Solocoup bei Ruta del Sol, Poels Gesamtsieger

Kämna holt sich auf der Königsetappe den späten Lohn

Foto zu dem Text "Kämna holt sich auf der Königsetappe den späten Lohn"
Lennard Kämna (Bora- hansgrohe) hat die Königsetappe der Ruta del Sol gewonnen. | Foto: Cor Vos

20.02.2022  |  (rsn) – Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) hat die Königsetappe der Ruta del Sol (2.Pro) gewonnen und sich damit am letzten Tag für seine Mühen auf den vergangenen Etappen belohnt.

Der 25-jährige Fischerhuder setzte sich nach 146,4 Kilometern von Huesa hinauf zur Bergankunft in Chiclana de Segura nach einer Attacke 3,4 Kilometer vor dem Ziel als Solist mit vier Sekunden Vorsprung auf den Italiener Lorenzo Fortunato (Eolo – Kometa) durch. Rang drei ging an dessen Landsmann Alessandro Covi (UAE Team Emirates), der die 2. Etappe gewonnen hatte.

Kämna hatte genau wie seine Teamkollegen Buchmann, der am Ende Sechster wurde und das starke Abschneiden von Bora - hansgrohe komplettierte, und Frederik Wandahl zur 19 Fahrer starken Ausreißergruppe des Tages gehört, die zum Abschluss der Andalusien-Rundfahrt den Sieg unter sich ausmachte. Im bergaufführenden Finale setzte Kämna schließlich 3,4 Kilometer vor dem Ziel seine entscheidende Attacke, nachdem zuvor Buchmann die Tempoarbeit verrichtet hatte.

"Der Sieg bedeutet mir sehr viel, gerade nach meiner Auszeit im letzten Jahr. Ich bin sehr glücklich, so zurückzukommen. Es war Vollgas von Anfang an. Wir waren mit einigen Fahrern in der Gruppe. Dadurch konnten wir es taktisch sehr gut spielen. Das ging dann perfekt auf, so Kämna nach seinem ersten Saisonerfolg.

In der Gruppe der Favoriten, die rund eineinhalb Minuten nach dem Etappensieger ins Ziel kam, hinterließ Simon Yates (Bike Exchange – Jayco) den stärksten Eindruck. Doch seine Attacke auf den letzten 300 Meter konnte Spitzenreiter Wout Poels (Bahrain Victorious) parieren, der sich dadurch den zweiten Rundfahrtsieg der Karriere sichern konnte. 2016 hatte der Niederländer die Valencia-Rundfahrt gewonnen.

Der 34-jährige Poels verteidigte sein Gelbes Trikot letztlich souverän und setzte sich im Schlussklassement mit 14 Sekunden Vorsprung auf den Spanier Cristian Rodriguez (TotalEnergies) durch. Eine weitere Sekunde dahinter komplettierte der Kolumbianer Miguel Angel Lopez (Astana Quazaqstan) das Podium.

"Ich mag Radrennen in Spanien. Ich mag die Atmosphäre und die Leute an der Strecke. Außerdem war ich bei dieser Rundfahrt schon mal Zweiter (2018). Ich bin wirklich sehr glücklich", sagte Poels, der seinem Team den dritten Saisonsieg bescherte.

So lief das Rennen:

Kämna dominierte nicht nur das Finale der Königsetappe, sondern ritt schon eine der ersten Attacken des Tages. Wurde der erste Vorstoß noch vom Feld vereitelt, so hatte der Tour-Etappensieger von Villard-de-Lans kurz darauf mehr Erfolg. Gemeinsam mit 18 weiteren Fahrern, darunter sein Teamkollege Wandahl, setzte sich der Bora-Profi nach 15 Kilometern ab. Die für die Gesamtwertung ungefährliche Gruppe – Simon Clarke (Israel – Premier Tech) war mit knapp sieben Minuten Rückstand der bestplatzierte Fahrer – ließ das Peloton die prominent besetzte Gruppe zunächst bis auf 90 Sekunden davonziehen. Allerdings wurden Kämna & Co. schon zur Hälfte der Etappe gestellt.

