RSNplusTOTA: Trotz Sturz mit Auftakt zufrieden

Zwiehoff riskierte in der letzten Abfahrt zu viel

Von Peter Maurer aus Primiero

Foto zu dem Text "Zwiehoff riskierte in der letzten Abfahrt zu viel "
Ben Zwiehoff (Bora - hansgrohe) im Ziel der 1. Etappe der Tour of the Alps | Foto: Mario Stiehl

18.04.2022  |  (rsn) - Alles auf eine Karte setzte Ben Zwiehoff am ersten Tag der Tour of the Alps. Der ehemalige Mountainbiker, der im Vorjahr seinen ersten Profivertrag auf der Straße bei Bora – hansgrohe unterschrieb, schaffte zwar den Sprung in die Ausreißergruppe des Tages, musste seine Hoffnungen auf den Etappensieg nach einem Sturz in der letzten Abfahrt aber begraben.

"Der Plan war Alles oder Nichts und das Zweite ist es halt geworden", erklärte der 28-Jährige nach dem Rennen gegenüber radsport-news.com. Doch Grund zum Ärger sah der Essener nicht. "Ich stehe jetzt nicht hier und bin völlig bedröppelt. Ich habe alles auf den Sieg gesetzt und war nah dran. Unser Plan wäre fast aufgegangen", fügte Zwiehoff an. Am Ende siegte sein Fluchtgefährte Geoffrey Bouchard (AG2R Citroen), der gemeinsam mit dem Bora-Profi der stärkste Fahrer der sechsköpfigen Ausreißergruppe war.

Am letzten Berg des Tages, dem Passo Gobbera, hatte der Franzose rund 25 Kilometer vor dem Ziel seinen Konkurrenten stehen lassen. In der Abfahrt versuchte Zwiehoff den Abstand wieder zu reduzieren, riskierte aber zu viel und ging zu Boden. "Berghoch habe ich die Lücke nicht mehr schließen können, deshalb musste ich bergab etwas versuchen", sagte Zwiehoff, der in einer der Kurven abflog und seine Chancen auf den Sieg einbüßte. ___STEADY_PAYWALL___

Der ehemalige Mountainbiker startete bei der Mallorca Challenge in seine zweite Saison als Profi| Foto: Cor Vos

Mit zerfetztem Trikot schleppte er sich auf dem 68. Platz ins Ziel, fünf Minuten hinter Bouchard, der seinerseits nur vier Sekunden Vorsprung auf das Feld hatte, als er die Linie in Primiero überquerte.

Sieger Bouchard: "Ben war richtig stark heute"

"Natürlich ist das immer ärgerlich, wenn es für den anderen klappt. ‚Was wäre, wenn‘ ist aber ein Gedankengang, den du in unserem Sport nicht brauchst. Den Fehler habe ich am Berg gemacht, nicht bergab", erzählte Zwiehoff weiter. Selbst der spätere Sieger zollte seinem deutschen Begleiter Respekt. "Er war richtig stark heute. Vielleicht sind wir beide den ersten Berg zu hart gefahren, dann waren unsere Begleiter leer. Aber es ist immer ein Spiel als Ausreißer. Du brauchst die Geschwindigkeit gegen das Feld, aber auch die Mitarbeit der anderen, damit du dir die Tempoarbeit teilen kannst", meinte Bouchard.

Als der 30-Jährige antrat und Zwiehoff stehen ließ, war er selbst unsicher, ob er sich damit nicht auch seiner Chance auf den Sieg beraubte: "Wir hatten ziemlichen Gegenwind und als er weg war, dachte ich, vielleicht war das jetzt ein Fehler. Denn allein gegen das Feld würde es schwierig werden, den Vorsprung zu verteidigen", sagte Bouchard. Es reichte dann doch knapp zu seinem ersten Profisieg.

Zum Auftakt der Tour of the Alps war Zwiehoff gemeinsam mit dem späteren Etappensieger Geoffrey Bouchard (AG2R Citroen) stärkster Fahrer der sechsköpfigen Ausreißergruppe. | Foto: Cor Vos

Der gerade aus dem Höhentrainingslager kommende Zwiehoff erwischte einen ausgesprochen guten Tag zum Auftakt der Tour of the Alps. "Vor allem am letzten Anstieg hatte ich einen guten Zug drauf, aber Geoffrey hat mich überrascht", so Zwiehoff, der mit seinem Einsatz sehr zufrieden war. Nach einem guten Saisonauftakt mit zwei Top-Ten-Platzierungen in Mallorca rückte er zuletzt immer wieder in die Helferrolle, die der Straßenspätzünder auch in wenigen Wochen bei seiner zweiten dreiwöchigen Rundfahrt einnehmen wird.

