RSNplusRSN-Rangliste, Platz 17: Luc Wirtgen

Zum besten Fahrer ohne WorldTour-Vertrag aufgestiegen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Zum besten Fahrer ohne WorldTour-Vertrag aufgestiegen"
Luc Wirtgen (Bingoal - Pauewels Sauces) | Foto: Cor Vos

04.12.2022  |  (rsn) – Luc Wirtgen (Bingoal - Pauwels Sauces WB) ist einer der Aufsteiger in der Jahresrangliste und dazu bester Fahrer der zweiten und dritten Division im Ranking. Nach Platz 72 im Vorjahr schaffte es der Luxemburger dieses Mal auf Platz 17, die 16 vor ihm liegenden Fahrer sind allesamt mit einem WorldTour-Vertrag ausgestattet.

Seinen Aufstieg fuhr der 24-Jährige dank eines starken Frühjahrs raus. So schloss er im Februar die Tour of Antalya (2.1) durch einen dritten Etappenrang auf der Königsetappe auf Platz drei ab, dazu kam im März der sechste Platz bei Per Sempre Alfredo (1.1) in Italien und schließlich Ende April der vierte Gesamtrang bei der Tour of Hellas (2.1). Es folgten noch ein sechster Etappenrang bei der Tour de la Mirabelle (2.2) und Platz fünf im Zeitfahren der Luxemburgischen Meisterschaften.

___STEADY_PAYWALL___

Entsprechend sagte Wirtgen gegenüber radsport-news.com: “Meine Saisonbilanz fällt sehr gut aus. Über die Auszeichnung des besten Fahrers der zweiten und dritten Division bin ich sehr froh.“ Das positive Fazit hatte aber nicht nur mit den Ergebnissen zu tun, sondern auch mit seinen Vorstellungen bei den WorldTour-Rennen. Seine Equipe wurde per Wildcard unter anderem zum Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich eingeladen und bei beiden Rennen saß Wirtgen in der Ausreißergruppe des Tages. “Das war ein supercooles Gefühl. Nach den Covid-Jahren waren wieder sehr viele Zuschauer an der Strecke und das in der Spitzengruppe zu erleben, war natürlich super“, so Wirtgen, für den die wallonischen Klassiker “die schönsten Rennen“ sind, die er bisher bestritten hat.

Luc Wirtgen (Bingoal - Pauwels Sauces, links) bei der Tour de Wallonie. | Foto: Cor Vos

Der Herbst wurde kein zweiter Frühling

In der zweiten Saisonhälfte blieben bei Wirtgen dann aber die Spitzenergebnisse praktisch komplett aus. Ein 15. Etappenrang beim Heimspiel bei der Luxemburg-Rundfahrt (2.Pro) war sein bestes Resultat. Dafür gab es laut Wirtgen aber auch zwei Erklärungen. “Ich hatte da öfter mit Materialpech zu kämpfen und war auch eine längere Zeit krank“, sagte er. So etwa sei eine Krankheitsphase vor der Belgien-Rundfahrt (2.Pro) im Frühsommer dafür verantwortlich gewesen, dass er “nicht mehr richtig in Form gekommen“ sei. Für den Luxemburger aber kein Problem. “Der menschliche Körper ist kein Roboter und man kann dementsprechend auch nicht die ganze Saison lang in Topform sein“, fügte er an.

Dass es in der zweiten Saisonhälfte nicht so richtig nach Plan lief, konnte Wirtgen aber aufgrund der starken ersten Saisonhälfte auch zu gut verschmerzen. Der jüngere Bruder seines Teamkollegen Tom Wirtgen hatte sich auch speziell auf das erste Halbjahr konzentriert. “Es war definitiv der Plan, für den Zeitpunkt der wallonischen Klassiker und dementsprechend in der ersten Saisonhälfte meine Topform zu haben. Und ich glaube, das ist gut gelungen“, sagte er.

Für die Zukunft hofft Wirtgen, dass er bei den von ihm geliebten wallonischen Klassikern nicht nur als Ausreißer auf sich aufmerksam machen kann. Vielmehr möchte er auch noch im Finale eine Rolle spielen. “Ich traue es mir zu. Es ist auf jeden Fall ein großes Ziel von mir, in den Klassikern bis zum Ende vorne mitzufahren. Ich möchte den Sprung nach vorne schaffen“, meinte der Bingoal-Profi, der bei seinen bisherigen Starts La Doyenne jeweils in der dritten Gruppe beendete und auf den Plätzen 48 respektive 46 das Ziel erreichte.