Nach einigen ruhigeren Kilometern formierte sich schließlich 50 Kilometer vor dem Ziel eine erneut große Ausreißergruppe, in der diesmal nicht nur wieder Kämna und Wandahl dabei waren, sondern auch Buchmann mitmischte. Auch diesmal konnten sich die Ausreißer zwar nur 90 Sekunden Vorsprung herausfahren - der aber sollte reichen.

42 Kilometer vor dem Ziel ging Buchmann im Alto de Iznatoraf (3. Kat.) in die Offensive. Ihm schlossen sich der spätere Etappenzweite Fortunato und Jimmy Janssens (Alpecin – Fenix) an. 29 Kilometer vor dem Ziel wurde die Buchmann-Gruppe von den nächsten Verfolgern wieder gestellt, wogegen das Feld nun bereits drei Minuten Rückstand angehäuft hatte. An der Konstellation änderte sich bis zu Beginn der sechs Kilometer langen Schlusssteigung nichts mehr.

An der Spitze entwickelte sich dann ein Ausscheidungsfahren, so dass vor allem die weniger guten Kletterer schnell die Segel streichen mussten. Im Anstieg war es vor allem Buchmann, der das Tempo hochhielt und Attacken der Konkurrenten neutralisierte. 3400 Meter vor dem Ziel war dann Kämnas Moment gekommen, um die Vorarbeit von Buchmann zu vollenden. Seinem saftigen Antritt konnte keiner der Konkurrenten folgen. Dahinter formierte sich zwar noch ein italienisches Verfolgerduo, doch Fortunato und Covi konnten die Lücke zum enteilten Kämna nicht mehr schließen.

Im Peloton kontrollierte vor allem Bahrain Victorious das Rennen bis in den Schlussanstieg hinein. Auf dem Schlusskilometer setzte sich schließlich Astana für Miguel Angel Lopez an die Spitze. Die erste ernsthafte Attacke unter den Favoriten setzte Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) 500 Meter vor dem Ziel, danach probierte es nochmals Simon Yates, der allerdings Poels am Hinterrad hatte. Der Mann in Gelb ließ auf den letzten Metern nichts mehr anbrennen und nahm im Windschatten von Yates seinen schärfsten Kontrahenten im Kampf um den Gesamtsieg noch ein paar Sekunden ab.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.02.2022Kämna: Erst eine Stehereinlage, dann der überraschende Sieg

(rsn) - Nur elf Renntage brauchte Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) um sein beachtliches Talent nach der freiwillig eingelegten Karrierepause wiederzufinden. Dabei überraschte sich der Norddeutsche

20.02.2022Zug verpasst: Für Bora war das Rennen früh gelaufen

(rsn) – Der Plan für die 4. Etappe der Andalusien-Rundfahrt wurde schon auf den letzten Metern des Vortags deutlich: Der im Klassement weit zurückliegende Lennard Kämna sollte für Bora – hansg

20.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 20. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

19.02.2022Poels sprintet von vorn schneller als Lutsenko

(rsn) – Wout Poels (Bahrain Victorious) hat auf der 4. Etappe der Ruta del Sol (2.Pro) seinen ersten Sieg seit fast drei Jahren gefeiert. Der Niederländer setzte sich nach anspruchsvollen 167,4 Ki

19.02.2022Ruta del Sol: Finale der 3. Etappe im Video

(rsn) - Zwar triumphierte der erst 19-jährige US-Amerikaner Magnus Sheffield (Ineos Grenadiers) am Ende der 3. Etappe der Ruta del Sol. Doch zuvor hatte Lennard Kmna (Bora - hansgrohe) das Finale mit

19.02.2022Kämna hielt erst auf den letzten Metern die Beine still

(rsn) – Magnus Sheffield (Ineos – Grenadiers) gewann die 3. Etappe der Andalusien-Rundfahrt, bedanken konnte er sich statt bei seinen Teamkollegen allerdings eher bei Lennard Kämna (Bora – hans

