Giro-Spitzenreiter nach 15. Etappe selbstbewusst

Carapaz: “Verteidigen ist sicherer als zu attackieren“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Carapaz: “Verteidigen ist sicherer als zu attackieren“"
Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) verteidigte auf der 15. Giro-Etappe das Rosa Trikot. | Foto: Cor Vos

23.05.2022  |  (rsn) – Seit der 14. Etappe trägt Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) das Maglia Rosa des Giro d‘Italia. Vor zwei Wochen in Budapest als einer der Topfavoriten gestartet, ist der Ecuadorianer dieser Rolle bislang gerecht geworden, auch wenn die Abstände an der Spitze vor der Schlusswoche gering sind. Gerade einmal sieben Sekunden an Polster hat der Olympiasieger auf Jai Hindley (Bora – hansgrohe), Joao Almeida (UAE Team Emirates) weist auf Rang drei auch nur 30 Sekunden Rückstand auf.

Während der Gesamtvierte Mikel Landa (Bahrain – Victorious / +0:59) zuletzt meinte, die Italien-Rundfahrt würde erst so richtig am Dienstag beginnen, verneinte dies Carapaz auf der Pressekonferenz nach der Bergankunft in Cogne: "Der Giro hat vor zwei Wochen schon begonnen. Natürlich werden die Bergetappen, die noch kommen entscheiden, aber auch die Ermüdung, die wir nach zwei Wochen schon spüren, gehört dazu."

Während der Träger des Rosa Trikots am Samstag auf sich allein gestellt war, konnte er in den langen Anstiegen der 15. Etappe voll auf seine Mannschaft vertrauen, die das Tempo im Hauptfeld vorgab, nachdem sich erst spät die Gruppe des Tages gebildet hatte. "Wir wollten die Spitzengruppe kontrollieren und sie in der Nähe halten", erklärte Carapaz. Das gelang insofern nicht, da sich Giulio Ciccone (Trek –Segafredo) den Tagessieg holte, ehe die Favoriten um Carapaz, Hindley und Almeida mit 7:48 Minuten Rückstand ins Ziel kamen.

Defensive statt Offensive

"Es war verrückt, denn jeder wollte in die Spitzengruppe. Die Geschwindigkeit war bis zum ersten Anstieg hoch ", erinnerte sich der Giro-Sieger von 2019, der damals als erster Fahrer seines Landes eine Grand Tour gewinnen konnte und der nun für den vierten Ineos-Gesamtsieg sorgen soll. Das kann er nun auch mit der klassischen Taktik der britischen Equipe machen: Das Rennen vom Start weg zu kontrollieren.

"Wir wollen das Maglia Rosa als Team verteidigen. Das ist unser Plan, immer vorne zu bleiben.Das versuchen wir schon seit der ersten Woche", so Carapaz, der mehr als eine Woche kämpfte, um dem jungen Spanier Juan-Pedro Lopez (Trek – Segafredo) das Führungstrikot abzujagen. "Das war eine große Motivation für das Team", fügte er an.

Der Vorsprung auf seinen nächsten Verfolger ist gering und der Gesamtzweite Hindley kämpfte schon einmal bis zum letzten Tag gegen einen Ineos-Profi um den Giro-Sieg: 2020 musste der Australier erst im abschließenden Zeitfahren das Rosa Trikot noch an Tao Geoghegan Hart abgeben. "Verteidigen ist aber sicherer, als zu attackieren", meinte der Südamerikaner, der zuversichtlich anfügte: "Jede Sekunde hilft und im Hinblick auf das finale Zeitfahren sind wir gut aufgestellt."

Doch zuvor warten noch vier schwere Bergetappen bei diesem 105. Giro d‘Italia. "Das wird hart, aber ich kenne die meisten Berge. Das hilft und die Ausgangslage ist gut für uns", betonte der Olympiasieger abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.06.2022Bergkönig Bouwman fällt mit gebrochenem Arm lange aus

(rsn) – Zwei Etappensiege und das Bergtrikot beim Giro d´Italia rückten Koen Bouwman erstmals in seiner Karriere in das Rampenlicht des internationalen Radsports. Doch aus dem wird er sich vorers

01.06.2022Evans glaubt an weitere große Erfolge von Hindley

(rsn) – 2011 war Cadel Evans der erste Australier, der eine GrandTour für sich entscheiden konnte. Es war sogar die größte von allen, die Tour de France. Am Sonntag hat in Jai Hindley (Bora –

31.05.2022Girmay, Hirt und Pozzovivo sorgten für eine strahlende Bilanz

(rsn) – Intermarché – Wanty – Gobert gehörte bisher nicht zu den Teams, die bei den großen Rundfahrten für Furore sorgten. Taco van der Hoorn holte 2021 auf der 3. Etappe des Giro d’Italia

31.05.2022Hindley träumt groß: “Klar glaube ich ans Gelbe Trikot“

(rsn) – Zwei Tage sind vergangen, seit Jai Hindley in Verona zum ersten australischen Sieger des Giro d’Italia geworden ist. Zwei Tage, die andere nach einer Grand Tour nutzen würden, um jenes La

31.05.2022Bauhaus mit Giro “nicht sehr zufrieden, aber zufrieden“

(rsn) - Ohne den erhofften ersten Grand-Tour-Etappensieg, aber mit einem zweiten Rang und drei weiteren Top-Ten-Resultaten ist der 105. Giro d’Italia für Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) zu Ende g

30.05.2022Van der Poel reist ohne Rennen vom Giro zur Tour

(rsn) - Dass Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) nach dem Giro d’Italia in diesem Jahr auch bei der Tour de France starten würde, war schon lange geplant. Dass der Niederländer den Giro aber

30.05.2022Kämna im Lennard-Bora-hansgrohe-Style auch bei der Tour?

(rsn) – Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) hat beim Giro d’Italia nicht nur mit seinem Etappensieg am Ätna begeistern können. Der 25-jährige Bremer erwies sich in den Bergen zudem als entschei

30.05.2022Denk: “Jetzt träume ich vom Tour-Sieg“

(rsn) – Mit dem Giro-Sieg durch Jai Hindley hat Bora – hansgrohe nach der Neuausrichtung als Rundfahrerteam das große Ziel schon im ersten Anlauf erreicht! Wie geht es jetzt bei dem Raublinger Re

30.05.2022Gall freut sich für früheren Teamkollegen Hindley

(rsn) – Mit seiner Grand-Tour-Premiere ist Felix Gall (AG2R Citroën) nicht zufrieden, dafür freut sich der Österreicher über den Giro-Gesamtsieg seines früheren Teamkollegen Jai Hindley (Bora â

29.05.2022Hindley: “Ich wollte nicht, dass sich 2020 wiederholt“

(rsn) - Aufopferungsvoll führte Bora – hansgrohe seinen Kapitän Jai Hindley zum Giro-Sieg! Aber nicht nur die Mannschaft und hier speziell die starke Hilfe von Lennard Kämna am vorletzten Tag im

29.05.2022Carapaz: “Am Ende hat der Stärkste gewonnen“

(rsn) - In unserem täglichen Stimmensammler können Sie im Verlauf des 105. Giro d´Italia kurz nach dem Ende der jeweiligen Etappen nachlesen, was die Protagonisten zum Rennen zu sagen hatten. Matt

29.05.2022Evenepoel mit “Wolfpack-Spirit“ zum Gesamtsieg

(rsn) – Alexander Kristoff (Intermarché - Wanty - Gobert Matériaux) hat zum Abschluss der 11. Tour of Norway (2.Pro) für den ersten Sieg eines heimischen Profis gesorgt. Der 34-jährige Norweger

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)