Wirtgen (rechts) bei seiner Heimrundfahrt, der Tour de Luxembourg. | Foto: Cor Vos

Ob er schon in der kommenden Saison bei den WorldTour-Klassikern vorne wird mitfahren können, wird sich zeigen. Als Ziel gab Wirtgen erst einmal aus, “einen Schritt nach vorne machen zu wollen.“ Dabei sei ihm persönlich erst einmal wichtig einen Sieg einzufahren. “Außerdem möchte ich meine Ergebniss von diesem Jahr bei höherklassigen Rennen bestätigen“, sagte er.

Für welches Team Wirtgen in der kommenden Saison fahren wird, wollte er noch nicht verraten. Nach Informationen der Luxemburger Zeitung Wort soll der Allrounder aber vor einem Wechsel in die Schweiz zum Team Tudor stehen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

10.12.2022Die Beständigkeit in Person

(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge

Weitere Radsportnachrichten

08.05.2024Benjamin Thomas triumphiert als Ausreißer auf 5. Giro-Etappe

(rsn) - Benjamin Thomas hat seiner Cofidis-Equipe den ersten Saisonsieg beschert. Der 28-jährige Franzose entschied aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe heraus die 5. Etappe über 178 Kilometer z

08.05.2024Welsford findet zum Ungarn-Auftakt in die Erfolgsspur zurück

(rsn) – Nach einem perfekten Saisonauftakt und eine nachfolgenden wochenlangen Flaute hat Sam Welsford (Bora – hansgrohe) zum Auftakt der 45. Ausgabe der Tour de Hongrie (8. – 12. Mai / 2.Pro) w

08.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 5. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

08.05.2024Ackermann kehrt nach langer Verletzungspause ins Feld zurück

(rsn) - Rund rund sieben Wochen, nachdem er sich bei der Classic Brugge-De Panne (1.UWT) einen Bruch des linken Schlüsselbeinbruchs zugezogen hatte, wird Pascal Ackermann (Israel - Premier Tech) sein

08.05.2024Kooij: “Ich hoffe, dass es heute für mich klappt“

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia erhalten die Sprinter heute die dritte Chance in Folge. Auf den 178 Kilometern der 5. Etappe zwischen Genua und Lucca stellt sich den schnellen Männern nur ein Ber

08.05.2024Intermarché - Wanty mit “beruhigender Nachricht“ zu Girmay

(rsn) - Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) ist bei seinen zwei Stürzen auf der 4. Giro-Etappe offenbar glimpflich davon gekommen. Wie sein Team meldete, würden die detaillierten Ergebnisse der i

08.05.2024Buchmann will auch bei der Ungarn-Rundfahrt angreifen

(rsn) – Während die Kollegen beim 107. Giro d’Italia (2.UWT) im Einsatz sind, treten die ursprünglich ebenfalls für die erste Grand Tour des Jahres vorgesehenen Sam Welsford und Emanuel Buchman

08.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

07.05.2024Giro-Posse: UCI verbietet Pogacar die lila Hose zum Rosa Trikot

(rsn) – Tadej Pogacar hat auf der 4. Etappe des Giro d´Italia am Dienstag offenbar der Wechsel seines Kleidungsstücks vor einer Disqualifikation durch die UCI-Jury bewahrt. Die nämlich sah in im

07.05.2024Eine Hommage an ´Super Mario´

(rsn / ProCycling) – Nachdem auf der 4. Etappe der Fokus auf der Westseite lag, richtet sich nun die Aufmerksamkeit auf die Ostseite der Ligurischen Küste. Die Organisatoren hätten die Strecke noc

07.05.2024Das ´kleine Sanremo´ und die Freude, es überlebt zu haben

(rsn) - Die 4. Etappe von Acqui Terme nach Andora hielt ein Finale bereit, das alle an Mailand-Sanremo erinnerte. Manche freuten sich darüber. "Oh, ich kenne hier fast jeden Meter. Es war schön, mal

07.05.2024Ewan kritisiert mangelhafte Teamarbeit bei Jayco - AlUla

(rsn) – Einer war sauer und ließ das auch im Interview nach der Etappe raus. Allerdings nicht in besonderem Maße auf die Streckenführung, weil das vierte Teilstück des Giro d’Italia kurz nach

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour de Hongrie (2.Pro, HUN)