Top-Favoriten bei der 104. Flandern-Rundfahrt

Nächste Runde im Duell Van Aert gegen van der Poel

Foto zu dem Text "Nächste Runde im Duell Van Aert gegen van der Poel"
Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix, li.) und Wout Van Aert (Jumbo – Visma) bei Gent-Wevelgem | Foto: Cor Vos

18.10.2020  |  (rsn) - Vor allem zwei Namen werden als Favoriten für die 104. Flandern – Rundfahrt genannt: Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) und Wout Van Aert (Jumbo – Visma). Das allgemein erwartete Duell hat nach Gent – Wevelgem eine spezielle Brisanz entwickelt, da Van Aert am vergangenen Sonntag den Auftritt seines Kontrahenten scharf kritisiert hatte. Van der Poel sei mehr gegen ihn als um den Sieg gefahren, schimpfte der Belgier nach dem Klassiker.

Nach einer Woche allerdings zeigte sich Van Aert bereits deutlich versöhnlicher. “Ich bin ihm nicht mehr böse“, sagte er wielerflits. “Ich wurde direkt nach der Ankunft interviewt, da war noch viel Adrenalin im Spiel. Jetzt würde ich das ruhiger sagen – oder für mich selbst behalten“, so Van Aert. Auch van der Poel gab sich gelassen: “Die Kommentare haben mir keine schlaflosen Nächte bereitet. Das wurde in den Medien aufgebauscht, für mich war das am Sonntagabend schon wieder erledigt“, befand der Niederländer.

Die Rivalität der beiden ist nicht neu, sie sorgt schon seit der Cross-Saison 2011/2012 für Schlagzeilen. Sowohl beim Weltcup als auch bei der WM in Koksijde gerieten van der Poel und Van Aert damals schon dominierenden Querfeldein-Junioren jenseits der Grenzen der sportlichen Fairness körperlich aneinander. Obwohl sich die beiden Ausnahmetalente seitdem mit Respekt begegnen, ist die Rivalität geblieben – und Freunde werden sie wohl nicht mehr werden.

"Ich will einfach Rennen gewinnen und ich weiß, dass ich dafür noch oft an Mathieu vorbeikommen muss. Das ist immer so gewesen und das wird immer so bleiben“, prognostizierte Van Aert. Der aktuelle Cross-Weltmeister äußerte sich ähnlich, erweiterte mit Blick auf die Flandern-Rundfahrt aber den Kreis der Favoriten: “Wout Van Aert ist mein größter Konkurrent, aber bei Gent – Wevelgem haben wir gesehen, dass auch andere Fahrer gut in Form sind. Und Alaphilippe kommt noch hinzu. Und der machte beim Pfeil vom Brabant auch einen sehr starken Eindruck auf den Kopfsteinpflasteranstiegen“, so van der Poel.

Hat van der Poel aus seinen Fehlern von 2019 gelernt?

Bei seiner Ronde-Premiere im letzten Jahr wurde der Kapitän des Alpecin – Fenix-Teams beeindruckender Vierter. Zuvor hatte van der Poel nach einem Sturz in der Abfahrt des Nieuwe Kwaremont eine nicht für möglich gehaltene Aufholjagd erfolgreich abgeschlossen. “Von der letzten Austragung habe ich gelernt, dass ich nicht zuviel riskieren muss vor den wichtigen Passagen. Es ist sowieso auch immer wichtig, sich vorn aufzuhalten. Die Fehler vom letzten Jahr werde ich Sonntag nicht machen“, versprach der 25-Jährige.

Auch der ein halbes Jahr ältere Van Aert hat Lehren aus seinen Fehlern gezogen, allerdings musste er dabei nur eine Woche zurückblicken. "Ich werde mich nicht noch ein zweites Mal durch Mathieu neutralisieren lassen. Aber das Finale am Sonntag ist auch anders. Nach dem Kemmel waren es noch 30 Kilometer nach Wevelgem. Bei der Ronde liegen auf den letzten 30 Kilometern noch der Kruisberg, der Hotond, der Oude Kwaremont und der Patersberg. Es ist logisch, dass wir da mit einer kleineren Gruppe in Richtung Ziel fahren werden“, prognostizierte der Mailand – San Remo-Sieger.

