Nach neuen Motor-Doping-Anschuldigungen

Cancellaras Anwälte fordern Verkaufsstopp des Gaimon-Buchs

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Fabian Cancellara | Foto: Cor Vos

14.11.2017  |  (rsn) - Fabian Cancellara wehrt sich. Der Schweizer hat durch seine Anwälte einen sofortigen Verkaufsstopp des Buchs "Draft Animals: Living the Pro Cycling Dream (Once in a While)" von Ex-Profi Phillip Gaimon verlangt. Dort wird Cancellara beschuldigt, bei seinen Siegen bei Mailand-Sanremo 2008 sowie der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix 2010 mit einem Motor im Rad betrogen zu haben. "Unsere Anwälte fordern vom amerikanischen Verlag Penguin Random House einen sofortigen Buchstopp und vom Autor Phil Gaimon eine Entschuldigung", erklärte sein Manager Armin Meier dem Schweizer "Blick".

Gaimon, der 2014 und 2016 für Garmin Sharp beziehungsweise Cannondale in der WorldTour fuhr, die meiste Zeit aber für US-amerikanische Continental-Teams wie Jelly Belly (2009), Kenda (2010-2012), Bissell (2013) und Optum (2015) unterwegs war, und der seine Karriere Ende 2016 beendete, schrieb in seinem neuen Buch: "Wenn man sich das Material anschaut, sind die Beschleunigungen von Cancellara unnatürlich. Es sieht aus, als habe er Probleme auf den Pedalen zu bleiben. Dieser Bastard fuhr wahrscheinlich mit einem Motor."

Nachdem die Anschuldigungen publik wurden, reagierte auch der Radsportweltverband UCI bereits. "Natürlich habe ich, wie jeder, die Gerüchte gehört. Und ich will es genau wissen. Also werden wir der Sache nachgehen, das ist unser Job", erklärte UCI-Präsident David Lappartient cyclingnews.com. "Mehr kann ich momentan nicht sagen, aber ich hoffe dass das im Profi-Radsport nie passiert ist. Wenn es der Fall war, wäre das ein Desaster für das Image des Radsports."

Cancellara sah sich bereits im Jahr 2010 nach seinen Siegen bei den großen Frühjahrsklassikern denselben Anschuldigungen ausgesetzt, wehrte sich aber stets vehement dagegen. Beweise gab es nie, so dass das Thema bald vom Tisch war. Nun brachte Gaimons Buch es wieder auf die Agenda. Der US-Amerikaner schrieb außerdem, dass ihm ehemalige Teamkollegen Cancellaras erzählt hätten, das Rad des Schweizers sei stets von einem eigenen Mechaniker repariert worden und von den Rennmaschinen der anderen Teammitglieder separiert worden.

"Fabians Bikes wurden wie alle anderen behandelt. Es ist also unmöglich, dass etwas darin hätte versteckt werden können", widersprach auch Cancellaras damaliger Mechaniker Rune Kristensen, der heute für Quick-Step Floors arbeitet, gegenüber ekstrabladet.dk den Behauptungen. "Es ist schlichtweg unmöglich, mit einem Elektromotor zu betrügen. Hätte es einen Motor in einem Velo gegeben, so hätte ich das entdeckt."

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