Nach Bernals Eurosport-Interview

L´Equipe: Froome sauer, weil Ineos nicht klar Stellung bezieht

Von Felix Mattis

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Die Ineos-Asse Chris Froome (links) und Egan Bernal (rechts) bei der Streckenpräsentation der Tour de France 2020 in Paris. | Foto: Cor Vos

17.05.2020  |  (rsn) - Wechselt er oder wechselt er nicht? Die Gerüchte um Chris Froome und seine unmittelbare berufliche Zukunft halten sich hartnäckig, auch wenn das Team Ineos ihn wohl kaum vor Ablauf des Ende 2020 auslaufenden Vertrages gehen lassen will. Warum aber will Froome überhaupt weg? Bislang wurde das hauptsächlich damit begründet, dass der vor knapp einem Jahr schwer verunfallte Brite dem teaminternen Konkurrenzkampf mit den Tour-Siegern von 2018 und 2019, Geraint Thomas und Egan Bernal, aus dem Weg gehen wolle.

Nun aber hat laut der L'Equipe ein nicht namentlich genanntes Familienmitglied Froomes erklärt, der viermalige-Tour-Sieger sei verärgert über die Teamleitung bei Ineos - und zwar nicht nur, weil deren Angebot für eine Vertragsverlängerung über 2020 hinaus niedriger sei als der aktuelle Kontrakt. "Chris ist ganz klar sauer auf die Teamleitung, weil niemand auf Bernals Worte reagiert hat", zitiert L'Equipe Froomes Familienmitglied. "Er bat darum, die Situation schnell aufzulösen, aber hat bis jetzt keine Antwort bekommen."

Bernal hatte in der vergangenen Woche gegenüber Eurosport Spanien gesagt, dass er sich als Titelverteidiger bei der Tour de France nicht automatisch unterordnen werde, nur weil Froome seinen fünften Tour-Sieg anvisiere: "Wenn ich bei 100 Prozent bin, werde ich mich nicht aufopfern. Das würden sie auch nicht machen, keiner würde das tun", so der Kolumbianer.

Bernal: Die Straße soll entscheiden

Bernal erklärte, er gehe davon aus, dass erst im Rennverlauf entschieden werde, wer Kapitän sei. "Wir haben keine Rennen bestritten, daher wissen wir nicht, wie wir dort ankommen. Aus meiner Sicht tut das Team gut daran, erst einmal abzuwarten. Es klingt vielleicht abgedroschen, aber die Straße wird die Rollen verteilen. Wenn die ersten Etappen gefahren wurden, werden wir schnell sehen, wo Froome, Thomas und ich liegen. Aktuell kann auch ich, selbst als Titelverteidiger, nicht zum Team gehen und die klare Führungsrolle einfordern", so der 23-Jährige.

Im Winter hingegen hieß es, Froome werde die Unterstützung des gesamten Teams bekommen, um an seinem fünften Tour-Sieg zu arbeiten. Deshalb scheint er nun verstimmt zu sein, weil das Team Bernals Aussagen nicht kommentiert und geradegerückt habe.

Seit die Gerüchte über einen möglichen Wechsel von Froome die Runde machen, wurde er mit vier verschiedenen Teams in Verbindung gebracht: Bahrain - McLaren, wo sein ehemaliger Performance Manager von Ineos, Rod Ellingworth, nun Teamchef ist, Movistar, dem ein großer Rundfahrer fehlt, das südafrikanische Team NTT von Bjarne Riis und Israel Start-Up Nation, wo Teameigner Sylvan Adams angeblich bereits angedeutet haben soll, das nötige Extra-Budget für Froomes Gehalt locker machen zu wollen.

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