D-Tour: Kanter Fünfter, Bettiol in Rot

Kristoff drei Mal abgehängt und am Ende doch siegreich

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Alexander Kristoff (Intermarché - Wanty Gobert) hat die 2. Etappe der Deutschland Tour gewonnen. | Foto: Cor Vos

26.08.2022  |  (rsn) - Alexander Kristoff (Intermarché – Wanty – Gobert) hat die 2. Etappe der Deutschland Tour (2.Pro) gewonnen und ist mit seinem vierten Tagessieg seit dem Neustart nun alleiniger Rekordhalter. Im Sprint eines dezimierten Feldes war der Norweger nach 200 Kilometern von Meiningen nach Marburg schneller als der Franzose Florian Sénéchal (Quick-Step Alpha Vinyl) und der Italiener Alberto Bettiol EF Education – EasyPost. Der Cottbuser Max Kanter (Movistar) wurde hinter Greg Van Avermaet (AG2R Citröen) als bester Deutscher Fünfter. Bettiol übernahm dank der Zeitbonifikationen die Gesamtführung der fünftägigen Rundfahrt.

Obwohl er in den finalen Anstiegen gleich drei Mal aus dem Feld herausgefallen war, konnte Kristoff am Ende jubeln. “Es begann 50 Kilometer vor dem Ziel mit einem steilen Anstieg und Seitenwind, danach wurde voll gefahren. Ich hatte viele Mal den Anschluss verloren“, sagte der 35-Jährige im Ziel. Doch sein Landsmann und Teamkollege Sven Bystrom rettete die Chancen auf den Sieg. “Sven blieb immer bei mir und hat mich zurückgebracht, insgesamt drei Mal, glaube ich“, so Kristoff.

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Selbst im Finale wurde es noch brenzlig. “Drei Kilometer vor dem Ziel war ich nicht in der ersten Gruppe, als sich das Feld in der Abfahrt teilte. Erst auf dem letzten Kilometer kam ich wieder ran und bin gleich nach vorn gefahren“, beschrieb Kristoff das Finale. Im Sprint war kein Kraut gegen den viermaligen Sieger von Eschborn-Frankfurt gewachsen. Er setzte sich früh an die Spitze und zog seinen Spurt erfolgreich bis zum Zielstrich durch. “So schmeckt der Sieg besonders gut, wenn man zwei Kilometer vor dem Ziel denkt, dass alles aus sei und dann man am Ende den Sieg hat“, erzählte der Routinier.

Bettiol dank Zeitgutschriften in Rot

Bettiol wurde Zweiter beim Zwischensprint in Neuhöfe und Dritter im Ziel und sicherte sich mit den damit einhergehenden Bonussekunden das Rote Trikot des Spitzenreiters vor den zeitgleichen Kristoff und Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), der nach zwei Tagen die Gesamtführung abgeben musste.

Neben Kanter, der als Achter auch bester deutscher deutscher Profi des Gesamtklassements ist, schaffte es auch der Augsburger Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) als Zehnter in die Top 10. Johannes Adamietz (Saris Rouvy – Sauerland), Emanuel Buchmann, Simon Geschke, Alexander Tarlton (beide Deutschland) und Jonas Rutsch (EF Education – EasyPost) kamen im noch rund 50 Fahrer starken Feld ins Ziel. Titelverteidiger Nils Politt (Bora – hansgrohe) hatte sich bei einem Angriff im Finale aufgerieben, der Deutsche Meister kam in der zweiten Gruppe an.

Kristoff übernahm mit seinem Sieg auch das Punktetrikot. Jakob Geßner (Lotto – Kern Haus) verteidigte sein Bergtrikot. Bester Nachwuchsfahrer ist Mick van Dijke (Jumbo – Visma), dessen Mannschaft in der Teamwertung zeitgleich hinter EF Education – EasyPost auf dem zweiten Platz liegt.

