Belgier steigen in World Tour auf

Circus - Wanty Gobert übernimmt Koch, Zimmermann und Hirt

Von Peter Maurer

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Jonas Koch in der Ausreißergruppe bei den Straßenweltmeisterschaften 2020 in Imola | Foto: Cor Vos

03.11.2020  |  (rsn) – Sprinter Jonas Koch und der bei der Vuelta so gut fahrende Allrounder Georg Zimmermann wechseln vom polnischen Team CCC in der Winterpause zu Circus – Wanty Gobert. Der belgische Zweitdivisionär übernimmt die WorldTour-Lizenz der sich aufgrund der Corona-Krise zurückziehenden Mannschaft aus Polen und wird demnach bei allen großen Rennen 2021 startberechtigt sein. Koch erhielt einen Einjahresvertrag, Zimmermann unterschrieb ein zweijähriges Angebot. Zusätzlich übersiedelt auch der tschechische Profi Jan Hirt nach Belgien.

"Nach unseren ersten Gesprächen mit Jim Ochowicz haben wir versucht, so viele Fahrer von CCC als möglich zu integrieren. Jan und Georg füllen eine Lücke, die in unserem Team noch geherrscht hat. Die beiden sind stark in den Bergen und bei Etappenrennen. Jonas ist ein erfahrener Allrounder, der uns bei Klassikern und im Sprintzug unterstützen kann", erklärte Jean-Francois Bourlart, der Manager der belgischen Equipe. Außerdem passen die drei Fahrer perfekt zum deutschen Radausrüster der Mannschaft CUBE: "Sie werden wahre Markenbotschafter sein, denn unser Ausrüster ist aus Deutschland und hat seine Zentrale in Waldershof, nahe an der tschechischen Grenze."

"Nach vier Jahren bei CCC bin ich jetzt bereit für ein neues Kapitel", erklärte Koch in der Presseaussendung seiner zukünftigen Mannschaft. Der 27-Jährige wechselte 2016 nach Polen. Nach einer Saison bei VERVA ActiveJet ging er zu CCC, wo er zunächst zwei Saisonen auf der Procontinental-Ebene durchfuhr, ehe er mit der Mannschaft 2019 in die WorldTour aufstieg. "Ich kann es kaum erwarten, meine neue Umgebung kennenzulernen. Außerdem ist es schön mit Georg, einem guten Freund und Jan, einem guten Kollegen sowie einigen Teammitgliedern zu wechseln", so Koch, der auf die radsportbegeisterte Atmosphäre in Belgien neugierig ist: "Die Radkultur dort ist so dynamisch und ich freue mich schon auf die neue Saison."

Im September bestritt der in Zimmern bei Rottweil lebende und Schwäbisch-Hall geborene 27-Jährige erstmals die Tour de France und gewann zu Jahresbeginn die Bergwertung der Provence-Rundfahrt. Noch wartet er auf seinen ersten Profisieg. Dies gilt auch für seinen 23-jährigen Landsmann Zimmermann, der gerade mit der Vuelta a Espana seine erste Grand Tour bestreitet.

Achterbahnfahrt für Zimmermann im ersten Profijahr

Schon zweimal war er in Ausreißergruppen dort zu finden. Nur knapp verpasste er bei Etoile de Besseges heuer seinen ersten Profisieg. Der in Neusäß bei Augsburg wohnende Zimmermann mag harte Rennen, überraschte 2019 als Fünfter bei den Deutschen Meisterschaften und platzierte sich als 13ter beim Testevent für die Olympischen Sommerspiele in Tokio auf dem schweren Straßenkurs. "Mein erstes Ziel ist, mich gut im neuen Team zu integrieren, denn ich will zeigen, dass das Vertrauen in mich auch gerechtfertigt ist. Der Vertrag läuft jetzt zwei Jahre und vielleicht wird es ja noch eine längere, erfolgreiche Zusammenarbeit", erzählte Zimmermann.

Erst im Winter stieg er vom österreichischen KTM Tirol Cycling Team in die WorldTour auf. "Mein erstes Profijahr war eine Achterbahnfahrt. Ich war sehr glücklich über meine Wahl mit dem Team CCC und war stark von Anfang des Jahres an. Es war der Auftakt einer tollen Geschichte, aber dann wurde die Zukunft des Teams unsicher", blickte der Deutsche zurück. Denn während der Corona-erzwungenen Pause gab Sponsor Dariusz Milek bekannt, dass er sein Engagement in der WorldTour beende, woraufhin die Betreiberfirma des Teams die Lizenz an das belgische Team veräußerte.

"Ich bin überzeugt, dass ich mit Circus – Wanty Gobert eine perfekte Lösung gefunden habe. Sie sind sehr erfahren auf der Pro-Conti-Ebene und haben alles, um in die WorldTour aufzusteigen", blickte Zimmermann voraus. Mit seinen beiden Teamkollegen verbindet den jungen Deutschen nicht nur die einjährige Saison 2020, sondern auch eine gemeinsame Geschichte bei der Österreich Rundfahrt. Denn 2019 gewann Zimmermann dort das Bergtrikot und Koch die Sprintwertung. Auch Hirt feierte dort mit seinem Gesamtsieg 2016 seinen bisher größten sportlichen Erfolg.

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