Bahn-WM: Hinze und Friedrich im Sprint-Halbfinale

Teutenberg verpasst Medaillen-Überraschung nur knapp

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Lea Lin Teutenberg wurde Vierte im Ausscheidungsrennen der Bahn-WM 2022. | Foto: Cor Vos

13.10.2022  |  (rsn) – Ohne deutsche Medaille ist der zweite Abend bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Saint Quentin-en-Yvelines zu Ende gegangen. Allerdings verpasste Lea Lin Teutenberg Edelmetall im Ausscheidungsfahren nur denkbar knapp.

Die 23-Jährige belegte hinter Lotte Kopecky aus Belgien, Rachele Barbieri aus Italien und Jennifer Valente aus den USA den vierten Rang in einem Rennen, in dem sie sich lange Zeit sehr clever und unauffällig auf der Innenbahn festbiss und fast nie Gefahr lief, auszuscheiden.

Mit ihrem vierten Platz löste Teutenberg ein Einladungs-Ticket für die Track Champions League. Ob die Tochter von Lars Teutenberg das aber auch einlösen wird, ist offen, da die Straßenfahrerin durch eine Teilnahme an der neuen Bahn-Serie im November keine echte Saisonpause hätte.

"Ich habe erst am Mittwoch erfahren, dass ich aufgrund eines Nachrückerplatzes fahren kann. Mit dem vierten Platz bin ich auf jeden Fall richtig zufrieden. Natürlich ist es schade, dass es nicht ganz zur Medaille gereicht hat. Am Ende waren Weltklasse-Fahrerinnen mit vielen Titeln vor mir", resümierte die 23-Jährige.

Eine gute Figur gab am Donnerstagabend auch Moritz Malcharek im Scratch der Männer ab, als er knapp 1,5 Kilometer vor Schluss attackierte und sogar eine ordentliche Lücke riss. Auf den letzten zwei Runden rauschten die auf den Sprint wartenden Kontrahenten aber an ihm vorbei und Malcharek fiel noch bis auf Rang 16 zurück. Gold ging hier überraschend an den erst 19-jährigen Kanadier Dylan Bibic vor Kazushige Kuboki aus Japan und Mitfavorit Roy Eefting aus der Niederlande. Der Österreicher Tim Wafler belegte Rang 13.

Bötticher verpasst Keirin-Finale, Lavreysen siegt erneut

Im Keirin der Männer verpasste Stefan Bötticher den Einzug in die Finalläufe, als er im Viertelfinale ausschied. Gold holte im sogenannten 'Kampfsprint' Top-Favorit Harrie Lavreysen mit einem langen Sprint von vorn knapp vor seinem niederländischen Landsmann und Dauer-Rivalen Jeffrey Hoogland und dem Kolumbianer Kevin Santiago Quintero. Für Lavreysen war es der dritte WM-Titel im Keirin hintereinander.

Für Bötticher war das frühe Ausscheiden enttäuschend: "Ich habe momentan keine Erklärung dafür. Von meiner Fahrweise kann ich mir in keinster Weise etwas vorwerfen", sagte er. Marc Jurczyk hatte schon Probleme in der ersten Runde, scheiterte dann als Dritter im Hoffnungslauf und verpasste so den Aufstieg ins Viertelfinale.

In der Mannschaftsverfolgung gingen die Goldmedaillen an Großbritannien bei den Männern und Italien bei den Frauen. Die Briten setzten sich im Finale in 3:45,829 Minuten um 0,204 Sekunden gegen den italienischen Vierer durch. Bronze holten die Dänen gegen Australien. Bei den Frauen ging dieselbe Finalpaarung genau anders herum aus.

Verfolgerinnen Sechste, Verfolger Siebte und Grabosch löst CL-Ticket

Die Italienerinnen gewannen in 4:09,770 Minuten mit 1,599 Sekunden Vorsprung auf die Britinnen und wurden so Nachfolgerinnen des deutschen Vierers, der mit Lena Charlotte Reißner, Franziska Brauße, Lana Eberle und Mieke Kröger sowie der in der Qualifikation eingesetzten Teutenberg mit einer Zeit von 4:15,017 Minuten auf Rang sechs landete. Der Männervierer fuhr mit Theo Reinhardt, Tobias Buck-Gramcko, Nicolas Heinrich und Leon Rohde auf Rang sieben.

"Wir können auf jeden Fall zufrieden sein. Wir sind ein gutes Rennen gefahren. Wir haben den 'Rookies' was zugetraut, sie selber haben sich was getraut – darauf können wir aufbauen", erklärte Einzelverfolgungseuropameisterin Kröger und sprach den veränderten Goldvierer an, nachdem Lisa Brennauer ihre Karriere nach der EM in München beendete und Lisa Klein aufgrund gesundheitlicher Probleme auf einen Antritt in Paris verzichtete.

Auf dem Programm stand am Donnerstag außerdem das Sprint-Turnier der Frauen bis zum Viertelfinale. Dort qualifizierten sich Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich genau wie die Französin Mathilde Gros und die Niederländerin Laurine van Riessen fürs Halbfinale, das am Freitag ansteht. Pauline Grabosch scheiterte zwar im Viertelfinale an van Riessen, qualifizierte sich damit aber trotzdem für die Track Champions League, die am 12. November auf Mallorca beginnen wird.

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