So lief das Rennen:

Nach fünf absolvierten Kilometern setzten sich vier Ausreißer ab, die allerdings elf Kilometer später wieder gestellt wurden. Jan Hugger (Lotto – Kern Haus) und Byron Munton (Dauner – Akkon ) probierten es aber direkt erneut und bekamen dieses Mal Gesellschaft von Quentin Jauregui (B&B Hotels – KTM). Elf Kilometer später schaffte auch noch Abram Stockman (Saris Rouvy - Sauerland) den Sprung zu den Spitzenreitern.

Das Quartett setzte sich rund drei Minuten vom Peloton ab, die Bergwertung in Schwarzenborn (2.Kat.) sicherte dich Jauregui nach 35 Kilometern, 40 Kilometer später wurde die Sprintwertung in Schlitz Stockmans Beute.

Als die Ausreißer 45 Kilometer vor dem Ziel die Hügelzone erreichten, hatten sie nur noch zwei Minuten Vorsprung auf das Peloton. An der 1,5 Kilometer langen und 9,2 Prozent steilen Amöneburg (2.Kat.) musste Jauregui seine Fluchtgefährten ziehen lassen. Hugger kam als Erster über die Kuppe, doch im das Feld folgte nur noch 40 Sekunden dahinter, denn EF Education – EasyPost hatte das Tempo forciert und so das Feld in viele kleine Teile zerlegt. Auf dem folgenden Hochplateau tat der Wind sein Übriges.

Rund zwanzig Fahrer setzten sich ab und holten das Spitzentrio 37 Kilometer vor dem Ziel ein. Nicht in dieser ersten Gruppe - die bis zu 30 Sekunden Vorsprung hatte - vertreten waren unter anderem Bora – hansgrohe und Bahrain Victorious, die zur Verfolgungsjagd bliesen und sieben Kilometer später die Situation bereinigt hatten.

Das Feld vereitelte im hügeligen Finale alle Attacken

Der Zusammenschluss führte allerdings direkt zu neuen Angriffen. So bildete sich ein Trio um Alessandro Covi (UAE Team Emirates), Stan van Tricht (Quick-Step Alpha Vinyl) und Ben Healy (EF Education – EasyPost). Ein Konter von Politt und Juri Hollmann (Movistar) machte die Spitzengruppe vier Kilometer später zum Quintett.

Am Fuße des Hasenkopf (2.Kat.) neutralisierte das Feld diesen Vorstoß allerdings schon wieder. Im zwei Kilometer langen und 6,4 Prozent steilen Anstieg griff Adam Yates (Ineos Grenadiers) an. Romain Bardet (DSM) und zwei weitere Fahrer folgten dem Briten, bevor das inzwischen stark dezimierte Peloton die Lücke erneut zufuhr. Pello Bilbao (Bahrain Victorious) fuhr vor Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) als Erster über die Bergwertung.

Als die Fahrer auf die 17 Kilometer lange Schlussrunde gingen, befanden sich noch rund 40 Fahrer im Feld. Zehn von ihnen setzten sich kurz vor dem 2,2 Kilometer langen und fünf Prozent steilen Anstieg in Marbach (2.Kat.) ab. Mauri Vansevenant (Quick-Step Alpha Vinyl) sicherte sich hier die Bergpunkte, kurz danach hatte das Feld aber auch diesen Angriff neutralisiert.

EF Education – EasyPost übernahm dann auf den letzten zehn Kilometern die Kontrolle im wieder größer gewordenen Feld. Beim Bonussprint in Neuhöfe war fünf Kilometer vor dem Ziel Bardet der Schnellste vor Bettiol und Ruben Guerreiro (beide EF Education – EasyPost). Ein später Angriff von Tony Gallopin (Trek – Segafredo) wurde 300 Meter vor dem Ziel vereitelt, Kristoff begann den Sprint schon früh und konnte den hinter ihm aufkommenden Sénéchal auf Distanz halten.

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