hotel auf 7 Uhr statt ursprünglich 7:4
03.11.2019Nach vergeblicher Verfolgung stand ich wie ein Eimer auf der Kuppe(rsn) - Hallo aus Batusangkar Sumatra, Indonesien! Nachtrag zu gestern: da wir zum Abendessen in ein anderes Hotel fahren mussten, verlängert sich die Transferzeit von gestern um eine halbe Stunde au
02.11.2019Akzeptiert, dass es heute nichts werden würde(rsn) - Hallo aus Bukittinggi, Sumatra, Indonesien! Heute ging es also mit einer relativ kurzen Etappe über 107 km endlich los. Wir starteten nach einem eineinhalbstündigen Transfer direkt am Stran
01.11.2019Es stehen uns sehr lange Tage bevor(rsn) - Hallo aus Padang, Sumatra, Indonesien! Ich begrüße euch zu meinem bereits siebten Tagebuch in diesem Jahr auf radsport-news.com! Begonnen hatte ich Anfang Februar bei der Ronda Pilipinas, m
(rsn) – Das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe wird ab der kommenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) als Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein. Das gab Manager Ralph Denk am Donners
02.05.2024Vollering hängt an erster Bergankunft die Konkurrenz ab(rsn) – An der ersten Bergankunft der 10. Vuelta Femenina hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) ihre Konkurrentinnen in Grund und Boden gefahren und mit ihrem ersten Saisonsieg auch das Rote Trik
02.05.2024Im dritten Anlauf klappt es für Bike Aid mit dem Gelben Trikot(rsn) – Im dritten Anlauf hat es für Yoel Habteab (Bike Aid) mit dem Gelben Trikot bei der Tour du Bénin geklappt. Nachdem ihm die Jury an den ersten beiden Tagen das Führungstrikot jeweils nach
02.05.2024Buchmann zur Giro-Ausbootung: “Komische Begründung“(rsn) - Bis Ende des Jahres steht Emanuel Buchmann noch bei Bora – hansgrohe unter Vertrag. Ob er verlängert wird, scheint zumindest in diesem Moment nicht sicher. Mit großer Verärgerung tritt de
02.05.2024Arkéa - B&B Hotels verlängert vorzeitig mit Costiou(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ
02.05.2024Pogacar thront bei seiner Premiere über allen(rsn) – Auf dem Papier scheint der 107. Giro d’Italia schon entschieden, noch bevor am Samstag in Venaria Reale nördlich von Turin der Startschuss fällt. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) ist de
02.05.2024Zu Ehren des Sponsors: Intermarché in speziellem Giro-Trikot(rsn) – Im dritten Jahr in Folge wird Intermarché - Wanty nicht in seinem Standard-Outfit zum Giro d´Italia antreten. Bei der am 4. Mai beginnenden 107. Ausgabe der Italien-Rundfahrt will das belg
02.05.2024Krieger und Mayrhofer sollen Dainese zum Hattrick pilotieren(rsn) – Das Team Tudor startet am Samstag in seine erste Grand Tour. Zum 107. Giro d’Italia (4. – 26. Mai) tritt der Schweizer Zweitdivisionär aber mit einem relativ erfahrenen Aufgebot an. Nu
02.05.2024“Underdogs“ Bauhaus und Kanter hoffen auf Giro-Etappensiege(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Fabian Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL), Jonathan Milan (Lidl – Trek), Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck),
02.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Überblick(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das
02.05.2024Bénin: Jury nimmt Bike Aid das Gelbe Trikot wieder weg(rsn) – Erneuter Tiefschlag für das Team Bike Aid bei der Tour du Bénin (2.2). Nachdem Yoel Habteab zum Auftakt seinen Etappensieg aberkannt bekommen hatte, weil er und seine Gruppe den Motorräd
02.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -