Neue Teamvereinigung gegründet

UNIO will sich für die Interessen der Frauen-Rennställe einsetzen

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "UNIO will sich für die Interessen der Frauen-Rennställe einsetzen"
Das Peloton beim Saisonauftakt der Women´s WorldTour 2020: dem Cadel Evans Great Ocean Road Race. | Foto: Cor Vos

08.02.2020  |  (rsn) - Die Teamchefs der Frauen-Rennställe Bigla - Katusha, Boels - Dolmans, Canyon - SRAM und Parkhotel Valkenburg haben eine neue Team-Vereinigung gegründet: Unio soll im Gegensatz zu den Männer-Verbänden AIGCP und Velon speziell die Belange der Frauenteams vertreten.

In Diskurs und Zusammenarbeit mit dem Radsport-Weltverband UCI und den anderen Interessensgruppen des Straßenradsports wie Fahrerinnen-Vertretungen, Rennveranstaltern, Medien und Industrie will UNIO an einer "gesunden und nachhaltigen Zukunft für alle Frauen-Profi-Teams und den Radsport im Allgemeinen arbeiten", heißt es im sogenannten 'Mission Statement' der neuen Vereinigung.

"Der Frauen-Radsport funktioniert anders als der Männer-Radsport. Deshalb müssen gemeinsam mit der UCI auch andere Ansätze und Lösungen für ganz eigene Herausforderungen gefunden werden", erklärte Canyon - SRAM-Teamchef Ronny Lauke, der zum Vorsitzenden der neuen Vereinigung gewählt wurde, gegenüber radsport-news.com.

Nötig ist die Gründung von UNIO auch deshalb geworden, weil AIGCP und Velon sich bislang kaum um den Frauen-Radsport bemüht haben. Denn auch wenn Velon zuletzt zwar öffentlich mit der UCI einen Streit austrug, um ein nicht genehmigtes Frauen-Event der sogenannten Hammer Series im norwegischen Stavanger durchzudrücken, so trug Velon vorher kaum etwas zur Förderung des Frauen-Radsports bei  - obwohl einige seiner Mitglieder selbst Frauen-Teams unterhalten.

Ziel ist es, alle Frauen-Teams zu vereinen

Auffällig an den Gründungsmitgliedern von UNIO ist nun, dass sie alle keinem Männer-WorldTeam angehören, sondern mit langer Geschichte nur im Frauen-Radsport verwurzelt sind. Teams, die vor zwei Jahren vom Aussterben bedroht zu sein schienen, als innerhalb der UCI die Idee aufkam, alle männlichen WorldTeams müssten künftig ein Frauenteam betreiben. Dieser Gedanke, der den reinen Frauenteams den Garaus hätte machen können, wurde zwar verworfen. Doch er machte deutlich, dass die Frauen-Rennställe um ihre Rechte kämpfen müssen.

"Wir haben in Gesprächen über das vergangene Jahr hinweg viel Zustimmung von sämtlichen Frauen-Rennställen bekommen", erklärte Bigla - Katusha-Teamchef Thomas Campana gegenüber radsport-news.com. "Deshalb gehen wir davon aus, dass sich uns schon sehr bald der Großteil der Frauenteams anschließen wird."

Eine Stimme in Road Commission und PCC

Ziele von UNIO sind unter anderem der Kampf für Fairness unter den Interessensgruppen im Radsport, die Verbesserung des Bekanntheitsgrades des Frauenradsports, die Entwicklung einer guten Basis im Frauenradsport und die Verbesserung der ökonomischen Situation und Entwicklung der UNIO-Mitglieder.

Man wolle mit den nationalen Verbänden und der UCI daran arbeiten, dass UNIO eine Stimme in der Road Commission bekomme, um auch im Professional Cycling Council mitreden und auf wichtige Entscheidungen Einfluss nehmen zu können, heißt es.

Themen auf der Agenda: Von BMI bis Ausbildungsentschädigungen

Doch auch einige ganz konkrete Themen will UNIO von Beginn an in Angriff nehmen: So sollen beispielsweise praktikable Lösungen für den Umgang mit der kommenden Regelung zum Mutterschutz für Profi-Fahrerinnen gefunden und gemeinsam mit der medizinischen Kommission der UCI eine Art Body Mass Index (BMI) zur Bekämpfung der im weiblichen wie männlichen Peloton weit verbreiteten Essstörungen erarbeitet werden.

Auch will UNIO auf Reformen zur Reisekostenerstattung für Teams sowie auf eine Regelung hinwirken, die künftig dafür sorgen soll, dass Teams, die Talente ausgebildet haben, dafür entlohnt werden, wenn diese Fahrerinnen in anderen Rennställen Erfolge feiern. Ganz allgemein sollen aber auch die Regeln zu Vertragsverhandlungen mit Fahrerinnen überarbeitet werden.

Dass das nötig ist, zeigte zuletzt der Fall der Weltranglistenersten Lorena Wiebes, die ihren bis 2021 laufenden Vertrag mit Parkhotel Valkenburg brechen wollte, um für mehr Geld anderswo anheuern zu können - eine Verhaltensweise, die nach Fällen wie beispielsweise dem von Wout Van Aert oder Tom Dumoulin bei den Männern in ähnlicher Form nun auch mehr und mehr im Frauen-Radsport Einzug hält.

Für unterschiedliche Themenbereiche plant UNIO die Einführung von Arbeitsgruppen.

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