Denn für Zwiehoff geht es Anfang Mai zum Giro d’Italia. "Ich bin erst relativ spät auf die Straße umgestiegen, von dem her ist es ein Ziel, mal alle drei großen Rundfahrten bestritten zu haben. Und heuer stehen schon zwei der drei auf dem  Programm", sagte er grinsend. Im Herbst wird dann noch die Vuelta auf ihn warten.

Morgen geht es aber erst mal in einem neuen Trikot in die 2. Etappe der fünftägigen Rundfahrt. Nicht nur, weil das vom Auftakt nach dem Sturz völlig zerfetzt war, sondern weil Zwiehoff als Zweiter der Bergwertung stellvertretend für Bouchard das Blaue Trikot tragen wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.06.2022Der Babygiro war eine Riesen-Erfahrung

(rsn) – Am gestrigen Samstag stand die Schlussetappe des Babygiros für uns auf dem Programm. Das Profil der Strecke war eher eines der einfacheren Art. Dies ließ jedoch kein einfaches Rennen zu.

18.06.2022Babygiro: Engelhardt zieht noch an Wilksch auf Rang 6 vorbei

(rsn) - Für die deutschen Starter hat der Babygiro (2.2u) ein mehr als versöhnliches Ende genommen. Felix Engelhardt (Tirol - KTM) fuhr beim Sieg des Franzosen Romain Gregoire (Groupama - FDJ Devo)

18.06.2022Die Gruppe des Tages nach “Cyclocross-Start“ verpasst

(rsn) – Heute (Freitag) stand die zweite schwere Bergetappe an, die am Ende auf den Colle Fauniera hinauf führte. Dort sollte sich nun die Gesamtwertung entscheiden. Um an diesem Tag trotzdem eine

17.06.2022Babygiro: Wilksch und Engelhardt auf Top-Ten-Kurs

(rsn) - Eigentlich nur mit dem Ziel, auf Etappenergebnisse zu gehen, angetreten, findet sich Felix Engelhardt (Tirol KTM) beim Babygiro (2.2u) plötzlich voll auf Top-Ten-Kurs in der Gesamtwertung. B

16.06.2022FDJ hat uns heute ganz schön leiden lassen

(rsn) - Nach der 4. Etappe stand für uns am Mittwoch der Ruhetag an. Das Ziel an dem Tag war es, den Kreislauf auf Schwung zu halten und sich beim Radfahren schon mal etwas weh zu tun. Die Überwindu

16.06.2022Keup gewinnt den Feldsprint - hinter fünf Ausreißern

(rsn) - Pierre-Pascal Keup hat auf der 5. Etappe des Babygiros (2.2u) die nächste Spitzenplatzierung für sein Team Lotto - Kern Haus geholt, den ganz großen Coup aber knapp verpasst. Im 146 Kilome

14.06.2022Am Ruhetag können wir neue Kraft tanken

(rsn) - Heute startete die 4. Etappe des Babygiros in Chiuro. Nach dem schweren gestrigen Tag war das Rennen für eine Spitzengruppe optimal, da die heutige Etappe nur 100 Kilometer hatte. Das Rennen

14.06.2022Babygiro: Engelhardt und Lührs fahren in die Top Ten

(rsn) - Die deutschen Starter beim Babygiro (2.2u) konnten sich auf der 4. Etappe über zwei Top-Ten-Resultate freuen. Während Felix Engelhardt (Team Tirol KTM) nach 101 Kilometern zwischen Chiuro u

14.06.2022Einen Berg wie den Mortirolo habe ich zuvor noch nie gesehen

(rsn) – Am gestrigen Montag stand die Königsetappe des Babygiros an. Die gestern schon angesprochenen 45 Minuten Bergauf-Neutralisation verliefen verhältnismäßig entspannt. Oben auf der Kuppe fi

13.06.2022“Knüppelharte Männeretappe“ beim Babygiro: Hayter dominiert

(rsn) – Bereits auf der 3. Etappe des Babygiro (2.2u) stand die Königsetappe an, und die hatte es in sich. Zwischen Pinzolo und der Bergankunft in Santa Caterina Valfurva mussten 182 Kilometer zur

13.06.2022Ich hoffe in Pinzolo wird es heute nicht wie in Düren

(rsn) – Am gestrigen Sonntag ging die 2. Etappe in Bassano del Grappa los, wo ich vor wenigen Tagen mein erstes UCI-Rennen gewinnen konnte. Wir fuhren dasselbe Tal entlang, diesmal jedoch Richtung

12.06.2022Babygiro: Geßner holt für Lotto-Kern Haus nächste Topplatzierung

(rsn) – Lotto – Kern Haus hat am zweiten Tag des Babygiro (2.2u) seine dritte Top-Ten-Platzierung eingefahren. Waren am Vortag Leslie Lührs und Pierre-Pascal Keup auf die Plätze sechs und zehn g

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)