Eneco-Gesamtsieg aber unwahrscheinlich

Gilbert: Monsieur Nimmersatt biss wieder zu

Von Christoph Adamietz aus Andenne

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| Foto: ROTH

11.08.2011  |  (rsn) – Das erste, was Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) bei der Pressekonferenz verlangte, war ein Glas Wasser. „Ich habe Durst“, sagte der Belgische Meister gutgelaunt.

Aber auch der Hunger nach Siegen scheint noch längst nicht gestillt zu sein. Nach einer erneut fulminanten Attacke sieben Kilometer vor dem Ziel feierte der Lotto-Kapitän auf der durch die Ardennen führenden Königsetappe der Eneco-Tour bereits seinen 15. Saisonsieg. So viele Erfolge hat in diesem Jahr kein anderer Fahrer auf seinem Konto.

„Dieses Jahr ist ein Traum. Dass ich heute den Sieg und die Gesamtführung geholt habe, ist sehr gut“, sagte Gilbert. Das ganze Feld hatte im Finale auf ihn geschaut. „Sie haben nur auf meine Attacke gewartet", so der 29-Jährige. Und als die dann erfolgte, konnte trotzdem niemand folgen.

So defensiv sich Gilbert vor dem Rennen gegenüber Radsport News gab – „Man muss abwarten, ob ich attackiere. Die Beine sind nicht schlecht“, hatte er gesagt - so offensiv war der Klassikerspezialist im Etappenfinale mit seinem alles entscheidenden Antritt.

Dabei vergaß Gilbert nach seinem siebten Erfolg bei einem World-Tour-Wettbewerb 2011 aber auch nicht, sein Team zu loben, das die zum Sieg führende Attacke mustergültig vorbereitet hatte. „Die Mannschaft hat heute wieder super gearbeitet. Wir haben jetzt drei von vier Etappen hier bei der Eneco-Tour gewonnen. Das ist etwas außergewöhnliches“, zählte Gilbert auch die beiden Siege André Greipels mit.

Auf die Gesamtwertung hat es der neue Gesamtführende allerdings nicht abgesehen, obwohl er morgen im Weißen Trikot des Spitzenreiters in Roermond an den Start gehen wird. Das dortige Zeitfahren über 14,7 Kilometer spielt aber eher anderen Fahrern in die Karten. „Meine Favoriten für die Gesamtwertung sind Boasson Hagen und David Millar“, tippte Gilbert auf die beiden unmittelbar hinter ihm platzierten Konkurrenten.

Zwar kommt am Sonntag rund um Sittard-Geleen noch ein anspruchsvolles Teilstück. Dort wird er den voraussichtlichen Rückstand im Zeitfahren aber nicht mehr aufholen können. "Ich werde mindestens  2,3 Sekunden auf jeden Kilometer, also insgesamt wenigsten 35-40 Sekunden verlieren", rechnete Gilbert vor.

Aufstecken will der Wallone aber nicht. „Ich werde das Maximum geben“, kündigte Gilbert an. Zu einer guten Platzierung in der Gesamtwertung dürfte es so oder so reichen. Denn Gilbert hat es auf den Gesamtsieg in der WorldTour abgesehen, wo er momentan auf Rang zwei liegt. „Ich will dafür noch so viele Punkte wie möglich sammeln“, erklärte er.

Dafür will Gilbert auch noch in Hamburg bei den Cyclassics, beim GP Plouay, bei den kanadischen WorldTour-Rennen und der Lombardei-Rundfahrt ambitioniert fahren. Die neue Peking-Rundfahrt steht allerdings nicht im Kalender. „Das sind zwölf Stunden Flug. In Peking gibt es auch eine hohe Luftverschmutzung. Da möchte ich keine gesundheitlichen Risiken eingehen“, erklärte Gilbert.

Die WM in Kopenhagen hat der Belgier hingegen fett in seinem Kalender angestrichen. „Ich bin sehr motiviert, wenn es zu einem Sprint von 30 oder 40 Fahrern kommt, dann kann alles passieren", sagte Gilbert.

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