Wie immer vor großen Radsportereignissen wecken die meteorologischen Daten das Interesse aller Protagonisten. “Das Wetter soll Sonntag gut werden. Gutes, trockenes Wetter kommt mir entgegen“, freute sich van der Poel, der bei der Cross-WM 2018 am Cauberg und bei der Straßen-WM in Harrogate 2019 im strömenden Regen seine bittersten Niederlagen einstecken musste.

Van Aert, schon eher ein Freund widrigen Wetters, äußerte sich dagegen enttäuscht. “Ich hatte schwerere Verhältnisse erwartet. Ich habe allerdings gerade gehört, dass es doch ein paar Schauer geben könnte. Von mir aus gern! Das macht das Rennen schwerer und auch nervöser. Und dadurch wird das Peloton ermattet“, befand der 26-Jährige.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.11.2021Flandern-Rundfahrt 2022 ohne Alaphilippe?

(rsn) – Weltmeister Julian Alaphilippe hat die Öffentlichkeit in seine Pläne für das kommende Frühjahr eingeweiht. Daraus geht hervor, dass er wahrscheinlich auf die Flandern-Rundfahrt verzichte

29.10.2020Nach Flandern-Crash: Alaphilippe macht Motorradfahrer keinen Vorwurf

(rsn) - Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) hat sich nach seinem unglücklichen Unfall bei der Flandern-Rundfahrt, bei dem er sich seine rechte Hand gebrochen hatte, als er auf ein stehendes

19.10.2020Alaphilippe an der gebrochenen Hand operiert

(rsn) - Nach seinem Sturz im Finale der Flandern-Rundfahrt ist Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) im belgischen Herentals erfolgreich an seiner gebrochenen rechten Hand operiert worden und k

18.10.2020Highlight-Video der 104. Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) hat in einem packenden Sprintduell die 104. Flandern-Rundfahrt für sich entschieden. Der Niederländische Meister rang nach 244 Kilometern zwischen Antw

18.10.2020Bleibt auch van der Poel bei der Ronde ein One-Hit-Wonder?

(rsn) – Alle erwarteten bei der 104. Austragung der Flandern-Rundfahrt das große Duell der beiden Cross-Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) und Wout Van Aert (Jumbo – Visma). De

18.10.2020Eine Reifenstärke reicht van der Poel zum Ronde-Triumph

(rsn) - Nach 243,3 Kilometern kam es bei der 104. Austragung der Flandern Rundfahrt zum erhofften Sprintduell von Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) und Wout Van Aert (Jumbo – Visma), welches

18.10.2020Alaphilippe bricht sich bei Ronde-Sturz Mittelhandknochen

(rsn) - Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) musste 35 Kilometer vor dem Ziel an aussichtsreicher Position die Flandern-Rundfahrt nach einem Sturz aufgeben. Der Weltmeister passte einen Mome

18.10.2020Van der Poel wird im Duell gegen Van Aert Ronde-Sieger

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) hat in einem beeindruckenden Sprintduell die 104. Flandern-Rundfahrt für sich entschieden. Der Niederländische Meister rang nach 244 Kilometern zwische

18.10.2020Positiv auf Corona: Keine Spanien-Rundfahrt für Jesus Herrada

(rsn) - Jesus Herrada (Cofidis) ist positiv auf Corona getestet worden und muss seine Teilnahme an der am Dienstag beginnenden Vuelta a Espana absagen. Für den Spanier, der nach Angaben seines Teams

18.10.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 18. Oktober

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

17.10.2020Krieger bei überraschender Flandern-Premiere als Helfer gefragt

(rsn) – Ursprünglich war Alexander Krieger (Alpecin – Fenix) nicht für die 104. Flandern-Rundfahrt vorgesehen gewesen. Ob er aufgrund eines Ausfalls im Team nachnominiert wurde oder ob die Sport

16.10.2020Van Aert, van der Poel, Alaphilippe - oder ein Außenseiter?

(rsn) - Nach der Absage von Paris - Roubaix, das für den 25. Oktober geplant war, ist die am Sonntag stattfindende Flandern-Rundfahrt der letzte Saisonhöhepunkt der Klassikerspezialisten. "Es wird

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)