19.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 19. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

18.02.2022Sheffield kontert Kämnas Attacke und triumphiert

(rsn) – Als 2600 Meter vor dem Ziel der 3. Etappe der Ruta del Sol (2.Pro) Carlos Rodriguez und Jhonatan Narvaez in einer Kurve stürzten, schien es so, als hätte Ineos Grenadiers alle Chancen auf

18.02.2022Finale der 2. Etappe der Ruta del Sol im Video

(rsn) - Schon zum Auftakt der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) war Alessandro Covi (UAE Team Emirates) im Bergauffinale der Stärkste. Einen Sieg verhinderte jedoch eine enteilte Spitzengruppe, so dass

18.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 18. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

17.02.2022Diesmal reicht es für den Sieg: Covi bergauf erneut der Stärkste

(rsn) – Schon am Vortag war Alessandro Covi (UAE Team Emirates) zum Auftakt der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) im Bergauffinale der Stärkste. Einen Sieg verhinderte jedoch eine enteilte Spitzengruppe

17.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 17. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

Weitere Radsportnachrichten

02.05.2024Offiziell bestätigt: Red Bull wird zur Tour als Titelsponsor sichtbar

(rsn) – Das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe wird ab der kommenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) als Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein. Das gab Manager Ralph Denk am Donners

02.05.2024Vollering hängt an erster Bergankunft die Konkurrenz ab

(rsn) – An der ersten Bergankunft der 10. Vuelta Femenina hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) ihre Konkurrentinnen in Grund und Boden gefahren und mit ihrem ersten Saisonsieg auch das Rote Trik

02.05.2024Im dritten Anlauf klappt es für Bike Aid mit dem Gelben Trikot

(rsn) – Im dritten Anlauf hat es für Yoel Habteab (Bike Aid) mit dem Gelben Trikot bei der Tour du Bénin geklappt. Nachdem ihm die Jury an den ersten beiden Tagen das Führungstrikot jeweils nach

02.05.2024Buchmann zur Giro-Ausbootung: “Komische Begründung“

(rsn) - Bis Ende des Jahres steht Emanuel Buchmann noch bei Bora – hansgrohe unter Vertrag. Ob er verlängert wird, scheint zumindest in diesem Moment nicht sicher. Mit großer Verärgerung tritt de

02.05.2024Arkéa - B&B Hotels verlängert vorzeitig mit Costiou

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

02.05.2024Pogacar thront bei seiner Premiere über allen

(rsn) – Auf dem Papier scheint der 107. Giro d’Italia schon entschieden, noch bevor am Samstag in Venaria Reale nördlich von Turin der Startschuss fällt. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) ist de

02.05.2024Zu Ehren des Sponsors: Intermarché in speziellem Giro-Trikot

(rsn) – Im dritten Jahr in Folge wird Intermarché - Wanty nicht in seinem Standard-Outfit zum Giro d´Italia antreten. Bei der am 4. Mai beginnenden 107. Ausgabe der Italien-Rundfahrt will das belg

02.05.2024Krieger und Mayrhofer sollen Dainese zum Hattrick pilotieren

(rsn) – Das Team Tudor startet am Samstag in seine erste Grand Tour. Zum 107. Giro d’Italia (4. – 26. Mai) tritt der Schweizer Zweitdivisionär aber mit einem relativ erfahrenen Aufgebot an. Nu

02.05.2024“Underdogs“ Bauhaus und Kanter hoffen auf Giro-Etappensiege

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Fabian Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL), Jonathan Milan (Lidl – Trek), Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck),

02.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Ãœberblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

02.05.2024Bénin: Jury nimmt Bike Aid das Gelbe Trikot wieder weg

(rsn) – Erneuter Tiefschlag für das Team Bike Aid bei der Tour du Bénin (2.2). Nachdem Yoel Habteab zum Auftakt seinen Etappensieg aberkannt bekommen hatte, weil er und seine Gruppe den Motorräd

02.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine